Polar - Nova

Review von Opa Steve vom 04.04.2019 (3031 mal gelesen)
Polar - Nova Die Keyboards am Anfang von "Nova" führen mich gewaltig in die Irre. Jeden Moment erwarte ich einen Moll-Sound aus dem Reich des Dark/Gothic Metals. Doch dann überrollt mich schon die wütende Abrissbirne von 'Devil'. Was das atmosphärische Intro bedeuten soll, erschließt sich mir bei dem aggressiven Stil der Scheibe nicht. POLAR aus dem noch-gemeinschaftseuropäischen Vereinigten Königreich mischen metallischen Hardcore mit einer noch gerade zu erahnenden Prise "Post" davor. Sie sind zwar sehr modern in ihrer Ausrichtung, vermeiden aber die typischen Fettnäpfchen des Metalcores, denn die modernen Elemente sind eher dem Alternative Metal entnommen. Sprich: Kein Zuckerguss nach hektischem Gezappel, sondern epische Melodien, die mit der gleichen Brachialgewalt wie die Aggro-Riffs aus den Speakern knallen. Das Energielevel ist wirklich enorm und verbeugt sich vor den alten Helden der straßenverbundenen Szene. Die gebrüllten Melodiebögen wie in 'Cradle' sind wahnsinnig heftig wie hymnenhaft und lassen die Aussteuerungsanzeige bei -0dB einfrieren. Zwar gibt es hier und da ein poppiges Intro wie in 'Amber' und etwas käsigen Schmalz in 'Midnight', aber ohne diese etwas ruhigeren Phasen oder reduziert gemasterte Solo-Riffs hätte "Nova" gar keine Dynamik mehr. Insofern wirkt der Kontrast zwar streckenweise befremdlich, aber so wird diese Dreiviertelstunde Dauerdruck auch noch mit einem Minimum an Auflockerung versehen.

Obwohl ich kein besonderer Freund vom Core der Neuzeit bin, konnte mich "Nova" tatsächlich relativ gut ansprechen. Um diese Scheibe in ihrer lauten Härte nicht auf Dauer ermüdend zu finden, muss man zwar ein enormes Maß an Aggression oder Adrenalin in sich tragen, aber der deutliche Pluspunkt für mich sind ganz klar die fetten Melodien, die in diesem Sound tatsächlich beeindruckend gestaltet sind. Für die heftige Lautheit des Materials reicht mein persönlicher Adrenalinpegel allerdings nicht aus und ich finde den kompletten Durchmarsch dann irgendwann auch wirklich anstrengend. Das ist aber meine subjektive Haltung zu dieser Art von Musik, und daher vergebe ich absolut subjektive 6,5 Blutstropfen.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Maere
02. Devil
03. Cradle
04. Drive
05. Adore
06. Sonder
07. Amber
08. Breathe
09. Prey
10. Dusk
11. Midnight
12. Brother
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 42:16 Minuten
VÖ: 05.04.2019

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten