Felskinn - Enter The Light

Review von derkleinekolibri vom 24.02.2022 (2466 mal gelesen)
Felskinn - Enter The Light Wie soll man objektiv über etwas schreiben, das einen von der ersten bis zur letzten Sekunde mehr fesselt als die in der Badewanne wartende Geliebte?

Schon alleine das Artwork der CD fesselt den Betrachter. Man kann den Blick nicht davonlassen. Es erwartet den Käufer ein wundervolles Spiel der Farben sowie ein Objekt, das fantasievoller kaum gestaltet sein könnte. Es wäre in der Tat schön, könnten sich FELSKINN dazu entschließen, wenigstens eine limitierte Vinyl nachzureichen. Ganz sicher wäre ich einer der ersten Besteller eines solchen Kleinodes.

Vor drei Jahren stellte Gründer und Sänger Andy Portmann ein neues Line-up zusammen. Von WOLFPAKK und CRYSTAL BALL kamen die Gitarristen Martin Rauber und Thomas Graber, der Schlagzeuger Ronnie Wolf spielte bei LUNATICA. Beat Schaub, Andys langjähriger Bandkollege, komplettierte weiterhin die Band, welche am 25. Februar 2022 wohl jetzt schon eines der allerbesten Hard Rock- und Heavy Metal-Alben des Jahres herausbringt. Neun Monate ließ man sich vom Beginn der Arbeiten bis zur Veröffentlichung Zeit. Was man dem Album "Enter The Light" deutlich anmerkt, ist die professionelle Arbeit des Dänen Jacob Hansen, dessen Künste des Mixens und Masterns über alle Grenzen hinweg bekannt sind. Nicht ohne Grund begaben sich bereits Größen wie ARCH ENEMY, EVERGREY, PRETTY MAIDS und VOLBEAT in seine Hände.

Die Schweizer präsentieren eine Mischung aus Hard Rock und Heavy Metal, eine gewisse Nähe zu diversen Bands der Achtzigerjahre lässt sich nicht verleugnen. Muss man auch nicht, denn das unterstreicht nur die Bandbreite der Jungs, die durch und durch ihre Musik zu leben scheinen. Nein! Halt! Nicht zu leben scheinen, sie leben die Musik, und zwar jede Faser. Mit einer Leidenschaft, die ihresgleichen sucht, trägt jedes Mitglied dazu bei, dass Klanggebilde von allererster Güte entstehen, die an Dynamik nicht mehr zu überbieten sind. Nehmt euch jeden der zwölf Titel einzeln vor und sucht nach kleinsten Mängeln, Unstimmigkeiten und was weiß ich noch für negativ behafteten Dingen, ihr werdet nichts finden.

Es ist verdammt schwer, sich bei einem solch exzellenten Album für einen Titel zu entscheiden, den man am allerbesten findet. Komischerweise musste ich nicht lange mit mir ringen. Bereits beim ersten Durchlauf war es 'Lonely Heart', das mir durch seine Komplexität einen Schauer nach dem anderen den Rücken herunterjagte, wohlige Schauer wohlgemerkt. Hier findet sich alles, was starke Musik ausmacht: Tempowechsel, harte und sanfte Phasen, ein irres, tief ins Ohr gehendes Gitarrensolo und, und, und ... hört es euch an, und ihr werdet begeistert sein. Andy, der Sänger, überzeugt mit seiner Stimme nicht nur in diesem, sondern in jedem Song. Eine markante, keinesfalls zum Schreien neigende Stimme, die niemals gequält oder aufgesetzt erscheint.

Noch mehr ins Detail zu gehen, macht keinen Sinn. Schließlich ist es das Gesamtkonzept, das von vorne bis hinten stimmig ist. Selten gehen fünfzig Minuten so schnell vorüber wie in diesem Fall. Und wer nicht ohnehin schon vor dem Einlegen der CD gelächelt hat, der wird es hinterher zwangsläufig tun.

Merkt euch also den 25. Februar 2022 unbedingt vor, markiert diesen Tag mit einem roten Kreuz im Kalender und lasst das Smartphone eine Erinnerung an euch senden.

Gesamtwertung: 9.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Darkness In Your Eyes
02. Send The Angels Down
03. Enter The Light
04. Your Life Is Mine
05. World Will End
06. Driven
07. The Saviour Was Born
08. Life Beyond The Line
09. Lonely Heart
10. The Final Reason
11. Where
12. SixFiveFour
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 50:07 Minuten
VÖ: 25.02.2022

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