Sword - III

Review von Rockmaster vom 27.12.2022 (778 mal gelesen)
Sword - III "Only The Good Die Young" sangen IRON MAIDEN 1988. Und "Manchmal kommen sie wieder" prophezeihte schon Stephen King. Und so haben auch SWORD in der zweiten Hälfte der 80er nicht lange überlebt. Gerade mal zwei Alben und eine Single sind dokumentiert, danach tauchten sie erst einmal ab, um in den 2000ern eine Best of-Compilation und einen Konzertmitschnitt aus dem legendären Hammersmith Odeon zu veröffentlichen. Schlussendlich haben sie dann eine Kiste alter Demos ausgegraben, von der sie schnell dachten, sie habe einen aufpolierten Sound verdient. Jedenfalls hatten Rick Hughes (Gesang), Mike Plant (Gitarre), Mike Larock (Bass) und Dan Hughes (Schlagzeug) wieder so richtig Bock, die alten Zeiten erneut aufleben zu lassen. Und wenn nicht jetzt, wann dann? Retro ist zurzeit das neue modern, also ab ins Studio.

Das, was SWORD dann aus ihrem alten Material gemacht haben, fängt den Geist der 80er gut ein. Hier wird schnörkelloser, klassischer Heavy Metal kredenzt. Rick hat zwar bei den Screams ein klein wenig Volumen eingebüßt, kommt aber sonst mit der gebührenden Power rüber und verfügt immer noch über einen beeindruckenden Stimmumfang. Mikes Riffing ist nie überkompliziert, dafür aber abwechslungsreich und mit Herz eingespielt. Zu den Soli packt er dann auch mal seine Flitzefinger-Qualitäten aus. Auch Bass und Schlagzeug fangen schön das Flair der guten alten Zeit ein. Da wird der Wumms (oder Doppelwumms) noch mit ehrlicher Muskelkraft aus den Fellen gehämmert. Der Mix gibt erfreulicherweise allen Instrumenten genug Raum. Fans der alten Zeit und Metal-Traditionalisten dürften gut bedient sein.

Auf der anderen Seite entspricht leider auch die Spieldauer von "III" eher dem unteren Schnitt einer LP aus der Zeit, in der Metaller nur true waren, wenn sie Pudel auf dem Kopf trugen. Die Songs sind alle grundsolide; 'Bad Blood' ist ein guter Opener, und 'Dirty Pig' ist herrlich dreckig. Dennoch wünscht man sich, dass noch mehr von dem Feuer, das das Quartett angespornt hat, das alte neue Material auf Silberling zu bannen, spürbar wäre. Spätestens bei 'Unleashing Hell' hätte man das Herz in die Hand nehmen und ungezügelt loslegen sollen, aber die quasi-dokumentarische Beschreibung der Anfänge von SWORD kommt mit Textzeilen wie "1986 in Montreal" und Hinweisen auf leichte Damen, Kokskonsum und die diversen Rock 'n' Roll-Klischees beinahe bieder rüber. Da hätte man mehr draus machen können.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Bad Blood
02. (I Am) In Kommand
03. Dirty Pig
04. Surfacing
05. Unleashing Hell
06. Spread The Pain
07. Took My Chances
08. Not Me, No Way
Band Website:
Medium: CD, Digital
Spieldauer: 34:42 Minuten
VÖ: 25.11.2022

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