Interview mit Beleth von Noctem

Ein Interview von grid vom 10.05.2014 (9404 mal gelesen)
Zu NOCTEMs "Exilium" gab Sänger Beleth gerne Auskunft und erinnerte sich nebenher auch an unvergessliche Augenblicke früherer Touren ...


Zu allererst möchte ich euch zu eurem tollen Album "Exilium" gratulieren. Es ist aggressiv, melodisch, sehr heavy und wild. Und darüberhinaus bringen die akustischen Momente einige sehr gefühlvolle Momente in die Songs. Es ist ein sehr reifes Werk. Seid ihr zufrieden?

Beleth: Hallo, vielen Dank für deine freundlichen Worte und deine Unterstützung. Ja, wir sind sehr zufrieden mit den Antworten aller Metalheads und es ist das erste Mal, dass ich sagen kann, dass jeder positiv auf das neue Werk der Band reagiert und das ist etwas, was für uns alle gut ist.

Wie wurde das Album bislang von den Fans und der Presse aufgenommen?

Beleth: Das Wichtigste und Beste ist, denke ich, dass Presse und Fans mit brutaler Unterstützung für NOCTEM und "Exilium" reagieren. Die Verkäufe sind gut, was können wir mehr erwarten? Ohne die Metalgemeinde sind wir nichts; sie ist es, die uns jeden Tag ein bisschen mehr wachsen lässt.

Interessieren euch Reviews/Rückmeldungen überhaupt?

Beleth: Nun, haha, es heißt, dass ich keine sehr gesprächige Person sei, deshalb macht meistens Exo die Interviews. Natürlich ist Promotion für jede Band wichtig, aber ich bin keine Person der vielen Worte. Ich denke, wir müssen uns mit jeder Rückmeldung befassen. Gutes oder schlechtes Feedback hilft dir zu wachsen und reifer, ein besserer Musiker zu werden.

Um was geht es auf "Exilium? Gibt es ein Konzept bei der Platte?

Beleth: Ja, "Exilium" ist der letzte Teil einer Trilogie, die 2009 mit "Divinity" begann. "Exilium" erzählt von Mesopotamien, der sumerischen Zivilisation und deren Götter und der Krönung der Menschheit als die schlimmste Plage in der Welt, die dazu bestimmt ist, alles zu verderben.

Besonders bei den orchestralen Parts in "Exilium" fühle ich mich ein wenig an DIMMU BORGIR erinnert. Wer hat euch noch musikalisch beeinflusst?

Beleth: Das ist etwas, was wir manchmal hören, was ich aber nicht glaube. Ich denke, wir sind von Black und Death Metal-Bands der 90er und zeitgenössischer klassischer Musik beeinflusst, denke ich ...

Ist der Songwriter-Prozess Teamarbeit oder gibt es einen Haupt-Songwriter bei NOCTEM?

Beleth: Die Texte sind meine Sache. Ich arbeite in dieser Sache alleine, auf diese Art machen wir das immer.

"Exilium" bietet eine Menge Abwechslung in den Songs. Das macht das Album für lange Zeit interessant. Welches sind deine Lieblingssongs auf "Exilium", falls es überhaupt welche gibt? Sicherlich werden einige davon ihren Weg auf die Setlist der bevorstehenden Tour finden?

Beleth: 'Apsu Dethroned', 'Eidolon', 'Adamantine Doors'. Ja sicher, 'Eidolon', 'Apsu Dethroned' oder Klassiker wie 'Divinity Or Arrival Of The False Gods' werden ganz sicher in unserer Setlist sein.

Es gibt ein Video zu 'Eidolon'. Wer hatte die Idee mit den Würmern? Wart ihr in die Arbeit einbezogen?

Beleth: Das mit den Würmern kam von mir und Exo. Ich schrieb und führte Co-Regie bei diesem Video; wir suchten nach etwas mehr Untergrundigem für das neue Video und ich glaube, wir haben es gefunden. Ich muss all den spanischen Mädchen und Jungs danken, die zum Videodreh kamen, sie waren sehr nett und arbeiteten auf eine beeindruckende Weise.

