Flaming Wrekage - Cathedral Of Bones

Review von Rockmaster vom 02.03.2021 (4537 mal gelesen)
Flaming Wrekage - Cathedral Of Bones Kaum passt man mal nicht auf, kommt im weiten Bogen die australische Abrissbirne FLAMING WREKAGE um die Ecke geschwungen. Da hilft nur noch Mitbangen oder rechtzeitig Wegducken. Stilistisch wollen sich die Jungs zu keinem Zeitpunkt so recht festlegen, ob sie eher mächtig draufknüppelnden Death spielen oder doch tödlichen Thrash. Ich tendiere eher zu letzterer Charakterisierung, aber kaum glaubt man, sich endgültig festlegen zu können, kommen schon wieder die ersten Zweifel. Zweifelsfrei fest steht indes: Die Jungs geben sich der gnadenlosen musikalischen Zerstörung hin und machen auf ihrer hoffentlich bald nicht ausfallenden Welttournee (bislang stehen nur drei Dates in Australien, der Rest ist Spekulation, irgendwas zwischen Prinzip Hoffnung und blanker Verzweiflung) keine Gefangenen. Das Album mit dem schönen, lyrischen Titel "Cathedral Of Bones" ist das dritte der Band und reiht sich lückenlos ein in die Liste der Vorgänger "Catharsis" und "From Flesh To Dust". Kaum zu glauben, dass hier neben sozialen Fragen auch mal apokalyptische Themen behandelt werden.

Jetzt ist es eine Sache, mit brachialer Gewalt einen Nackenbrecher nach dem anderen rauszuhauen. FLAMING WREKAGE sind definitiv die andere Sache. Sie spielen auf einem an Perfektion grenzendem technischen Niveau und beweisen bei aller Härte auch Gespür für eingängige Riffs und Rhythmus. Sänger, Gitarrist und Gründungsmitglied Dave Lupton faucht wie ein wütender Berserker, anstrengend, aber gnadenlos gut. Matt Thornton an den Drums hat einerseits unfassbares Tempo im Repertoire, bei dem der härteste Headbanger frustriert aufgibt, und mit dem er den Rest der Band vor sich hertreibt. Andererseits scheint sein Pool aus rhythmischen Variationen bei jedem Tempo schier endlos. Dave, Lead-Gitarrist Justin Humphry und Bassist Lachlan Campbell erzeugen auf ihren Saiteninstrumenten einen kompakten, knochentrockenen Sound, der mitunter aber auch etwas steril daherkommt. Die Stärke, wie schon erwähnt, ist hier ganz klar das Riffing. Die wenigen Soli bekommen nicht den gleichen Stellenwert eingeräumt und sicher gibt es originellere. Stilistisch ist aber alles im Lot.

Ich könnte jetzt guten Gewissens jeden Titel als Anspieltipp angeben. Wer schneller einen Eindruck von der Band bekommen will, dem lege ich 'Altar Of Lies' (etwas langsamer), 'Hell To Pay' (voll Stoff) und 'Sin Survives' wärmstens ans Herz. Zum Schluss hauen die Jungs noch mal alles raus, was sie haben. Und von allem das Beste.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Skeletons Of Giants
02. Leech
03. Running Blind
04. Altar Of Lies
05. The Voiceless
06. Straight For The Kill
07. Hell To Pay
08. Cathedral Of Bones
09. Sin Survives
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 47:03 Minuten
VÖ: 25.02.2021

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