Nibiru Ordeal - Solar Eclipse

Review von Cornholio vom 12.11.2019 (3767 mal gelesen)
Nibiru Ordeal - Solar Eclipse Mir fehlen auch nach mehreren Durchläufen echt die Worte! Das Debüt "Solar Eclipse" der finnischen Band NIBIRU ORDEAL ist dermaßen vielseitig, dass ich nicht so recht weiß, wo ich ansetzen soll. Gut, es ist schon nach den ersten Klängen des Openers 'Gone With The Wind' klar, dass das Quintett primär in der Sparte Power / Melodic Metal zu Hause ist. Aber allein schon ein Blick auf die Tracklist lässt mich staunen: zwölf Lieder mit insgesamt 80 (achtzig!) Minuten Spielzeit! Daraus machen andere Combos zwei Alben. Vor allem die beiden letzten Stücke 'Vortex Of The Dead Galaxies' und der Titelsong sind zusammen 27 Minuten lang.

Nach dem soliden, aber nicht unbedingt überraschenden Opener werden bereits bei 'Spacebeast' Blastbeats als Stilmittel verwendet, was mich als Hörer etwas verwirrt. Auch bei den beiden genannten Mammut-Songs gibt es Phasen, wo die Musik auch als symphonischer Black Metal durchgehen würde. Auch noch zu erwähnen ist die STRATOVARIUS-Blaupause 'Demons & Angels', die trotz oder gerade wegen dieser offensichtlichen Parallelen nicht mehr aus dem Ohr gehen will. Im Folgenden gibt es eine Power-Ballade ('Namida's Tear'), und die weiteren Songs glänzen mal mit mehr und mal mit weniger Bombast; meist aber mit mehr, hier wird geklotzt, nicht gekleckert. NIBIRU ORDEAL nehmen keine Gefangenen. Auch die Soli kommen nicht selten mehr vom Keyboard als von der Gitarre, aber das bringt das Genre mitunter eben auch mit sich. Insgesamt sehe ich eher Parallelen zu SYMPHONY X und (frühen) SONATA ARCTICA, vor allem die Naivität der Landsleute auf deren ersten beiden Scheiben finde ich vergleichbar, auch wenn die Band selbst auch HELLOWEEN als Einfluss nennt.

Eigentlich wollte ich noch einen Absatz zu den angesprochenen Longtracks schreiben, aber dazu fällt mir einfach nichts Passendes ein. Entweder mein Geschreibsel würde den beiden Werken nicht gerecht, oder es würde den Rahmen sprengen, dann würde es keiner lesen. Hört sie euch einfach an, habt Geduld und bildet euch selbst ein Urteil - es lohnt sich!

Viele Gedanken habe ich mir natürlich auch um die Bewertung von "Solar Eclipse" gemacht. Irgendwo zwischen sieben und zehn Punkten würde ich das Debüt von NIBIRU ORDEAL ansiedeln, also gebe ich erstmal den Mittelwert, außerdem einen halben Punkt Abzug, da es sich um eine rein digitale Veröffentlichung handelt. Achtzig Minuten sind schon viel Stoff in der heutigen Zeit, vielleicht mehr, als so manch ein Fan am Stück aufnehmen kann oder will, ich nehme mich da gar nicht mal raus. Trotzdem ertappe ich mich immer wieder dabei, nochmal auf "Play" zu drücken, sobald die letzten Klänge des Albums verstummt sind. Ich wünsche euch viel Spaß mit diesem Album. Wenn ihr es zulasst, werdet ihr viel Freude dran haben!


Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. Predestined
02. Gone With The Wind
03. Spacebeast
04. Icon 21
05. Demons & Angels
06. Namida's Tear
07. Manual To Life
08. Stardust
09. Civilization
10. Before The Eclipse
11. Vortex Of The Dead Galaxies
12. Solar Eclipse
Band Website:
Medium: Digital
Spieldauer: 80:37 Minuten
VÖ: 15.11.2019

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten