Medieval Demon - Black Coven | |
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Review von Rockmaster vom 23.10.2022 (1245 mal gelesen) | |
![]() Den Reigen ihrer satanischen Messe eröffnen MEDIEVAL DEMON mit dem düsteren, aber verhältnismäßig ruhigen 'Where Witches Dwell And Labyrinths Confuse', gewidmet der verstorbenen Andrea Meyer aka Nebelhexë. Der Titel benötigt gar kein schnelles Geballer, stattdessen werden reichlich Tasteninstrumente (Klavier, Keyboard/Orgel) eingesetzt, Chöre werden eingemischt. Damit erzeugen die Griechen ein Ambiente, das den Zuhörer unvermittelt in ihren dämonischen Zirkel hineinzieht. Das Intro des komplexen Titeltracks 'Black Coven' wird ebenso von der Orgel dominiert. Erstmals gibt es auch ein paar Black Metal-typische Nackenbrecher-Passagen, ohne dass sich die Band hier der hemmungslosen Raserei hingeben würde - eher wird das Tempo wohldosiert eingesetzt. Eine größere Überraschung ist indes der Einsatz eines Saxophons (später auch in 'Baptismal Blood'), mit dem sich MEDIEVAL DEMON vor ihren griechischen Vorfahren von NECROMANTIA verneigen wollen, die im vergangenen Jahr "in den Abgrund hinabgestiegen sind" (sprich, sich aufgelöst haben). Natürlich finden sich ansonsten auch genügend Stilmittel, die der Anhänger des Schwarzmetalls erwarten darf. Sirokous rezitiert die schwarze Liturgie mit krächzender Stimme und dramatischer Intonation, die Musik ist voller düsterer Harmonien und Riffs und zitiert dann und wann mittelalterliche Tonarten (und sicherlich auch damals verteufelte Akkorde). Zweifelsohne gewinnt die Band durch den vielfältigen Einsatz von Tasteninstrumenten eine Tiefe im Soundgewand, die für Black Metal meiner Ansicht nach eher ungewöhnlich ist. Man höre sich nur mal die ersten dreißig Sekunden von 'The Grave Dwellers' an - feinstes Geballer - mit Klavier. Ungewöhnlich, aber kunstvoll. Die eingespielten Samples werden nicht inflationär verwendet, sondern immer genau da, wo sie perfekt zum Ambiente der Musik passen. Natürlich folgen MEDIEVAL DEMON nach eigenem Bekunden den Regeln der schwarzen Künste, haben Elemente der antiken, griechischen Musiktheorie verwendet, die "auch im Mittelalter im Namen Satans eingesetzt wurden". Zum Komponieren der Musik hat sich die Band in ein isoliertes Dorf im Wald zurückgezogen, in dem "antike, griechische Zauberei und Todesmagie geboren wurden". Ob nun Satan höchstselbst die Band dort inspiriert hat, die Griechen haben ein beeindruckendes Album ihrer zweiten Schaffensperiode vorgelegt, das nicht nur Black Metal-Anhänger überzeugen kann. Vielleicht haben sie aber auch einen dunkles Ritual abgehalten und zwingen ihre Rezensenten mit einem teuflichen Zauber, sie in die tiefste Hölle zu loben. Wer weiß das schon so genau? Jedenfalls hat Lord Apollyon (Keyboards, Schlagzeug) für alle Fans noch ein freundlichen Grußwort zum Abschluss: "Tod all denen, die den geheimen Kult verraten." Ihr wisst, was zu tun ist. Gesamtwertung: 9.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Where Witches Dwell And Labyrinths Confuse (5:48) 02. Black Coven (8:21) 03. Nocturnal Sacrilege (5:49) 04. Sylvestris Deus (Protector Of The Forests) (4:01) 05. Baptismal Blood (5:27) 06. Katavythisis (5:00) 07. The Grave Dwellers (6:38) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 41:03 Minuten VÖ: 16.09.2022 |
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