The Agonist - Orphans

Review von Opa Steve vom 21.09.2019 (2885 mal gelesen)
The Agonist - Orphans Das Album "Orphans" von THE AGONIST zeigt schon in seinem überfrachteten Opener 'In Vertigo', welche Maßstäbe sich die Kanadier(innen) auferlegt haben. Zehn Songs mit etlichen stilistischen Zutaten, Gesangsstilen und vor allem einer überlauten Produktion. Vicky Psarakis beherrscht die Palette vom kehligen Core-Gesang über Growls bis zum opernhaften Geträllere, was sie direkt zu Anfang direkt deutlich macht. Durch die hohen Sopran-Chöre und das epische Zududeln wirkt 'In Vertigo' fast wie eine CRADLE OF FILTH-Nummer. Aber wie schon gesagt will die Band ganz viele Facetten von sich zeigen und ein großes Maß an Variabilität beweisen. Diese sanft-orchestralen Black Metal-Einflüsse spürt man auch nochmal im Refrain von 'Blood As My Guide', der am Ende sogar etwas orientalische Harmonieführung integriert. Es kann auch genauso gut seelenlos geholzt werden wie in 'As One We Survive', das trotz aller Knüppelei überraschenderweise in einen Alternative-Refrain mündet. Dies reizen sie auch bei anderen Songs so aus. 'A Devil Made Me Do It' macht nach einem hektisch-spielfreudigen Anfang den Sprung zu großen Show-Vocals. Im Titelsong gibt es den Klargesang auch mal strophenweise von der etwas bluesigeren Seite, wobei sich Vicky gar nicht mal so übel schlägt. Der Rausschmeißer 'Burn It All Down' verbreitet dann - genauso wie der Opener - mal wieder zu viel Hektik, um greifbar zu sein.

Vieles wirkt an diesem Album überfrachtet. "Orphans" haftet trotz aller guter Momente ein kalter, technokratischer Eindruck an. Mein persönlicher Anspieltipp ist 'Mr. Cold', der sich recht flüssig und mit lässigen Melodien auf ein gutes Songwriting konzentriert und durch das Zurückfahren monotonen Gebrülls auch gesanglich sehr angenehm wirkt. Der Rest der Scheibe schafft dies trotz (oder gerade wegen) des überambitionierten Songwritings, des Überfrachtens und nicht zuletzt durch den seelenlos lauten Mix leider nicht. Zum Sound sei allerdings noch erwähnt, dass uns lediglich ein MP3-Stream zur Verfügung stand und das finale Ergebnis möglicherweise ein paar Nuancen angenehmer klingt.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. In Vertigo
02. As One We Survive
03. The Gift Of Silence
04. Blood As My Guide
05. Mr. Cold
06. Dust To Dust
07. A Devil Made Me Do It
08. The Killing I
09. Orphans
10. Burn It All Down
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 44:00 Minuten
VÖ: 20.09.2019

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten