VORAGOTH - Storm Obey No Masters!

Review von ReviewRalle vom 24.09.2025 (648 mal gelesen)
VORAGOTH - Storm Obey No Masters! Die Melodic Black Metal-Band VORAGOTH ist noch ein sehr unbeschriebenes Blatt in der großen weiten Welt des Black Metals, doch mit ihrem Debütalbum "Storm Obey No Masters!", welches am 01.10.2025 das Licht der Welt erblickt, schickt sich die Truppe an, das zu ändern. Im Jahr 2023 ist VORAGOTH als Vision des russischen Musikers Artem und zunächst als Ein-Mann-Band entstanden, als dieser nach Kroatien ausgewandert ist. Nachdem alle Songs in Stein gemeißelt waren, hat er Musiker aus der lokalen Szene um sich geschart, um VORAGOTH zu einer vollwertigen Band anwachsen zu lassen und live auftreten zu können. Wer mehr zu den Hintergründen rund um die Band in Erfahrung bringen möchte, den verweise ich sehr gerne auf unser ausführliches Interview.

Wie eingangs erwähnt spielen VORAGOTH Melodic Black Metal, aber diese Bezeichnung alleine würde der Musik von VORAGOTH nicht ganz gerecht, denn es gibt auch durchaus progressive Elemente, sowie slawische Folk-Instrumente, gelegentlichen Einsatz von hymnenhaftem Klargesang und dazu eine moderne, erdige und druckvolle Produktion, die wirklich gut zu "Storm Obey No Masters!" passt. Dass hier ein richtiges, akustisches Schlagzeug zur Aufnahme verwendet wurde, bereichert den Sound ungemein, zu oft gibt es leider programmierte Drums, die oftmals zu steril wirken, aber zum Glück eben nicht hier. Veredelt wird das Ganze durch ein wahrlich fantastisches Artwork, das auch die Stimmung des Albums sehr gut einfängt. Für ein Debütalbum eines bis dato völlig unbekannten Musikers ist das alles schon extrem professionell und lässt erahnen, mit wie viel Herzblut hier musiziert wird.

Musikalische Vergleiche zu anderen Bands zu ziehen fällt nicht unbedingt leicht, aber wer mit DISSECTION und den modernen ENSLAVED sowie ENSIFERUM in den folkigeren Momenten etwas anfangen kann, wird hier mit einigen schönen Momenten beschert.

"Storm Obey No Masters!" nimmt den Zuhörer mit auf eine dunkle Saga in die Welt von Veloria. Einst war es ein friedvolles und schönes Land, das durch endlose Kriege und Tyrannei erschüttert wurde und nun nichts mehr als eine Aschelandschaft ist. Anders als in den meisten epischen Fantasygeschichten gibt es hier keinen noblen Helden, der alles zum Guten wendet. Hier wird Krieg nicht beschönigt, sondern als das dargestellt, was es nun einmal ist, ein endloser Horror. Dennoch gibt es immer wieder kleine Hoffnungsschimmer von Erlösung im Laufe der Geschichte. Seid gespannt und lauscht also gerne aufmerksam den Lyrics.

Die sieben Songs auf "Storm Obey No Masters!" bringen es auf eine Dauer von circa 34 Minuten. Bei der doch recht kurzen Albumlänge müssen die Songs natürlich sitzen, denn schwache Nummern fallen hier umso mehr ins Gewicht. Umso schöner, dass es wirklich keinerlei musikalische Ausfälle gibt. Im Gegenteil, das Album fängt mit seinem Intro 'Chronicles Begin ...' stimmungsvoll an, bevor es mit 'In Chaos We Regin' zu Beginn gleich ordentlich scheppert und ein schmissiges Gitarrensolo den Song so richtig eröffnet. Um Wiederholungen zu vermeiden, sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Gitarrensoli allesamt fantastisch und sehr songdienlich sind.

Der Titelsong 'Storm Obey No Masters!' verbindet dann sehr gekonnt akustische Folkinstrumente mit harten Riffs und stampfenden Drums sowie infernalischen Screams.
Bei 'The Last Testament' komme ich nicht umhin, an die kanadische Band AETERNAM zu denken, dieser Chor und der leicht orientalische Charme gibt der Musik noch eine zusätzliche Note und mehr Abwechslung, ohne aber aus dem Konzept zu fallen.

'Renegades' war die erste Veröffentlichung dieses Albums und zieht vom Tempo her schön an, ein Teppich aus drückender Doublebass trifft melodische Leads und einen Refrain, der so früher einmal auch von AMON AMARTH hätte kommen können.

Die letzten beiden Stücke 'Darkness Shrouds ...' und 'The Last Day Of Light' sind meine Highlights und schließen das Album auf höchstem Niveau ab. Die Clean Vocals auf 'Darkness Shrouds ...' gepaart mit den Folk-Instrumenten sorgen bei mir immer für Gänsehaut und 'The Last Day Of Light' wird seinem düsteren Namen mehr als gerecht.

VORAGOTH liefert hier ein Debütalbum ab, das eigentlich nur einen Wunsch offen lässt: weitere Lieder und Geschichten über das Schicksal von Veloria. Zieht euch "Storm Obey No Masters!" rein und taucht ab in diese fantastische und düstere Welt, es lohnt sich.

9/10

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Chronicles Begin
02. In Chaos We Reign
03. Storm Obey No Masters!
04. The Last Testament
05. Renegades
06. Darkness Shrouds...
07. The Last Day Of Light
Band Website: https://www.instagram.com/voragothkvlt/
Medium: CD, Digital
Spieldauer: 33 Min. 35 Minuten
VÖ: 01.10.2025

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