Avenged Sevenfold - Life Is But A Dream...

Review von Eddieson vom 03.06.2023 (2783 mal gelesen)
Avenged Sevenfold - Life Is But A Dream... So richtig Fuß fassen konnten AVENGED SEVENFOLD bisher in Europa ja leider nicht. Die letzte Tour auf dem alten Kontinent ist auch schon über fünf Jahre her (korrigiert mich, wenn ich falsch liege) und die großen Festivals werden auch nur sporadisch besucht. In ihrem Heimatland Amerika sieht das schon ganz anders aus. Die sind sie mittlerweile eine feste Größe in den Hallen mit den ganz großen Kapazitäten. Dabei hat doch mehr oder weniger alles hier in Europa angefangen. Das kleine belgische Hardcore-Label Goodlife Recordings nahm die Band unter Vertrag, wo sie ihr Debüt "Sounding The Seventh Trumpet" veröffentlichten. Erste Erfolge verzeichnete man dann mit "Waking The Fallen", während der Stilwechsel vom Metalcore zum Heavy Metal dann mit "City Of Evil" die Band weiter nach vorne brachte.

AVENGED SEVENFOLD haben dann mit "Avenged Sevenfold", "Nightmare", "Hail To The King" und "The Stage", welches ohne massive Promo im Vorfeld, quasi über Nacht veröffentlicht wurde, vier weitere starke Alben veröffentlicht. Um so gespannter darf man also sieben Jahre nach dem letzten Album auf "Life Is But A Dream..." sein. Eröffnet wird das achte Album mit 'Game Over'. Ein klassischer AVENGED SEVENFOLD Metal-Song. Zwar irritieren die ruhigen Passagen anfangs, doch letztendlich ist es ein guter Einstieg in das Album. Mit 'Mattel' und 'Nobody' werden die Amis dann etwas experimenteller. Man baut auf elektronische Parts, die aber eher wie ein Störfaktor wirken. 'Nobody' wirkt da schon wesentlich wuchtiger und hat das größere Hitpontenzial. Dass A7X auch in ihren Texten oftmals Stellung beziehen ist bekannt. So beziehen sie sich bei 'We Love You' darauf, dass es in der Gesellschaft nur noch um "mehr, mehr, mehr" geht. A7X sagen hier aber 'We Love You', auch ohne die neuesten Klamotten, die meisten "Likes", "Followers" oder die steilste Karriere. Allerdings ist die musikalische Umsetzung doch eher nervig ausgefallen. Ganz im Gegensatz zu dem, was sie in ihrem Text sagen, versuchen sie hier einfach zu viel und somit ist der Song auch deutlich zu lang geraten. Auch das folgende 'Cosmic' kann man getrost dazu zählen. Hier versuchen AVENGED SEVENFOLD sich progressiv zu geben, schaffen es aber nicht. Stattdessen fallen hier die Computersounds und der Stimmenverzerrer eher negativ auf. 'Beautiful Morning' ist dann wieder ein kleiner Lichtblick. Zwar ist er auch eher der getragenen Sorte, dennoch bleibt er hängen. Warum man auf diesem Album so häufig Effekte bei der Stimme einbaut ist mir unerklärlich. Der Shadows hat doch eine geile Stimme. Warum muss da was verändert werden? Bei 'Easier' ist dies besonders nervig. Die Computerstimme und die anderen eingebauten Effekte sind völlig unnötig. 'G' ist der Auftakt zu einem in drei Teile geteilten Song, der mit '(O)rdinary' und '(D)eath' weitergeführt wird. 'G' ist dabei noch völlig in Ordnung, aber '(O)rdinary' wird wieder durch den inflationären Einsatz von Elektronik und Stimmeffekten zerstört. '(D)eath' ist ein relaxter Song, ganz ohne Gitarren, der auch gut zu Frank Sinatra hätte passen können, dann aber dramatisch endet. Der folgende und abschließende Titeltrack ist ein reines Piano-Stück, welches man gut hören kann.

Quo vadis AVENGED SEVENFOLD? Was will uns die Band mit diesem Album sagen? Wer hier ein straightes Metal-Album wie die oben genannten erwartet, der wird enttäuscht werden. AVENGED SEVENFOLD haben schon immer einiges in ihren Songs ausprobiert, und das ist auch gut so. Das hat die Band auch irgendwie ausgezeichnet, aber es war immer wohl dosiert. Auf "Life Is But A Dream..." gehen sie aber nur den experimentellen Weg und versuchen hier einfach zu viel. Das Album wirkt zerfahren, hat absolut keinen roten Faden und dürfte den allgemeinen Metaller und die Fans der alten Alben wenig ansprechen. Hier fehlen die Hits, wie 'Heretic', 'Blinded In Chains' 'M.I.A', 'Unbound (The Wild Ride)', das großartige 'A Little Piece Of Heaven', 'Nightmare', 'Hail To The King', 'This Is War' oder 'The Stage'. Von einer Band, die das volle Potenzial innehat, ein absolut großartiges und mitreißendes Album zu schreiben, ist leider mehr zu erwarten als das, was sie mit "Life Is But A Dream..." abliefern. Schade!



Gesamtwertung: 4.0 Punkte
blood blood blood blood dry dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Game Over
02. Mattel
03. Nobody
04. We Love You
05. Cosmic
06. Beautiful Morning
07. Easier
08. G
09. (O)rdinary
10. (D)eath
11. Life Is But a Dream...
Band Website: www.avengedsevenfold.com
Medium: CD, LP
Spieldauer: 53:20 Minuten
VÖ: 02.06.2023

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten