Fractal Universe - The Impassable Horizon

Review von Metal Guru vom 22.06.2021 (5061 mal gelesen)
Fractal Universe - The Impassable Horizon FRACTAL UNIVERSE sind die vier Franzosen Clément Denys (Schlagzeug), Hugo Florimond (Gitarren, Hintergrundstimmen), Valentin Pelletier (Bässe) und Vince Wilquin (Haupt-und Hintergrundstimmen, Gitarren, Saxofone). Das Quartett veranstaltet atmosphärisch abenteurliches, harmonisch herausforderndes, melodisch mutiges, rhythmisch risikofreudiges, technisch totschlagendes Zeug à la LEPROUS, NECROPHAGIST oder/und OBSCURA (to name but a few). Der viel, viel, viel zu lange Infotext erklärt breit/hoch/lang/tief/weit, WER genau WAS genau WIESO genau getan oder/und gelassen hat und worum es bei "The Impassable Horizon" inhaltlich (= Texte) geht. Da ich als autodidaktischer/bekennender/hauptberuflicher Instrumentalist und kategorischer/passionierter/militanter Interpretationsignorant wenig bis gar nichts mit tiefenpsychologisierenden Texten am Hut hab', ist mir der Infotext viel, viel, viel zu anstrengend! Da bleib' ich beim Rezensieren doch lieber bei der ebenfalls nicht unanstrengenden Musik.

"The Impassable Horizon" besteht im Vergleich zum 2019er Vorgänger-Album "Rhizomes of Insanity" aus elf Stücken in 52 Minuten und 55 Sekunden mit abstrakten/geschlechtsneutralen/sonderbaren Titeln wie beispielsweise 'Autopoiesis', 'Flashes Of Potentialities', 'Interfering Spherical Scenes', 'Symmetrical Masquerade' oder 'Withering Snowdrops'. Was die Titel an Griffig-, Menschlich- und Verstehbarkeit vermissen lassen, wird weder durch die kalt kalkulierten Kompositionen noch die tiefenpsychologisierenden Texte kompensiert! Soll heißen: Meister-Frakteur Wilquin singt/säuselt/schreit, spielt Gitarre UND Saxofon, während die drei Fraktal-Gesellen nach des Meisters Plan flankieren, grundieren, harmonisieren, rhythmisieren, stabilisieren. Ergebnis(se): atmosphärische Pickings/mathematische Riffings/schwermetallische Shreddings, instrumentale Intros über melancholische Mittelteile zu obskuren Outros, beeindruckende Bass-/gekonnte Gitarren-/jazzige Saxofon-Soli und Takt-/Tempo-/Tonartwechsel ohne Ende. Thematisch (= textlich) geht's NICHT um die Fragen (Zitat Nr. 1) "What is there after death?", sondern (Zitat Nr. 2) "What does it mean for us to be aware of our own finiteness, and how do we deal with it consciously and subconsciously?". Oh my God - DAS ist mir echt "too much", DAS interessiert mich echt nicht (mehr)! Ich meine: Wer DAS ernsthaft fragt beziehungsweise auf DIE Fragen bewusste oder unbewusste Antworten will, sollte vielleicht weniger FRACTAL UNIVERSEs "The Impassable Horizon" HÖREN, sondern mehr entsprechende Fachliteratur LESEN ...

Ja, ich mochte schon und ich mag noch immer Death-Fusion, Fusion-Jazz, Jazz-Metal, Metal-Prog, Prog-Rock - dat janze verkopfte/vertrackte/verzerrte Zeuch! Und verkopft/vertrackt/verzerrt sind FRACTAL UNIVERSE auf alle Fälle, ist "The Impassable Horizon" ohne jeden Zweifel. Apropos: Für den Fall, dass irgendjemand fragt beziehungsweise zweifelt: Alle Instrumente (außer Schlagzeug) und Stimmen wurden an unterschiedlichen Orten (= zuhause)/zu verschiedenen Zeiten (= 2018-2020) aufgenommen - ja, sooo läuft und sooo klingt das heute! Und ja, die B4M-Kurzankündigung (Zitat Nr. 3) "... angenehm geschmeidiger Prog Metal" oder (Zitat Nr. 4) "... mit feinen Melodien gut reinläuft" war Grund meiner MP3-Orderung. Aber nein, meiner Meinung nach handelt es sich bei FRACTAL UNIVERSE weder um angenehme Geschmeidigkeit, noch bei "The Impassable Horizon" um guten Reinlauf. Dabei rede ich weder vom jazzy Sax noch von (Zitat Nr. 5) "im Hirn verursachte Taktknoten". MICH persönlich strengt die Scheibe einfach an!

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Autopoiesis
02. A Clockwork Expectation
03. Interfering Spherical Scenes
04. Symmetrical Masquerade
05. Falls Of The Earth
06. Withering Snowdrops
07. Black Sails Of Melancholia
08. A Cosmological Arch
09. Epitaph
10. Godless Machinists
11. Flashes Of Potentialities (Unplugged)
Band Website: www.fractaluniverseband.com
Medium: CD
Spieldauer: 52:55 Minuten
VÖ: 25.06.2021

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