Mad Max - Wings Of Time

Review von Stormrider vom 18.09.2022 (2236 mal gelesen)
Mad Max - Wings Of Time MAD MAX liefern seit vielen Jahren konstant solide Hard Rock-Kost ab, um genau zu sein seit knapp 40 Jahren. Das ist schon eine Leistung an sich, so lange aktiv zu sein, vor allem, weil die Band es am Ende doch nur selten geschafft hat so wirklich in der ersten Reihe der Publikumswahrnehmung anzukommen. Das vorliegende Album "Wings Of Time" könnte somit einfach ein weiteres Album sein, was der gewonnenen Anhängerschar bietet, was diese von den Münsteranern erwartet. Könnte, und dennoch muss man den Rundling wohl etwas gesondert bewerten, denn durch den Ausstieg von Sänger Michael Voss hat die Band nach knapp vier Dekaden eines ihrer Aushängeschilder eingebüßt. Dieser hat sich in der Szene ja nicht nur mit MAD MAX einen Namen gemacht, sondern auch als Gast auf unzähligen anderen Scheiben - schaut selbst auf Wikipedia nach - und nicht zuletzt als Produzent, unter anderem für die wirklich starken letzten Veröffentlichungen von MICHAEL SCHENKER. Man konnte also durchaus mit mehr Spannung als gewohnt auf Play drücken. Wie würde sich Julian Rolinger am Mikro schlagen? Und der Einstieg mit 'Too Hot To Handle' gelingt der Band um das Gitarrist und Gründungsmitglied Jürgen Breforth wirklich stark. Der Track rockt angenehm straight in die Ohrmuscheln und der neue Fronter erinnert in mancher Phrasierung an den grandiosen Zak Stevens (SAVATAGE, TSO, CIRCLE II CIRCLE). So kann es weitergehen, tut es auch, zumindest in Teilen des Albums, denn neben wirklich guten Rocksongs wie dem Opener oder auch 'Stormchild Rising' gibt es auch so manche cheesige Melodie ('Days Of Passion', 'Heroes Never Die', 'Rock Solid'), die unvermeidliche Ballade zum Abschluss in Form von 'Freedom' (hier frage ich mich, wieso das seit Jahrzehnten als vermeintlich toller Abschluss gesehen wird, die Fans mit einer Ballade etwas trandösig zu entlassen) und auch ein kleiner Rip Off hat sich eingeschlichen. Zumindest erinnert mich der Chorus von 'A Woman Like That' frappierend and 'Jessies Girl' von RICK SPRINGFIELD.

In Summe machen MAD MAX zu ihrem vierzigsten Jubiläum und gleichzeitigen Neustart wenig falsch, liefern ein sehr solides Hard Rock-Album, welches sich in der eigenen Historie nicht verstecken muss, und bringen mit Julian einen tollen neuen Sänger an die Startlinie. Die Produktion ist druckvoll und die einzelnen Instrumente sind sauber aufeinander abgestimmt, sodass im Mix auch jeder Musiker zur Geltung kommt. Ok, das verwundert auch nicht, wenn man bedenkt, wie viel Erfahrung man über die Jahre gesammelt hat. Dass am Ende doch nicht mehr Blutstropfen dabei herausspringen, ist der Tatsache geschuldet, dass sich im Songmaterial einfach zu wenige Aha-Momente befinden. Songs, die man am liebsten direkt auf Dauerschleife hören möchte, gibt es in Summe zu wenige. Im Genre des klassischen Hard Rock mit massivem 80er-Einschlag sind es aber genau diese Hooks, welche die Spreu vom Weizen trennen. Ich glaube dennoch, dass MAD MAX ihre Fans mit "Wings Of Time" nicht enttäuschen werden. Vergleicht man das Album aber in direkter Konkurrenz zu ähnlich gelagerten Bands und (zumindest teilweise) auch zum eigenen Schaffen, dann bleibt so ein echter Begeisterungssturm leider aus. Solide im positivsten Wortsinne, würde ich sagen.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Too Hot To Handle
02. Days Of Passion
03. A Woman Like That
04. Best Part Of Me
05. Rock Solid
06. The Stage Is For You
07. When It Stops
08. Stormchild Rising
09. Heroes Never Die
10. Miss Sacrifice
11. Freedom
Band Website: www.madmaxofficial.de
Medium: CD
Spieldauer: 44:18 Minuten
VÖ: 02.09.2022

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten