Blutbad - Alcohodyssey

Review von Rockmaster vom 06.02.2020 (4325 mal gelesen)
Blutbad - Alcohodyssey Es reicht, einen kurzen Blick auf das Cover des Albums "Alcohodyssey" zu werfen und vielleicht noch die Tracklist zu inspizieren, und schnell ist klar, dass man hier weder stilistisch noch inhaltlich irgendetwas fürchten muss, was im entferntesten mit einem BLUTBAD, Horror, Splatter oder Gore zu tun hätte. Tatsächlich wollen Tomi Versetti (Gesang), Manu Il Bello (Gitarre, Gesang), Michael Deon (Bass) und Davide Tonin (Schlagzeug) aus Vicenza einfach nur Spaß haben. Und saufen. Dabei verzichten die selbsternannten italienischen Weltraumhopfenjäger gerne auf den heimischen Vino rosso und greifen eher zurück auf Bier, und ein Whiskey darf's zwischendurch auch mal sein.

Dazu gehört natürlich eine mächtige Portion räudigen Rock 'n' Rolls à la MOTÖRHEAD, gemischt mit lärmenden Metal-Riffs und gelegentlichen Thrash-Tendenzen. Daraus machen BLUTBAD ihren eigenen, schrägen Mix, der durchaus zündet. Manu rotzt die Riffs locker flockig raus, die wenigen Soli sind jedoch etwas durchwachsen. Tomi gibt gewöhnlich nur Vollgas und schreit sich schier die alkoholisch vorgeschädigten Stimmbänder wund. Seine Treffsicherheit bezüglich der homöopathisch vorhandenen Gesangsmelodien klingt auch nach wenigstens einem Sixpack, aber man darf vermuten, dass die Band sich das genauso wünscht. Michael untermalt die Riffs mit fluffigen Basslines, und Davide treibt ein auf's andere mal mächtig an, um dann immmer wieder interessante Rhythmusvariationen dazwischenzustreuen.

Wie der dosengepflasterte Weg zum Vollrausch wird aber auch der Genuss von BLUTBAD irgendwann mühselig. Die stets angestrengte Intonation von Tomi ist nicht jedermanns Sache, und zu viele der nicht allzu langen Titel sind komponiert wie ein Sturzbier. Lang ist das ganze Album daher auch nicht, zieht man Intro und Outro von Elektro-Bastler KRISTALLO ab, auf die ich gerne hätte verzichten können, bleiben gut dreißig Minuten selbst komponierte Musik. Immerhin, in Maßen (und nicht Maßkrügen) genossen bleibt der Spaßfaktor erhalten, und wer dem noch einen draufsetzen will, dem seien wärmstens die bekloppten Videos zu den Titeln auf YouTube empfohlen. Bleibt zum Schluss noch die Frage, wie zum Henker BLUTBAD auf ihren Namen gekommen sind. Hätte nicht "Bierdusche" besser gepasst?

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Lost In Space (Feat. Kristallo) (2:11)
02. Alcohodyssey Part.1 (The Space Adventures Of The Hopshunters) (3:40)
03. Die Alone (3:30)
04. Sunday Of Living Dead (3:17)
05. Space Tramps (2:40)
06. I Want To Believe (3:18)
07. Alcohodyssey Part.2 (The Great Escape From Bikini Planet) (3:07)
08. Steam Road (2:56)
09. Interstellaris 0042 (4:17)
10. Flash Goldon (Feat. Niko From Own Paw Thee Die) (3:51)
11. Arcade Mood (Feat. Kristallo) (2:10)
Band Website: www.theblutbaden.wixsite.com/website
Medium: CD
Spieldauer: 34:57 Minuten
VÖ: 31.01.2020

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