The Lords Of Altamont - Tune In, Turn On, Electrify

Review von derkleinekolibri vom 12.07.2021 (4562 mal gelesen)
The Lords Of Altamont - Tune In, Turn On, Electrify THE LORDS OF ALTAMONT, vor zweiundzwanzig Jahren gegründet, veröffentlichen am 9. Juli 2021 ihr siebentes Album, "Tune In, Turn On, Electrify", dessen Titel nicht an den Haaren herbeigezogen ist. Lässt man sich nämlich auf die sehr abwechslungsreiche Musik der vier US-Amerikaner ein, fühlt man sich in der Tat elektrifiziert. Erstaunlich ist, wie sich eine Band im Laufe der Jahre ändert, dennoch ihre Wurzeln in fast jedem Song der Jetztzeit durchscheinen. 2002, als das erste Album "To Hell With The Lords Of Altamont" erschien, gab es immer voll auf die Glocke, heute sind ihre Stücke komplexer aufgebaut, wirken teilweise grazil und sind dadurch diffiziler zu verarbeiten. Verloren haben sie aber weder die Härte noch die Punk-Attitüde, ganz im Gegenteil, das Zusammenspiel aller Musikstile, als da auch noch Garage Rock, Hard Rock und Psychedelic Rock zu nennen wären, hat sie ein Stück weiter nach vorne gebracht.

Mit jedem Durchgang, den "Tune In, Turn On, Electrify" machte, erfuhr es mehr und mehr Zuspruch. Mittlerweile habe ich das Gefühl, die elf Titel seit gut zwanzig Jahren in- und auswendig zu kennen. Ich würde sogar so weit gehen, es als das Erreichen eines neuen Levels zu beschreiben, was die Jungs auf die Beine gestellt haben. Hoffentlich weiß es die Fangemeinde zu schätzen.

Da wir Menschen gerne zu Vergleichen neigen, möchte ich dem natürlich nachkommen und versuche einige, wenn auch manchmal etwas weit hergeholte Vergleiche anzustellen. Bei 'Million Watts Electrified' und 'Soul In Flames' haben sicher THE DOORS Einfluss gehabt, geschadet hat es keinesfalls, wie auch, gehörten THE DOORS doch zu den wichtigsten Vertretern der 1968er Generation und den Vorreitern der psychedelischen Musik, auch wenn sie nicht bei Woodstock auftraten. Mein erster Gedanke bei 'Million Watts Electrified' war außerdem, das hört sich wie die Vorstufe zu einem Song der RAMONES an. Seine flinken Finger als Vorbild, was die Gitarre betraf, dürfte JIMI HENDRIX bei 'I Just Want' im Spiel gehabt haben, auch wenn es nur ein paar Sekunden am Anfang sind, die Ähnlichkeit ist verblüffend. Schon beim ersten Durchlauf kristallisierte sich mein Favorit heraus, 'Mud (Wet Brain)' klingt ein wenig wie der Kriegstanz eines im Dschungel lebenden Volkes, hier kommt die psychedelische Seite besonders gut zum Vorschein. Und ich fand musikalische Elemente, denen ich bereits 1972 auf der Single 'Troglodyte (Cave Man)' von THE JIMI CASTOR BUNCH begegnete, obwohl diese eher Funk und Soul zugerechnet werden.

Um den Charme der psychedelischen Zeit nachempfinden zu können, empfehle ich den Erwerb des Albums als Vinyl. Je öfter man das gute Stück auflegt und spielt, um so eher wird sich das Flair der damaligen Zeit in Form leichten Knisterns entfalten. Wer das nicht kennt oder als nicht angenehm empfindet, dem bleibt noch die gute alte Compact Disc, die dann halt unsichtbar in einem Player rotiert. Ein rein digitaler Erwerb ist ebenfalls möglich. Für was auch immer man sich entscheidet, am Ende steht die Freude am Hören. Und dafür sorgen THE LORDS OF ALTAMONT auf jeden Fall.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Living With The Squares 3:32
02. Burn Me Out 3:40
03. Million Watts Electrified 4:06
04. We'll Never Leave (This World Alive) 3:26
05. Levitation Mind 5:09
06. Blast For Kicksville 3:00
07. Soul In Flames 4:41
08. I Just Want 3:23
09. Lost In The Future 4:05
10. Movin (Goat's Revenge) 3:15
11. Mud (Wet Brain) 5:57
Band Website:
Medium: LP, CD, Digital
Spieldauer: 44:14 Minuten
VÖ: 09.07.2021

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten