And You Will Know Us By The Trail Of Dea - X: The Godless Void And Other Stories

Review von Opa Steve vom 02.02.2020 (5043 mal gelesen)
And You Will Know Us By The Trail Of Dea - X: The Godless Void And Other Stories Wenn man den Bandnamen ... AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD ausschreibt und noch den Titel des aktuellen Albums ergänzt, nämlich "X: The Godless Void And Other Stories", dann ist das Review auch schon halb geschrieben. Man merkt schon, dass das multiinstrumentale Duo Jason Reece und Conrad Keely irgendwie ein großes Interesse daran hat, sich als eher schwer verdauliche Künstler von definitiver E-Musik zu präsentieren. Wobei die konsequente Numerierung der Werke leider erst mit dem neunten Album begonnen hat. Aber gerade im Indie-Umfeld, aus dem die Band definitiv starke Einflüsse bezieht, ist es üblicherweise ja gang und gäbe, sich einen möglichst individuellen Anstrich zu verpassen, um die empfundene Ernsthaftigkeit der persönlichen Kunst in den Vordergrund zu rücken. Dies drückt sich auch durch die Pressefotos der Band aus. Inwieweit weitere Musiker neben diesem Duo eine Rolle übernommen haben, die auf ganz seltenen Fotos noch auftauchen, erschließt sich aus dem Flyer nicht.

Der Indie-Rock der Band hat seine Schnittmenge zum Metal vor allem durch die harten Gitarrenriffs, ist aber kompositorisch recht reinrassig. Für Metalheads könnte der ein oder andere Song zu flockig sein. 'Something Like This' oder 'Don't Look Down' klingen in ihrer verhallten Flockigkeit und der fröhlichen Melodie im Refrain, die mit dieser typischen dezent-schiefen Nöligkeit vieler Alternative-Kapellen dargeboten wird, doch arg verspielt. Obwohl es darin auch gelungene verträumte Zutaten gibt. Andere Songs können richtig heavy werden. Bei 'Into The Godless Void' hat man beim Eingangsriff spontan den Eindruck, man würde ein flotteres Riff von Tony Iommi hören. Und die Vocals werden rau und grenzen ans melodische Brüllen. Ich klinke mich hingegen aus, wenn vor allem in der zweiten Albumhälfte auch deutlich softere Alternative Rock-Titel hochkommen wie 'Children Of The Sky' oder das grauenvoll gesungene 'Gravity', die in ihrer verschwurbelten und bemühten Melodieführung versuchen, unbedingte Individualität zu erzeugen, sich in diesem Versuch aber mehr oder weniger belanglos verlieren.

Als Fazit finde ich auf dieser Scheibe dreimal "Top", nämlich 'All Who Wander', 'Blade Of Wind' und 'Through The Sunlit Door'. Aber auch zweimal "Flop", nämlich die beiden oben erwähnten reinen Alternative-Titel. Der Rest der Scheibe bietet durchaus hörbare Klangstrukturen, einige fette Riffs und verträumte Momente mit schönen Arrangements. Aus Sicht der Metal-Zielgruppe unseres Magazins kann daher eine Kaufempfehlung nur mit Einschränkung gegeben werden. Open minded Hörer, die mit der latenten Egozentrik der Indie-Künstler was anfangen können, dürfen aber durchaus noch mehr geschmackliche Höhepunkte auf dieser Scheibe erwarten.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. The Opening Crescendo
02. All Who Wander
03. Something Like This
04. Into The Godless Void
05. Don't Look Down
06. Gone
07. Children Of The Sky
08. Who Haunts The Haunter
09. Eyes Of The Overworld
10. Gravity
11. Blade Of Wind
12. Through The Sunlit Door
Band Website: www.trailofdead.com
Medium: CD
Spieldauer: 50:20 Minuten
VÖ: 17.01.2020

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten