The Unguided - Fragile Immortality

Review von ReviewRalle vom 23.02.2025 (20478 mal gelesen)
The Unguided - Fragile Immortality Heute gibt es den zweiten Teil und somit auch das zweite Album "Fragile Immortality" meiner Lieblingsband THE UNGUIDED zur Besprechung. Habe ich im Review zum Debütalbum "Hell Frost" noch weit ausgeholt und versucht, die interessante Entstehung der Band zu schildern, kann und werde ich mich hier deutlich kürzer fassen und mich deutlich schneller dem Eingemachten widmen. Wer dennoch etwas mehr über die Geschichte erfahren möchte, dem empfehle ich mein Review hierzu nachzuholen.

Das erste Album wurde noch über das kleine schwedische Label Despotz Records veröffentlicht, das zweite Album "Fragile Immortality" erschien dann am 03.02.2014 über Napalm Records. Somit war der Sprung zurück auf die großen Bühnen dieser Welt also schnell wieder geglückt und das haben sich die Falkenberger mit ihrem Arbeitseifer und ihrer Einstellung auch redlich verdient. Was "Fragile Immortality" weiter von "Hell Frost" unterscheidet, ist die Besetzung: Neben Roger (Rhythmusgitarre, Keyboards), Roland (Clean Vocals, Leadgitarre) und Richard (Gutturaler Gesang, Lyrics) sind nun auch Henric am Bass und Richard am Schlagzeug fester Bestandteil der Familie.

Die Musik auf "Fragile Immortality" ist eine logische Weiterentwicklung des Debütalbums "Hell Frost" und der Grundsteine, die unter dem SONIC SYNDICATE-Banner mit "Only Inhuman" und "Love And Other Disasters" gelegt wurde. Die 11 Songs bringen es erneut auf eine recht klassische Dauer von etwas mehr als 46 Minuten (mit den vier Bonustracks, welche keinen Einfluss auf dieses Review haben, aber nicht unerwähnt bleiben sollen, da allesamt hörenswert sind und bei einem Hansi Kürsch von BLIND GUARDIAN involviert ist, landen wir bei etwas mehr als 64 Minuten) und die Musik selber besteht natürlich wieder aus sehr einprägsamen Melodien, hervorragenden Leadgitarren, dem Weltklasse-Wechselgesang Rolands und Richards und einem mehr als soliden Fundament aus Bass und Schlagzeug. Auch wenn die Musik der Jungs super eingängig ist, die musikalischen Fähigkeiten jedes Einzelnen sind über alle Zweifel erhaben. Auch die moderne Produktion und der generell sehr moderne Sound werden natürlich bei Puristen wieder auf taube Ohren stoßen, aber glaubt mir, da verpasst ihr was.

Auch wenn ich zugeben muss, dass "Fragile Immortality" für mich das schwächste Album der Diskografie ist, ist es alles andere als ein schlechtes Album. Mit 'Eye Of The Thylacine' ist einer der besten Songs, den die Jungs je geschrieben haben, enthalten und eine klare Hörempfehlung mit dabei. Nicht nur sind die Lyrics hier sehr gut und üben wertvolle Gesellschaftskritik; auch die ermahnende Atmosphäre, die durch das Keyboard erzeugt wird, ist stark und die schweren Gitarrenriffs sitzen ebenfalls. Die Gesangsleistung der beiden Frontmänner ist in diesem Song aber unerreicht. Was ein unglaublicher Refrain.

Der flotte Opener 'Inception' ist als solcher gut gewählt und bündelt alle Trademarks der Band in diesem Song. Hohes Tempo, ein futuristischer Keyboard-Sound, großer Refrain, harte Gitarren. Alles, was der geneigte THE UNGUIDED-Fan sich wünscht, ist hier auf hohem Niveau vorhanden. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch das folgende 'Defector DCXVI', nur finde ich das Solo im letzten Drittel noch gelungener.

'Granted' belohnt mit seinem Text Fans der frühen Tage und enthält eine Anspielung auf den Hitsong 'Denied' der vorherigen Band SONIC SYNDICATE. 'Unguided Entity' ist ein absoluter Headbanger. Die Riffs lassen den Nacken quasi von alleine das Kreisen starten. Das Feeling und die Intensität wird mit dem folgenden 'Carnal Genesis' gehalten und das kurze Drum-Intro lässt den Moshpit im heimischen Wohnzimmer eröffnen.

'Enforce' schlägt dann sanftere und hymnischere Töne an, ist aber der erste Song, der das bisherige Niveau nicht ganz halten kann. Der Refrain ist gut, aber der Weg dahin ist ein wenig schleppend. Passend zum Namen folgt mit 'Blodbad' der härteste Song des Albums, hier dominieren harte Riffs und schneller, aggressiver Gesang Richards. Der Refrain lässt etwas Luft zum Atmen und das Solo zur Mitte hin kommt oldschoolig cool daher, ehe wieder drauflosgeknüppelt wird.

'Only Human' und 'Singularity' fallen dann wieder qualitativ etwas ab, aber auch diese beiden Songs können mit starken Refrains punkten, denn das ist eine Sache, auf die im Hause THE UNGUIDED wirklich immer Verlass ist. Eigentlich ist hier alles wie immer, nur die Formel aus catchy Melodien und harten Riffs geht bei beiden für mich nicht ganz auf. 'Oblivion' schließt das Album dann aber auf einem erneuten Hoch ab und sorgt mit seinem groovigen Schlagzeug im Refrain dafür, dass man den Beat so schnell nicht wieder vergisst.

Für mich zwar das schwächste Album meiner Lieblingsband, aber immer noch ein sehr gutes. Meine persönliche Note wäre hier eine 9/10. Rein objektiv betrachtet bekommt das Album immer noch eine 7/10. Wer druckvollen, technisch hochwertigen Metal, der seine Wurzeln im Melodic Death Metal und Metalcore der 2000er Jahre hat, interessant findet, dem sei die Band und auch dieses Album wärmstens empfohlen.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Inception
02. Defector DCXVI
03. Granted
04. Eye Of The Thylacine
05. Unguided Entity
06. Carnal Genesis
07. Enforce
08. Blodbad
09. Only Human
10. Singularity
11. Oblivion
Band Website: theunguided.com/
Medium: CD
Spieldauer: 46 Min. 30 Minuten
VÖ: 02.03.2014

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