Fall Of Carthage - Drawn Into Madness

Review von derkleinekolibri vom 18.10.2022 (1976 mal gelesen)
Fall Of Carthage - Drawn Into Madness Die noch recht junge Band FALL OF CARTHAGE veröffentlichte in den Jahren 2015 bis 2018 drei Alben. Für das vierte Album, "Drawn Into Madness", ließ man sich stattliche vier Jahre Zeit. Sänger Sascha Aßbach und Arkadius Antonik, seines Zeichens Frontmann bei SUIDAKRA, beschäftigten sich in dieser Phase auch mit anderen Projekten. Zum Line-Up zählt noch Schlagzeuger Ken Jentzen.

Das letzte Album, "Emma Green", hallt noch in meinen Ohren nach. Da hat es "Drawn Into Madness" schwer, denselben Stellenwert zu erreichen. Brachiales, schonungsloses Geballer erwartet einen von der ersten Sekunde an. In die Schublade des Groove Metals passt das 34 Minuten lange Werk wie die Faust aufs Auge. An des Headbangers Nackenschmerzen wurde bei der Produktion gewiss nicht gedacht, als man sich entschloss, derartige Blastbeats und eingängige Riffs zu generieren. Saschas facettenreicher Gesang rundet die Struktur jedes einzelnen der acht Songs gekonnt ab. Wer genauer hinhört, kann sich des Eindrucks nicht erwehren, Hardcore-Einflüsse herauszuhören.

So beeindruckend sämtliche Titel auch sein mögen, mir fehlt es ein wenig an Dynamik, und das durchgängig vom ersten bis zum letzten Song. Man könnte meinen, jedwede Pegelunterschiede wären glattgebügelt worden. Die Stücke klingen dadurch sehr brutal und hinterlassen schon einen bleibenden Eindruck beim Hörer. Dieser könnte aber noch viel ausgeprägter ausfallen, wären leise Phasen auch wirklich wesentlich leiser als der Rest. Zum Vergleich ließ ich noch ein weiteres Mal "Emma Green" laufen. Dort wurde filigraner zu Werke gegangen. Gleichzeitig wirken sie jetzt wiederum aber erwachsener.

Wie beurteilt man nun ein musikalisches Werk, das sich in seinen einzelnen Bestandteilen derart unterschiedlich verhält wie dieses? Darf man das durchaus gelungene Cover-Artwork als Bewertungsbestandteil mit hinzuziehen? Ist die Laufzeit nicht etwas kurz geraten, oder sollte man sich vor Augen halten, dass Länge nicht alles ist, sondern es auch auf die Technik ankommt? Fragen über Fragen, über deren Sinn man natürlich diskutieren kann. Im Endeffekt liegt hier ein solides Album vor, dessen Musik qualitativ definitiv punkten kann, die produktionstechnisch aber etwas zu wünschen übriglässt.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Sesame Seeds
02. Slipping Through The Wall
03. True Oblivion
04. Dug Under
05. Smell Of The Oak
06. Cause Of My Death
07. Bloodwater
08. Absurd Formulae
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 34:00 Minuten
VÖ: 23.09.2022

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