Die Taucher - Landgang

Review von Legacy_99 vom 18.09.2019 (3398 mal gelesen)
Die Taucher - Landgang "Die Fans der Vöhringer Deutsch-Metal-Combo DIE TAUCHER haben allen Grund zu jubeln, denn die Kult-Band meldet sich nach fast 30 Jahren tatsächlich mit einem neuen Album zurück." So wird die Scheibe von der PR-Abteilung angepriesen. Aufgrund der regionalen Nähe der Band zu meinem Wohnort und auch aus einem eher historischen Bezug wollte ich die CD reviewen.

Ich beame mich also 30 Jahre zurück und sehe bildlich das Demo der Band vor mir. Gelbes Cover, Vier-Track-Teil unter anderem mit Perlen wie 'Riding On The Feldweg', 'Popper Ter Nation', etc. Der Tipp kam damals von einem Kick-Kumpel, ein ausgewiesener Metal/Rock-Experte (Achtung Ironie), das Demo müsste ich mir auf jeden Fall mal reinziehen. Einen Zehner an die Band geschickt, um dann nach ein paar Tagen besagtes Tape!! in den Händen zu halten. Ich kann mich nur noch bruchstückhaft erinnern, aber die Aufnahme war für damalige Verhältnisse ziemlich gut und 'Riding On The Feldweg' hatte mit seinem rauen Charme durchaus etwas. Die folgende erste Scheibe war natürlich deutlich besser produziert, hatte jedoch den rauen Charakter des Demos irgendwo auf dem Weg ins Studio verloren. Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass die Chose auch handwerklich grundsolide daherkam. Keine neuen DREAM THEATER (hüstel), aber das war auch nicht wirklich zu erwarten.

Die Besetzung der Band war und ist als klassisch zu bezeichnen. Vier Mann mit Bass, Gitarre, einem Sänger (Eintongesangsakrobat – laut Promozettel) und einem Schlagzeug. Letztgenanntes ist auch der Riesenunterschied von damals zu heute. Der neue, keine Ahnung, wie lange er schon in der Band ist beziehungsweise das Instrument bedient, ist eher was für Freunde der Rumpelfraktion. Sein Rhythmusgefühl ist stark ausbaufähig, sein Spiel potenzialträchtig respektive suboptimal. Das sind keine schönen Worte, aber so isses. Ich habe lange mit mir gerungen, wie ich das am besten für euch beschreiben kann. Es gibt immer wieder vereinzelt gute Ideen, die aber zum Beispiel bei 'Annemarie' durch grauenvolle Backingchöre zunichte gemacht werden. Sorry, aber das geht mal gar nicht. Ich habe drei liebevolle Menschen um ihre Meinung bezüglich dieser Künste gefragt. Die Antwort war unisono - das geht mal gar nicht! Die Songs sind nahezu alle im Midtempo gehalten und behandeln meist eher lustigere Themen von allgemeiner Relevanz, wie das Pupsen ('Wer War’s'). Da die Jungs heute jedoch auch weiser sind, werden auch ernstere Themen angeschnitten. So setzt sich der Opener des Albums mit dem Freitod des ersten Schlagzeugers auseinander. Aber selbst bei diesem Song fällt auf, dass die Lyrics oftmals keinen richtigen Fluss haben, es wirkt eben gestelzt.

Was bleibt am Ende? Ganz ehrlich, nicht viel. Da draußen sind einfach zu viele, wirklich bessere, talentiertere Bands als DIE TAUCHER. Ne Jungs, das geht wirklich gar nicht.

Gesamtwertung: 2.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. Unsterblich 02:24
2. Gott vom Schwermetallgewitter 04:23
3. Diekönunsnix 03:03
4. Baby kannst du tanzen 02:43
5. Eddie & Elektra 03:37
6. Von Sinnen 02:50
7. Ohne Cash 04:13
8. Annemarie 05:45
9. Wer war's 03:37
10. Komm mit mir 03:34
11. Bang! 04:35
12. Nur einmal 03:53
13. Rock n Roll Piraten 03:56
Band Website: www.dietaucher.net
Medium: CD
Spieldauer: 00:48:54 Minuten
VÖ: 16.08.2019

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