H.E.A.T - Welcome To The Future

Review von Stormrider vom 20.04.2025 (14550 mal gelesen)
H.E.A.T - Welcome To The Future Dass H.E.A.T zur absoluten Speerspitze der Bands gehören, die den europäischen AOR, Melodic Rock und Metal in den letzten 20 Jahren geprägt und mitgestaltet haben, dürfte kaum jemand bezweifeln. Nicht nur die durchweg starken Alben, sondern auch die unbändige Spielfreude und unglaubliche Livepräsenz der Schweden haben ihnen zu Recht einen Champions League-Platz im Genre beschert. Diesen gilt es natürlich zu verteidigen, und so gibt's mit "Welcome To The Future" neues Futter für die melodie- und hitverwöhnte Anhängerschaft.

Die ersten Takte des Openers 'Disaster' sind dann auch mehr 80er, als es die 80er manchmal selbst waren. Irgendwie kurios, bedenkt man den Albumtitel, oder? Dennoch merkt der Hörer sofort: H.E.A.T wollen keine Gefangenen machen. Der Track treibt nach vorne, ist eingängig, hat ein Guitar-Hero-Solo und bereitet den Boden für das Album. Dabei headed man keineswegs for Disaster, wie es im Text heißt. Hoffentlich kann man dieses Level halten, denke ich noch so. Und prompt nimmt 'Bad Time For Love' dann erst mal den Fuß vom Gaspedal, groovt sich aber angenehm in die Knie und die wippenden Füße und kann direkt mitgesungen werden. Die nächsten Songs verlieren sich dann ein wenig in zu viel Seichtheit. So startet 'Running To You' mit seinem Chor und dem Keyboardteppich etwas cheesy und bleibt es auch über die gesamte Distanz. Ein ähnliches Schicksal haftet auch 'Call My Name' an, das fast schon schlageresk daherkommt. 'In Disguise' geht als solider Groover durch, bevor 'The End' wieder mehr Drive hat. Das frappierend an ABBA erinnernde Keyboardthema dürfen sich schwedische Bands erlauben, wurden diese Tonfolgen doch schon mit der Muttermilch aufgesogen. Dennoch bleibt der Mittelteil des Zwölftrackers eher unspektakulär, insbesondere im eigenen Œuvre, bevor man gegen Ende mit 'Paradise Lost' und 'Tear It Down (R.N.R.R.)' noch mal nach oben korrigiert. Das abschließende 'We Will Not Forget' spannt dann mit seinem 80er-Touch wieder den Bogen zu 'Disaster' und lässt das Album hymnisch ausklingen.

H.E.A.T können nicht wirklich schlecht. Dafür sind sie einfach zu gute Songwriter und technisch zu versiert an ihren Instrumenten. Gitarrist Dave Dalone kann mit seinen melodiösen Soli regelmäßig Akzente setzen, ohne dabei Gefahr zu laufen, in die Show Off-Falle zu tappen, und auch Sänger Kenny Leckremo weiß einfach, wie man seine Stimmbänder schwingen zu lassen hat und dürfte 90 Prozent des Wettbewerbs in die Tasche stecken. Dennoch erreichen H.E.A.T auf "Welcome To The Future" nicht die Hitdichte wie früher. Vielleicht der Fluch, wenn man zuvor so viele überdurchschnittliche Alben gemacht hat, dass man eben an diesen und nicht mehr am Genredurchschnitt gemessen wird. Gut, aber in Summe nicht so grandios wie früher.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Disaster
02. Bad Time For Love
03. Running To You
04. Call My Name
05. In Disguise
06. The End
07. Rock Bottom
08. Children Of The Storm
09. Losing Game
10. Paradise Lost
11. Tear It Down (R.N.R.R.)
12. We Will Not Forget
Band Website: www.heatsweden.com
Medium: CD, LP
Spieldauer: 45:40 Minuten
VÖ: 25.04.2025

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