Kottak - Therupy

Review von Opa Steve vom 21.10.2006 (6173 mal gelesen)
Kottak - Therupy Kennt jemand Jimmy Ratchitt? Nö, gell? Was hätte der Mann für ein ruhiges Leben mit seiner eigenen Band haben können, wenn nicht die ganze Presse rumposaunt hätte, dass es sich bei Jimmy um genau den James KOTTAK handelt, der bei den ja geradezu völlig unbekannten SCORPIONS hinter der Schießbude sitzt ... und nun bei seinem Solo-Projekt auch mal an vorderster Front am Mikro stehen will.

Was erreicht man damit? Dass sich jeder ein bestimmtes Bild macht. Auch ich muss gestehen, dass mich diese Information eher abschreckte. Ein reicher Dude, der sich auf der Major-Kohle ausruht, und damit ein zweitklassiges Egoprojekt startet. Aber ... lieber James ... ich gelobe Besserung, bereue, und bete als Wiedergutmachung 3 Rock'n'Roll-Unser. KOTTAK könnte beinahe als Antwort auf PSYCHOPUNCH herhalten, wenn man deren skandinavische Rotzrock-Elemente durch etwas US-Glam ersetzt. KOTTAK haben einen bodenständigen Straßenfaktor, und bieten ebenso eine gesunde Mischung aus Härte und Herz. Vor allem die songwriterischen Qualitäten sind nicht zu übersehen, denn die simplen Rocker bieten souveräne Variationen. Sie treffen den Nerv, sind mainstreamtauglich genug, um kein Publikum zu vergraulen, haben charttaugliche Hooks, aber klingen dennoch nicht nach Sellout. Bei flotteren Stücken wie der Opener 'Money Changes Everything' oder 'Life Support' macht Jimmys Frau Athena mächtig Dampf hinter den Kesseln. Jimmy selbst liegt zwar im Gesang gelegentlich etwas Richtung "Saure Milch", aber ich bin mir nicht sicher, ob das einfach fehlendes Training, oder kalkulierter Punkrock-Faktor ist. Seine Authentizität, die er z.B. in bluesigen Balladen wie 'High' rüberbringt, macht das jedenfalls allemal wett. Wenn sie bei 'Anti' dann auch noch die bierernste Stiernacken-HC-Szene gelungen durch den Kakao ziehen gewinnen sie noch weitere Pluspunkte auf der Lockerheits-Skala.

Eine harmlose, aber ehrliche und Spass machende Scheibe, die weit davon entfernt ist, einem Rockstar etwas teuren Zeitvertreib zu bieten. Überflüssig ist lediglich die verpunkte SCORPIONS-Hymne 'Holiday'. Mögen seine Brötchengeber noch so tolerant sein, aber an diesem Song vergreift man sich nicht - schon gar nicht in dieser verunstaltenden Art. Dies gelingt mit dem Cindy Lauper Stück zu Beginn einfach vieeeel besser.

- ohne Wertung -
Trackliste Album-Info
01 Money Changes Everything
02 Ripped
03 Song That Won't Go Away
04 Do You Want To Play
05 I Miss You
06 Pink/Soft
07 Funday
08 Life Support
09 High
10 Generation X
11 Anti
12 Holiday
Band Website: www.kottak.net
Medium: CD
Spieldauer: 47:18 Minuten
VÖ: 29.09.2006

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