DGM - Tragic Separation

Review von Cornholio vom 03.11.2020 (4680 mal gelesen)
DGM - Tragic Separation Ich bin ehrlich, ich musste schon zweimal hinhören, als die ersten Klänge von "Tragic Separation" aus den Boxen kamen! Der Opener 'Flesh And Blood' hätte definitiv auch auf einem der letzten SYMPHONY X-Outputs stehen können. Der (DER) Unterschied zwischen der italienischen und der US-amerikanischen Combo ist aber einmal mehr der Sänger. Nicht dass Marco Basile einen schlechten Job abliefert, mitnichten, aber ein Russell Allen ist einfach nochmal ein ganz anderes Kaliber! Trotzdem ist das mittlerweile bereits zehnte Studioalbum der Südeuropäer aller Ehren wert!

Insgesamt proggen sich die fünf Südländer eine knappe Stunde mit ordentlich Power durch die zehn Tracks, oder powern sich wahlweise eben auch mit ordentlich Prog dadurch, das kann jeder sehen (oder vielmehr hören), wie er will. Der bereits angesprochene Opener gehört für mich direkt zu den besten Songs der Scheibe. Aber auch der Titelsong, 'Land Of Sorrow' oder 'Silence' müssen sich nicht verstecken.

Kleinere Ausflüge in Richtung AOR werden auch gemacht, bei dem betreffenden Stück 'Surrender' hört sich Sänger Marco in den höheren Tonlagen etwas wie Nils Patrik Johansson an (unter anderem ASTRAL DOORS). Auch 'Fate' hätte beispielsweise "Iconoclast" vom "großen Bruder" aus Übersee gut zu Gesicht gestanden; die Parallelen im Sound sind für mich kaum zu überhören. Umso unglaublicher ist es eigentlich, dass auf dem Vorgänger "The Passage" 2016 SYMPHONY X-Sixstringer Michael Romeo gastierte, während die genannte Frontsau Russell Allen auf dem 2013er Album "Momentum" einen Gastauftritt bekam. Auf dem aktuellen Werk jedoch sind keine Musiker anderer Bands vertreten, es sind auch keine nötig! Aber nicht nur Fans der Amis, sondern auch Anhänger der norwegischen Band PAGAN'S MIND dürfen gern mal ein Ohr riskieren, denn nicht selten kommen mir bei dem Riffing der Strophen oder bei den Soli von Simone Mularoni Assoziationen von PAGAN'S MIND-Gitarrero Jørn Viggo Lofstadt in den Sinn.

Und es ist nicht nur die Power innerhalb der (fast unterschwelligen) Progressivität, oder die Gitarrensoli, die nach Skandinavien weisen, es ist zu einem großen Teil die Epik in der Stimme von Marco. Auch wenn er nicht Russell heißt, so sind die Refrains nicht nur bei 'Stranded' oder beim Titeltrack, die er mit seiner Stimme veredelt, durchaus hochklassig! Zum Quasi-Abschluss (der Closer 'Curtain' ist nicht als richtiger Song zu zählen) haut das Quintett nochmal einen fetten Banger raus; 'Turn Back Time' besticht in bester STRATOVARIUS-Manier mit Uptempo und Doublebass, einmal mehr glänzt Mario am Mikro.

Das Kuriose an der Band DGM, die man ja in Power-Prog-Kreisen durchaus kennen sollte, ist übrigens ein Aspekt, der mir persönlich bis dato gar nicht bekannt war. Wofür steht "DGM" eigentlich? Nun, es könnte kaum simpler sein: Es handelt sich um die Vornamen der drei Gründungsmitglieder Diego, Gianfranco und Maurizio, die Mitte der Neunziger übrigens als Instrumentalband begannen. Allerdings ist niemand der drei mehr mit von der Partie. Gibt es auch nicht oft, ist aber so. Mit Diego (Reali) verließ 2005 der letzte Mitbegründer die Kapelle. Aber genug in der Vergangenheit geschwelgt, denn die Zukunft könnte anlässlich des Jubiläumsalbums "Tragic Separation" kaum besser aussehen!

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Flesh And Blood
02. Surrender
03. Fate
04. Hope
05. Tragic Separation
06. Stranded
07. Land Of Sorrow
08. Silence
09. Turn Back Time
10. Curtain
Band Website: https://www.facebook.com/dgmprog
Medium: CD, 2LP
Spieldauer: 56:47 Minuten
VÖ: 09.10.2020

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