Orplid - Greifenherz

Review von InsaneBrain vom 21.12.2008 (5026 mal gelesen)
Orplid - Greifenherz In sehr wenigen Fällen wird ein starker Einschnitt in der musikalischen Ausrichtung einer Band lediglich positiv aufgenommen, bei ORPLID und ihrem neuen Album "Greifenherz" könnte dieses aber durchaus der Fall sein. Die Zwei-Mann-Band hat sich mit ihrer neuen Scheibe fast völlig vom Neofolk und den eher romantischen Themen ihrer Songs entfernt, nun herrschen elektronische Elemente und düstere Visionen von Krieg, Gewalt und Tod vor.

Uwe Nolte und Frank Machau haben mit "Greifenherz" ein Album vorgelegt, das definitiv als experimentell bezeichnet werden kann. Eine wirkliche Einordnung in ein bestimmtes Genre ist allerdings nicht möglich. Lyrische Texte werden mit Elementen aus Dark Wave und Gothic kombiniert und erzeugen ein Gesamtbild, das einerseits mitreißen kann und andererseits abstößt. Einige Songs kommen mythisch und verzaubernd daher, andere sind melancholisch und wieder andere zeichnen sich durch unheilvolle düstere Klänge aus. Ein weiterer Kontrast ist der Unterschied zwischen Machaus dunkler, rauer Stimme und der helleren Stimme von Gastsängerin Sandra Fink, was einerseits zu Irritationen führen kann, andererseits die Komplexität und die Faszination am Album noch weiter steigert.

Die durchaus anspruchsvollen Texte sind auf diesem Album essentiell, ohne sie wäre es nur eine Sammlung simpler elektronischer Klänge. Sie beschäftigen sich mit den Auswirkungen des Krieges und den Leiden, die dadurch entstehen. Tod und Gewalt durchziehen dabei das ganze Album, sowohl einzelne Schicksale als auch der Untergang von Staaten und sogar das Ende der Welt werden thematisiert.

Technisch gibt es an "Greifenherz" nichts zu bemängeln, der Gesang ist gut auf die Melodie und die Effekte abgestimmt. Abwechslung ist durch die großen Kontraste dieses Albums garantiert, es wird zur Verdeutlichung der einzelnen Elementen, aus denen es besteht, von drei namenlosen Tracks unterteilt.

Objektiv betrachtet ist ORPLID diese Scheibe sehr gut gelungen, da aber der experimentelle und anspruchsvolle Stil des Albums und die überall vorherrschenden großen Kontraste in der Gestaltung sicher nicht jedem Gehör gefällt gibt es bei der Bewertung leichte Einbußen, 7 von 10 Punkten vergebe ich für "Greifenherz".

Als Anspieltipp würde ich den 'Traum von Blashyrkh' empfehlen.


Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Falken-Eid I
02. Luzifer
03. Schwertgesang
04. ...
05. Totenesche
06. Myrmidonenklage
07. Des Sperbers Geheimnis
08. ...
09. Schlaf im Mohn
10. Traum von Blashyrkh
11. ...
12. Der Anarchist
13. Gesang an den Horusfalken
14. Falken-Eid II
Band Website: www.orplid.de
Medium: CD
Spieldauer: 54:17 Minuten
VÖ: 21.11.2008

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