Holy Moses - Invisible Queen

Review von Opa Steve vom 23.04.2023 (1368 mal gelesen)
Holy Moses - Invisible Queen HOLY MOSES verlassen uns nach vier Dekaden. Und das tun sie mit einem Paukenschlag. "Invisible Queen" markiert das Ende der Band, wie Frontfrau Sabina Classen in den letzten Wochen und Monaten schon verlauten ließ. Ob dies wirklich das konsequente Ende darstellt, das wird man in ein paar Jahren sehen, denn nachdem die Band einige Jahrzehnte definitiv eine Marke war, die sich stilistisch immer mal wieder wandelte, blieb sie doch dem Underground eng verbunden und gelangte trotz des bekannten Namens nie in den Status eines großen Festivalheadliners. Ausgerechnet die letzte Scheibe war zum Zeitpunkt, an dem ich an diesem Review schreibe, bereits in den Deutschen Albumcharts auf dem phänomenalen Platz 14 eingestiegen. Dies dürfte einer der größten Erfolge der Band werden. Und beim Reinhören in die Scheibe versteht man auch schnell, warum. HOLY MOSES liefern einen Querschnitt ihres Schaffens auf höchsten Niveau ab. "Invisible Queen" ist unglaublich anspruchsvoll und präzise, dabei aber auch extrem brutal und voller Energie. Da gibt es die rappelnden Riffattacken in 'Cult Of The Machine', die auch auf ihre deathlastigeren Scheiben wie "Terminal Terror" oder "Reborn Dogs" gepasst hätten. Aber es gibt auch die ungeraden Takte und dissonanten Akkorde, für die sie auf dem experimentellen Album "The New Machine Of Liechtenstein" bekannt wurden. In 'Order Out Of Chaos' erinnert die Gitarrenarbeit sogar stark an die gigantischen VOIVOD. Die Mischung aus technischem Anspruch, hohem Energielevel und Brutalität ist wirklich beeindruckend. Bei den Gitarren- und Bassläufen wird einem hin und wieder schwindelig - wenn man etwas bekritteln wollte, könnte man sagen, dass es vielleicht hier und da etwas zu viel ist. So gerät die Scheibe zwar nicht ganz so experimentell wie die relativ kalte (aber dennoch geniale) "Liechtenstein"-Scheibe, aber deutlich kompromissloser. Damit ist es der Band tatsächlich gelungen, etwas aus einem Guss zu schaffen, was alle Schaffensphasen der Band ausreichend repräsentiert. Sabinas Gesang ist natürlich gewohnt garstig und sie kommt nicht minder aggro rüber; quasi die böse Hexe von nebenan. Ich meine aber, in ihren Vocals auch Distortion-Effekte auszumachen. Vielleicht auch der fortgeschrittenen Zeit geschuldet, dass man das giftige Gebrüll nicht allein aus der Kehle schafft wie noch mit 30. Aber das machen viele Jüngere auch.

Fazit: 43 Minuten hoher Energielevel, beeindruckend gespielt, null Stinker. Das Mastering hätte etwas mehr Druck untenrum vertragen können, aber ansonsten ist das letzte Album von HOLY MOSES eine echte Bombe.

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Downfall Of Mankind
02. Cult Of The Machine
03. Order Out Of Chaos
04. Invisible Queen
05. Alternative Reality
06. The New Norm
07. Visions In Red
08. Outcasts
09. Forces Great And Hidden
10. Too Far Gone
11. Depersonalized
12. Through The Veils Of Sleep
Band Website: www.holymoses.de
Medium: CD, digital
Spieldauer: 42:59 Minuten
VÖ: 14.04.2023

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