Predator - Unsafe Space

Review von Rockmaster vom 06.04.2025 (11592 mal gelesen)
Predator - Unsafe Space PREDATOR galten - so kolportiert der Beipackzettel zum Promo - in den 80er-Jahren mal als Pioniere des US-Heavy Metal. Dabei muss man erst mal eruieren, um welche der circa anderthalb Dutzend Bands dieses Namens es sich handelt. Beinahe in einem Atemzug werden sie mit den Zeitgenossen FLOTSAM & JETSAM sowie BLOODLUST (unter deren Namen auch ein gutes Dutzend Bands firmierte) genannt. Schaut man sich dann die Diskografie der Amis um Gitarren-Mastermind Jeff Prentice an, besteht ihre Pionierleistung gerade mal in ihrem Debüt "Easy Prey" von 1986. Danach klafft ein riesiges schwarzes Loch, das die Raubtiere gut getarnt in Lauerstellung auf neue Beute verbrachten. Jeff hat sich die Zeit mit einem Vorspielen bei Ozzy, diversen Engagements und als Produzent vertrieben. In den letzten Jahren hat dann mit Bassist Frank Forray von NINTH CIRCLE (von Jeff produziert) Songs für das PREDATOR-Comeback geschrieben, mit dem sich die Jungs fest im Nacken der Headbanger verbeißen wollen. "Unsafe Space" heißt die neue Scheibe, die sich dann aber mit klassischem Heavy Metal, der die Jahrzehnte des Nu Metal und solofreien, kalten Geballers schlicht ignoriert, auf recht sicherem Terrain bewegt.

Mit 'Saviors' startet PREDATORs Beutesprung dann schon mal mit einer ganz traditionellen Nummer, die mit einem eingängigen Riff und tollem Refrain aufwartet. Neben Frank und Jeff musizieren hier - Überraschung - Frank an der Rhythmusgitarre und Jeff am Mikro, der Schlagzeuger wird namentlich nicht genannt. PREDATOR halten sich aber nicht lange damit auf, wie im Opener die Welt zu retten - oder vielleicht eher zu richten, sondern mit dem speedigen (und kurzen) 'Raping The Population' und 'N.L.M.' alias "No Lives Matter" wird es ganz schnell politisch, und das zieht sich fast durch das gesamte Album. 'The Fascism Variant' kritisiert die Pandemiemaßnahmen der Biden-Administration, 'A New Civil War' beschreibt die Lage der zwischen Desinformationen tief gespaltenen Bevölkerung (der USA) als bereits begonnenen Bürgerkrieg. Jeff hat mutmaßlich eine gute Stimmausbildung, er bringt eine stabile Power in seinen Gesang (ohne aber metaltypisch auch mal komplett drüber zu sein), trifft jedes Intervall mit Leichtigkeit und auch das Vibrato in gehaltenen Tönen fällt auf. Die Riffs von Jeff und Frank kombinieren die Einfachheit eines effektiven Grooves mit immer wieder interessanten, melodiösen Variationen. Dabei sind nicht alle Songs des Albums so catchy wie die ersten drei, schon 'The Fascism Variant' flasht mich trotz seiner technischen Qualitäten weniger, und 'Saboteur' ist für mich (neben der schrecklichen amifranzösischen Aussprache) die schwächste Nummer. Auch an die Neuinterpretation von 'California Dreaming' will sich mein Gehör nicht so recht gewöhnen. Dafür hat 'Violent Objection' einen ordentlichen Drive, und das (vorwiegend) doomig schleppende 'The Crow Upon The Cross' steht in der guten alten Tradition von Toni Iommis legendären Riffs.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Saviors (3:54)
02. Raping The Population (2:17)
03. N.L.M. (3:20)
04. The Facism Variant (2:55)
05. Winter Wars (4:16)
06. Sons Of Liberty (3:35)
07. A New Civil War (2:51)
08. California Dreaming (The Mamas & The Papas Cover) (2:46)
09. Plague Of The Deceivers (3:16)
10. Violent Objection (2:25)
11. Saboteur (3:27)
12. The Crow Upon The Cross (4:59)
Band Website: https://b.link/predatormusic
Medium: CD, LP
Spieldauer: 40:02 Minuten
VÖ: 18.03.2025

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