Savage Grace - After The Fall From Grace

Review von baarikärpänen vom 22.02.2022 (2410 mal gelesen)
Savage Grace - After The Fall From Grace Gerade in den 80er Jahren gab es nicht wenige Bands, die mit ihrem Debut einen bombigen Einstand gefeiert haben, nur um mit ihrem Zweitwerk enttäuschte Gesichter zu ernten. Auf der anderen Seite aber eben auch viele Truppen, die sich mit ihrem zweiten Album deutlich weiterentwickelten, so die "alten Fans" bei der Stange hielten und nochmals weitere dazugewonnen haben. Mir fallen da zum Beispiel SLAYER ein oder auch METALLICA. Dazu zählen ebenfalls SAVAGE GRACE. Deren Zweitwerk "After The Fall From Grace" erfährt wie ihr Debut ebenfalls eine Wiederveröffentlichung. Und so wie bei "Master Of Disguise" haben Hammerheart auch hier wieder ganze Arbeit geleistet.

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War "Master Of Disguise" noch deutlich im Speed Metal zu verorten, so ist das Material auf "After The Fall From Grace" wesentlich abwechslungsreicher geraten. Bedeutet, dass SAVAGE GRACE ihre Fühler auch mal gen early Power Metal ausstreckten, wie zum Beispiel im Titelsong, oder auch mal thrashig, wie in 'Trial By Fire'. Demgegenüber stehen dann aber auch wieder lupenreine Speedster wie 'We Came, We Saw, We Conquered' und 'Flesh and Blood'. Lies der Auftritt beim Metal Hammer Festival mit Chris Logue am Mikro nichts Gutes erahnen, kann auf "After The Fall From Grace" diesbezüglich Entwarnung gegeben werden. Ich habe keine Infos ob (vermute aber dass) die Songs auf dem Album erst nach dem Rauswurf von Mike Smith entstanden, also für die Stimme von Chris Logue ausgelegt waren. Fakt ist aber auch, dass im Studio mit den technischen Möglichkeiten ganze Arbeit geleistet wurde, denn die Performance, die Logue hier abliefert, hat er nie auch nur ansatzweise so auf die Bühne gebracht. Man schaue sich die diversen online vorhandenen Videos an, auch vom halbherzigen Comeback-Versuch mit Musikern von ROXXCALIBUR in 2010. Chris Logue hat ja danach wieder bewiesen, welch ein unberechenbarer Mensch er ist. Die Songs für ein neues geplantes Album standen so gut wie, aber Logue verschwand nach der Tour einfach von der Bildfläche und die beteiligten Musiker veröffentlichten die Stücke später unter dem Banner MASTER OF DISGUISE. Ob nun "Master Of Disguise" oder "After The Fall From Grace" das bessere Album ist, darüber darf gestritten werden und ist sehr wahrscheinlich vom persönlichen Geschmack abhängig. Ich für meinen Teil stelle das Debut an erste Stelle, was vielleicht auch an einem Song wie 'Tales Of Mystery' liegt, der "After The Fall From Grace" beendet und den ich mir bis heute nicht anhören kann. Trotzdem auch hier eine eindeutige Kaufempfehlung für die super aufgemachte Doppel-CD. Auf dem ersten Silberling gibt es das vorzüglich remasterte und neu gemischte Album. Dazu haben Hammerheart noch die Songs der "Ride Into The Night"-EP gepackt (die letzte Veröffentlichung der Band, bevor sie erstmalig in der Versenkung verschwand), dazu noch einen Song einer Compilation und zwei Liveaufnahmen aus dem Jahr 1982, die beide mehr in Richtung Glam/Blues gehen und wenig mit dem späteren Material zu tun haben. Gerade die EP, vor allem der für mich beste Song den SAVAGE GRACE jemals veröffentlicht haben, 'Ride Into The Night', lassen erahnen, wie schade es war, dass SAVAGE GRACE sang- und klanglos verschwanden. Der zweite Silberling bietet dann noch mal "After The Fall From Grace" in der ursprünglichen Version. Also wieder mal value for money.

Auch hier kann es nur eine Empfehlung geben: zugreifen! Und wie schon bei "Master Of Disguise" wäre zu wünschen, dass Hammerheart sich noch dazu entschließen, das Album plus der Bonus-Songs in einer feinen Vinyl-Version zu veröffentlichen. Das "After The Fall From Grace" nicht ganz an die Höchstnote ranreicht, liegt an 'Tales Of Mystery', welches für mich den Gesamteindruck schmälert. Wer den Song aber mag, darf den halben Punkt zur Höchtsnote addieren.


Gesamtwertung: 9.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
"After the Fall from Grace"

01. Call to Arms
02. We Came, we Saw, we Conquered
03. After the Fall from Grace
04. Trial by Fire
05. Palestinia
06. Age of Innocence
07. Flesh and Blood
08. Destination Unknown
09. Tales of Mystery

"Ride into the Night"

10. Ride into the Night
11. We March On
12. The Healing Hand
13. Burn (Deep Purple Cover)

"Compilation 1991"

14. Mainline Lover

"Live 1982"

15. Bare Bottom Blues
16. Such a Dirty Mind
Band Website: www.savagegracemetal.com
Medium: CD
Spieldauer: 68:17 Minuten
VÖ: 18.02.2022

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