Ghost - Impera

Review von des vom 08.04.2022 (5132 mal gelesen)
Ghost  - Impera Man kann es ja irgendwie verstehen, dass GHOST die Fangemeinde spalten, bietet die Band - bei der es sich eigentlich um Tobias Forge als Mastermind plus wechselnder Mietmusiker handelt und die keine eigentliche Band ist - genug Reibeflächen. Da wäre zum Beispiel die Kontroverse zwischen Forge und einer Reihe früherer Mi(e)tmusiker, die einen bitteren Beigeschmack hinterließ oder das Papa-Emeritus-Brimborium, das irgendwie total überzogen wirkt und auch nicht zu den Ohrwurmmelodien passen will. Auf der anderen Seite verstärkt das alles nur den Mythos um die Band, und unterhaltsam ist dieser Zirkus rund um den Papa und seine namenlosen Ghouls allemal. Und das Wichtigste: Neben mystischen Texten weisen die Alben von GHOST einfach eine unglaubliche Ohrwurmdichte auf. Die Musik von GHOST hat sich über die Jahre allerdings weiterentwickelt und wurde auf "Prequelle" stellenweise richtig poppig.

Auf "Impera" setzen GHOST den Weg fort, werden gegenüber dem Vorgänger allerdings wieder etwas heavier - ohne die tollen Melodien und den 80er-Vibe vermissen zu lassen. So holt einen der gleich nach dem instrumentalen Intro 'Imperium' folgende Song 'Kaisarion' sofort mit einem unwiderstehlichen Gitarrentapping und einem Urkreisch ab. Hardrock, Chorgesang, was will man mehr? Auch die düstere und doomig stampfende Halbballade 'Call Me Little Sunshine' hat ihre Gänsehautmomente. Das Instrumental 'Dominion' in der Mitte der CD macht erst in der Vinylversion richtig Sinn, leitet es doch die B-Seite mit dem nachfolgenden 'Twenties' ein, einer großartigen und äußerst kreativen Düsterrocker-Dampfwalze. Überhaupt ist die zweite LP-Seite gespickt mit tollen Songs, wie zum Beispiel der unglaublichen Ballade 'Darkness At The Heart Of My Love', die zu Tränen rührt. Auch 'Griftwood' mit diesen "YES"-Momenten ist einfach nicht aus dem Kopf zu bringen. Zur Abrundung der Platte, die bis zu diesem Zeitpunkt aus knackigen Vier- bis Fünfminütern besteht, wird zum Finale siebenminütige Epik in Form von 'Respite On The Spitalfields' aufgeboten, die von einem kurzen und gruseligen Instrumental 'Bite Of The Passage' eröffnet wird.

Vinyl macht auch aus einem anderen Grund Sinn: Das Artwork ist nämlich bombastisch und kommt erst im Großformat so richtig zur Geltung. Außerdem liegt der Platte ein Booklet im Großformat bei, das neben den Texten auch wunderschöne Zeichnungen beinhaltet. Wenn man GHOST mag, sollte man in "Impera" reingehört haben!

des



Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Imperium 01:40
02. Kaisarion 05:02
03. Spillways 03:17
04. Call Me Little Sunshine 04:44
05. Hunters Moon 03:16
06. Watcher In The Sky 05:48
07. Dominion 01:23
08. Twenties 03:46
09. Darkness At The Heart Of My Love 04:59
10. Griftwood 05:16
11. Bite Of Passage 00:31
12. Respite On The Spitalfields 06:43
Band Website: www.facebook.com/thebandghost‎
Medium: CD, LP, Digital
Spieldauer: 46:10 Minuten
VÖ: 11.03.2022

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten