Refused - The Malignant Fire

Review von Damage Case vom 13.12.2020 (5160 mal gelesen)
Refused - The Malignant Fire Comeback heißt Comeback, weil jemand nach einer Pause zurückkehrt. Hoffentlich wartet dann auch jemand sehnlichst auf besagte Rückkehr. So wie die Schweden REFUSED, die 2015 nach beinahe 20 Jahren Abstinenz mit dem leider etwas ziellos-belanglosen "Freedom" die Erwartungen nicht annähernd erfüllen konnten und die wartende Fanschar doch ein wenig enttäuschten. Okay, "The Shape Of Punk To Come" von 1997 hinterließ jedoch auch metergroße Fußspuren und die 1990er sind nun auch seit zwanzig Jahren passé. Die Fans von damals leben heute in den Vorstädten und gehen ihrem kapitalistischen Tagwerk nach. Und genau deren Anarcho-Fantasien bedienen REFUSED nun wieder deutlicher, denn 2018 kamen die Schweden mit "War Music" tatsächlich in der weltpolitischen Gegenwart an und scheinen heuer die brotlose Rolle der obrigkeitskritisch-mahnenden Politrocker einzunehmen, die WARRIOR SOUL einst inne hatten und mittlerweile zugunsten einer gewissen Sex, Drugs & Saufen-Attitüde abgestriffen haben. Zehn Songs, fündundreißig Minuten Vollgas Message auf die Matte - das passte soweit. Ziemlich genau ein Jahr später serviert die Band nun einen leckeren Nachschlag.

Der Opener 'Malfire' ist vom Album noch bekannt und ist dort bereits als einer großen Hits aufgefallen. Der Einstieg passt schon. 'Born On The Outs' ist ein mit Text versehenes Cover des Songs 'Greyhound' der Techno-Band SWEDISH HOUSE MAFIA. Richtig geile und mitreißende Nummer. Das basslastige 'Organic Organic Organic (Go Fuck Yourself)' hat einen 90er-Touch und hätte tatsächlich auch von WARRIOR SOUL zu Zeiten von "Salution From The Ghetto Nation" stammen können. Das zweieinhalbminütige 'Faceless Corporate Violence' ist gebrüllter Hardcore-Punk. 'Jackals Can’t Be Bothered To Dream' weckt ebenfalls nochmal den Anarchisten in Dir. Wenn Dennis Lyxzén "You Can't Imagine The Torment, 'Cause Jackals Can't Be Bothered To Dream" singt, fängt das Blut an zu kochen und das Tanzbein fängt unterm Schreibtisch an zu zucken. Groß. Das Coverartwork sieht ebenfalls aus wie der kleine Bruder von "War Music". Passt.

Fazit: Man kann der EP das Kompliment machen, dass sie stimmig ist und alle Songs auch auf "War Music" ordentlich Krawall gemacht hätten.

Drei Anspieltipps: Fünfzehn Minuten. Stahlhelm aufsetzen und einmal komplett durch! Und danach direkt nochmal "War Music" auflegen.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Malfire
02. Born On The Outs
03. Organic Organic Organic (Go Fuck Yourself)
04. Faceless Corporate Violence
05. Jackals Can’t Be Bothered To Dream
Band Website: www.officialrefused.com
Medium: EP
Spieldauer: 15:03 Minuten
VÖ: 20.11.2020

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