The Unguided - Hell Frost

Review von ReviewRalle vom 21.02.2025 (13890 mal gelesen)
The Unguided - Hell Frost Heute ist zumindest für mich ein besonderer Tag, denn ich starte mit dieser Rezension eine kleine Serie, in der ich euch meine Lieblingsband THE UNGUIDED und ihre bisherige Diskografie vorstellen möchte. Die Reihe endet mit dem Release des sechsten und neusten Albums "Hellven" am 07.03.2025. Natürlich arbeiten wir uns chronologisch durch und starten daher mit dem Album "Hell Frost", das den Stein ins Rollen brachte. Doch bevor wir über die Musik sprechen, muss die Gründung der Band angesprochen werden, denn diese ist durchaus interessant.

Die schwedische Band THE UNGUIDED wurde 2010 von den Brüdern Richard (Harsh Vocals) und Roger Sjunnesson (Rhythmusgitarre, Keyboard) und Roland Johannsson (Clean Vocals, Leadgitarre) ins Leben gerufen, um da weiterzumachen, wo die drei zusammen unter SONIC SYNDICATE im Jahr 2008 mit "Love And Other Disasters" aufgehört hatten. Im Jahr 2009 verließ nämlich zunächst Roland und im Jahr 2010 auch Richard die Band, da dieser mit dem neuen musikalischen Stil des 2010er Outputs "We Rule The Night" gänzlich unzufrieden war. Roger blieb noch bis 2012 ein Teil von SONIC SYNDICATE und konzentriert sich seitdem ebenfalls vollständig auf THE UNGUIDED. Dass die drei ihrem Herzen und nicht dem kommerziellen Erfolg (den SONIC SYNDICATE durchaus hatten) gefolgt sind, verdient absoluten Respekt und Anerkennung.

Den musikalischen Stil von THE UNGUIDED festzulegen ist gar nicht so einfach, da die Band, wie schon bei SONIC SYNDICATE zuvor, viele Elemente verschiedener Genres benutzt und damit einen sehr eigenständigen Sound entwickelt hat. Die Basis ist eine Verbindung aus Elementen des schwedischen Melodic Death Metals und des amerikanischen Metalcores der 2000er Jahre. Hinzu gesellen sich starke elektronische Einflüsse, in Form der allseits präsenten Synthesizer, aber auch Spuren des Modern Metals sind stets zugegen. Um ihrer musikalischen Vision einen passenden Klang zu verpassen, arbeitete die Band mit Jonas Kjellgren zusammen, welcher auch den Bass für das Debütalbum einspielte. Dass man ihn ausgewählt hat ist kein Zufall, denn mit ihm hatte man zuvor unter dem alten SONIC SYNDICATE-Banner schon gearbeitet und ist daher bestens miteinander vertraut. Das Schlagzeug wurde ebenfalls von einem alten Bekannten und einem weiteren Mitglied von SONIC SYNDICATE eingespielt, nämlich von John Bengtsson. Mit Peter Tägtgren gibt es einen letzten prominenten Gast, dieser leiht dem Song 'Pathfinder' seine Stimme.

Wer sich vom Artwork an das MMORPG WORLD OF WARCRAFT und dessen unglaublich erfolgreichem Erweiterungspaket "Wrath Of The Lich King" erinnert fühlt, liegt hier auch goldrichtig, denn das ist kein Zufall. Auch das hat dazu beigetragen, das mein damals 17-jähriges Ich Feuer und Flamme für die erste Veröffentlichung von THE UNGUIDED war.

Das soll es mit diesem Exkurs in die Geschichte der Band aber auch gewesen sein, gehen wir nun also ans Eingemachte und sprechen über die Musik. Die zehn Songs auf "Hell Frost" bringen es auf eine Spielzeit von 45 Minuten und verzichten dabei komplett auf Intros oder Zwischenspiele, vielmehr startet man gleich fulminant mit einem der besten Songs des Albums - 'Inherit The Earth'. Dieser Song ist eine perfekte Blaupause für den THE UNGUIDED-Sound, spacige Keyboards gepaart mit harten Riffs, technisch ausgefeilten Gitarrensoli und diesem unverkennbaren und hervorragend eingespielten Wechselgesang Richards und Rolands, der in einem großartigen Refrain mündet. Das haben aber in der Tat alle Songs auf diesem Album gemeinsam, Refrains zum Niederknien. Wie die beiden sich auf diesem Album die Bälle zuspielen, ist ganz großes Kino.

'Phoenix Down' und 'Betrayer Of The Code' sind die vorab veröffentlichten Singles und schlagen beide in eine ähnliche Kerbe wie 'Inherit The Earth'. 'My Own Death' überzeugt mit einem unorthodoxen Drumbeat. 'Serenade Of Guilt' ist düsterer und schleppender und wartet im letzten Drittel mit einem starken Drumfill auf. 'Collapse My Dream' hat sich zu einem Lieblingslied vieler Fans gemausert und das völlig zu Recht.

'Green Eyed Demon' und 'Pathfinder' sind Songs der ersten EP "Nightmareland" und hätten beide auch problemlos auf den SONIC SYNDICATE-Alben "Only Inhuman" und "Love And Other Disasters" Platz finden können.

Meine beiden Highlights 'Iceheart Fragment' und 'Where The Frost Rose Withers' befinden sich im letzten Drittel des Albums und lassen "Hell Frost" auf einem absoluten Hoch enden. Erster überzeugt mit grandiosen Riffs und einem kurzen, aber feinen Solo und Letzter mit einem Refrain, der die Vorbesteller der ersten EP der Band belohnt und generell eine starke Powerballade darstellt.

Für mich ein absolutes Meisterwerk und stets eins meiner Lieblingsalben. Rein objektiv betrachtet ist das Album aber immer noch verdammt gut und die Symbiose aus poppigen, modernen Elementen, vielen Keyboards und hartem Metal gelingt THE UNGUIDED auf "Hell Frost" nahezu perfekt.

8/10

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Inherit The Earth
02. Phoenix Down
03. Betrayer Of The Code
04. My Own Death
05. Serenade Of Guilt
06. Collapse My Dream
07. Green Eyed Demon
08. Iceheart Fragment
09. Pathfinder
10. Where The Frost Rose Withers
Band Website: theunguided.com/
Medium: CD
Spieldauer: 45 Min. Minuten
VÖ: 30.11.2011

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