Just Before Dawn - An Army At Dawn

Review von Damage Case vom 26.09.2020 (6012 mal gelesen)
Just Before Dawn - An Army At Dawn "Dabeisein ist alles", so lautet das olympische Motto. Aber am Ende wollen alle eine Medaille für die erbrachte Leistung - und bloß nicht den undankbaren vierten Platz. Was hat das mit den Schweden JUST BEFORE DAWN zu tun? In der Disziplin "Grooviger Death Metal in Militäruniform" treten die Mannen um Bandboss Anders Biazzi heuer gegen die Platzhirsche BOLT THROWER, ASPHYX und deren Ableger HAIL OF BULLETS an. Und um es vorwegzunehmen: Schweden bleibt zwar nur der ominöse vierte Platz hinter Großbritannien und zweimal Niederlande, aber in dieser extrem starken Konkurrenz ist das keine Schande. Insbesondere, wenn man bedenkt, dass von den drei Erstplatzierten (bis auf Weiteres) keine Großtaten mehr zu erwarten sind, während die Motoren bei JUST BEFORE DAWN mit vier Alben innerhalb von sieben Jahren erst so richtig warmzulaufen beginnen.

Kollege Eddieson schwärmte 2018 in seinem Review für den Vorgänger "Tides Of Blood" bereits davon, dass JUST BEFORE DAWN mit ihrem groovigen und melodiösen Death Metal genau seinen Geschmack treffen würden. Und so dürfte er auch 2020 vom Nachfolger angetan sein, der exakt die gleiche Kerbe trifft. Das Konzept, mit einer Vielzahl an Gastsängern zu arbeiten, ist prinzipiell gewagt. Auf dem Vorgänger grunzte der legendäre Dave Ingram viele der Songs ein, diesmal sind es gar zehn unterschiedliche Shouter, unter ihnen auch bekanntere Namen wie Ralf Hauber von REVEL OF FLESH oder Matias Nastolin von DECAYING. Und tatsächlich tun die unterschiedlichen Stimmen dem flüssigen Gesamteindruck keinen Abbruch, da das Songwriting über die komplette Albumlänge konsistent und auf gleichem Niveau verbleibt. Einzig auffallend ist, dass die produktionstechnische Durchschlagskraft, welche die drei oben genannten Platzhirsche auszeichnet, JUST BEFORE DAWN ziemlich abgeht. Hier spielt man eher in der gemäßigten Liga von MEMORIAM - was aber nicht automatisch schlecht sein muss. Das Cover zeigt diesmal keine am Strand liegenden toten Soldaten (siehe der Vorgänger "Tides Of Blood"), sondern eine gezeichnete Militäroffensive aus Panzern, Flugzeugen und Infanterie. Ob man das geschmackvoll findet, bleibt jedem selbst überlassen - Kriegsverherrlicher sind JUST BEFORE DAWN mit Sicherheit nicht, eher Beschreiber im Sinne der übermächtigen und von ihren Fans schwer vermissten Briten. Wer zur CD-Version greift, erhält noch zwei Bonussongs.

Fazit: Im Militärjargon bleibend, kann man JUST BEFORE DAWNs viertes Album als eine ordentliche Infanterie im Panzerschatten von BOLT THROWER und ASPHYX beschreiben. Die vielen unterschiedlichen Sänger stören den runden Gesamteindruck nicht, nur fehlen absolute Hits wie 'The Killchain', 'Eisenbahnmörser' oder 'DG-7'.

Drei Anspieltipps: Der Opener inklusive Intro 'Paths Of Armor - To The Last Tiger' groovt den Hörer schon mal richtig warm, das von dem weitgehend unbekannten Growler Daimen Terry eingegrunzte 'Goliath Revived' und die finale Bonus-Abrissbirne 'Into The First Wave' geben einen guten Querschnitt über das, was JUST BEFORE DAWN 2020 in knapp über 50 Minuten auf Platte getrümmert haben.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Intro - Paths Of Armor - To The Last Tiger
02. The Guns At Last Light
03. An Army At Dawn
04. Goliath Revived
05. Dance Of Katyusha
06. Belaya Smert
07. With Everything We Have
08. The Atlantic Wall (Bonus)
09. Unless Victory Comes
10. Into The First Wave (Bonus)
Band Website: www.facebook.com/JustBeforeDawnTheyCame
Medium: CD, LP
Spieldauer: 52:15 Minuten
VÖ: 25.09.2020

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