Cradle Of Filth - The Screaming Of The Valkyries

Review von Eddieson vom 20.03.2025 (11573 mal gelesen)
Cradle Of Filth - The Screaming Of The Valkyries Okay, eines Vorweg, bevor ich mich dem Review zuwende. CRADLE begleiten mich seit Mitte der Neunziger, als ich sie mit der grandiosen EP "V Empire, Or Dark Faerytales In Phallustein" damals für mich entdeckt habe. Unzählige Male habe ich sie live gesehen. Mal mehr, mal weniger gut. Jedes Album steht im Schrank und Dani habe ich auch persönlich kennenlernen dürfen. Man möge mir also verzeihen, wenn dieses Review ein klein wenig mit der rosa Fanboybrille auf der Nase geschrieben wird. So ist es natürlich auch nicht verwunderlich, dass die Ankündigung des 14. Studioalbums in mir kleine Jubelschreie auslösten, aber auch Befürchtungen weckten. Die letzten Alben mit der "The Manticore And Other Horrors" waren alle bockstark, nachdem sie mit "Godspeed On The Devils Thunder" und "Darkly, Darkly, Venus Aversa" einen kleinen Einbruch in der hohen Qualität ihrer musikalischen Outputs erleben mussten. Daher natürlich die Hoffnung, dass auch "The Screaming Of The Valkyries" wieder ein Knaller werden wird.

Ein Blick auf das Line-up verrät, dass es diesmal kaum Veränderungen gibt. Donny Burbage an der Gitarre ist neu dabei, und Keyboarderin Zoe Marie Federoff ersetzt Annabell Iratni. Ansonsten scheint das momentane Line-up seit 2014 recht stabil zu sein, was der Band natürlich nur gut tun kann, weil eben in diesem Line-up absolut starke Alben entstanden sind. CRADLE waren für mich schon immer eine Band, die mit ihren Alben viel zu bieten hat, sich immer wieder ein wenig neu definierte, nicht davor zurückschreckt, auch andere musikalische Einflüsse in ihre Songs zu fließen lassen. Und so ist es auch auf dem neuen Longplayer "The Screaming Of The Valkyries". Ohne pompöses Intro startet man direkt mit 'To Live Deliciously'. Hier treffen bestes Thrash-Geknüppel auf klassischen Heavy Metal mit Raserei und etwas Symphonic. Alles natürlich entsprechend düster gehalten. Hier muss man ab und zu an "Thornography" denken. 'Demagoguery' schlägt dann in dieselbe Kerbe. Mit einem gruseligen Mittelteil, bei dem Dani die Vielfältigkeit seiner Stimme völlig auslebt und der dann von grandiosen Gitarren abgelöst wird. Hört man bei 'The Trinity Of Shadows' etwa auch etwas melodischen Power Metal raus? Ja, würde ich sagen. Gerade die Gitarren und der Refrain sprechen dafür. 'Non Omnis Moriar' leutet dann die Phase des Albums ein, die sehr an die alten Klassiker "Cruelty And The Beast" und das Überalbum "Midian" erinnern. Darunter fallen dann auch Songs wie 'White Hellebore', 'You Are My Nautilus' und 'Ex Sanguine Draculae'. Gothic hat natürlich bei CRADLE auch immer schon eine große Rolle gespielt und man setzt mit 'Malignant Perfection' diesen hier etwas mehr in den Vordergrund. Und 'When Misery Was A Tranger' bringt das Album dann auf die Zielgerade.

CRADLE machen musikalisch auf dem neuen Longplayer absolut nichts Neues, bieten also keine großen Überraschungen. Dem Album tut es aber gut, dass die pompösen, symphonischen Passagen hier weitestgehend zurückgeschraubt wurden und man sich nicht mehr in ausladenden Orchestrationen verliert. Ansonsten ist auch auf dem 14. Longplayer wieder jeden Menge Abwechslung geboten und die aufgeführte Theatralik gehört einfach zu CRADLE dazu. Ebenso wie die immer noch vorhandene Vielschichtigkeit der Stimme von Dani Filth. Es ist schon beeindruckend, was der Mann noch aus sich rausholt. Dass er die ganz ganz hohen Töne nicht mehr nutzen kann ist geschenkt, aber CRADLE-Alben leben einfach von diesem Organ, das auch heute noch die dunkelromantischen Geschichten erzählt und der man einfach gerne zuhört.



Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. To Live Deliciously
02. Demagoguery
03. The Trinity Of Shadows
04. Non Omnis Moriar
05. White Hellebore
06. You Are My Nautilus
07. Malignant Perfection
08. Ex Sanguine Draculae
09. When Misery Was A Stranger
Band Website: www.theorderofthedragon.com
Medium: CD, LP
Spieldauer: 56:10 Minuten
VÖ: 21.03.2025

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