In den letzten Jahren wart ihr ziemlich oft auf Tour und bald werdet ihr wieder auf Tour gehen, um "Exilium" zu promoten. Welche/s/r Stadt/Land/Gegend ist immer noch ganz oben auf eurer Wunschliste für Live-Auftritte?

Beleth: Deutschland ist immer ganz oben und es ist ohne Zweifel der beste Platz zum Spielen, wo wie auch in den nächsten zwei Jahren öfter spielen wollen ... In Norwegen haben wir nie gespielt und es ein noch nicht entschiedenes Thema.

Seid ihr noch nervös und aufgeregt, wenn ihr auf die Bühne geht? Wenn ja, wie geht ihr mit Lampenfieber um?

Beleth: Hahaha, nein wirklich nicht. Wir versuchen einfach in jeder Show das Beste zugeben, das ist alles.

Ihr wart ziemlich oft auf Tour während der letzten Jahre. Was war der unvergesslichste Moment, den ihr bisher erlebt habt?

Beleth: Ich glaube, das war 2010, da hatten wir eine der besten Zeiten auf der Tour mit INCANTATION ... Hellion (ex-Mitlied) saß wegen Drogenbesitz in Deutschland im Gefängnis; zu einem anderen Zeitpunkt brach Exo die Hand von Mortem (ex-Mitglied) , als er eine Gitarre auf der Bühne zerstörte und die Gitarre auf Mortems Hand prallte und dessen Schrei über den Spielort voller Leute hallte ... grausam und unglaublich.

Auf der kommenden Tour teilt ihr die Bühne mit einigen Bands, deren Musik sich von eurer durchaus unterscheidet. Mögt ihr es, wenn die Bands, mit denen ihr tourt, dem Publikum eine stilistische Vielfalt bieten oder bevorzugt ihr eine gewisse Gleichartigkeit bei der Zusammenstellung des Packages?

Beleth: Wir haben kein Problem damit, mit Bands zu touren, die andere musikalische Stile spielen, aber normalerweise bevorzugen wir Black/Death Metal-Bands oder einfach Extreme Metal-Bands.

Erinnerst Du Dich noch an die erste Show, die ihr außerhalb von Spanien gespielt habt?

Beleth: Oh fuck ... ja, ja, kann ich ... haha, ich brauchte eine Minute, es war in Paio Pires in Portugal, eine verdammt tolle Show mit einigen Bands aus Portugal, während unserer ersten Europatour 2008. Das war verdammt toll und wir haben da echt gute Freundschaften geschlossen, mit fortdauernden Kontakten.

Beobachtet ihr die spanische Black Metal-Szene? Wer sind Deiner Meinung nach gegenwärtig die vielversprechendsten und am meisten unterbewerteten Bands?

Beleth: Hier gibt es keine Black Metal-Szene, nur ein paar Bands ... die besten Bands sind VITA IMANA, CRISIS, KILLUS, WORMED und ganz sicher NOCTEM, haha.

Ihr seid nun über zehn Jahre in der Black Metal-Szene präsent. Wie hat sich die Szene über die Jahre verändert?

Beleth: Ich glaube, nichts ändert sich, nur NOCTEM bleibt, das ist alles.

Habt ihr je Lust gehabt, einen Song eurer Lieblingsband zu covern?

Beleth: Das haben wir in der Vergangenheit gemacht, aber ich denke, jetzt ist keine Zeit dafür, das zu machen. Wir haben eine lange Setlist von über einer Stunde und manchmal bitten uns Leute, mehr von unseren alten Sachen zu spielen; ich denke, es ist nicht positiv für eine Band Cover zu spielen.

Was können wir von NOCTEM in der Zukunft erwarten?

Beleth: NOCTEM werden in dieser Zusammensetzung weitermachen, wie immer, das Beste machen und ohne Stopp touren, das verspreche ich.

Da ich am Ende meiner Fragen bin, möchte ich Dir für Deine Zeit für die Beantwortung meiner Fragen danken. Ich wünsche euch viel Glück mit "Exilium" und eine erfolgreiche Tour. Die letzten Worte sind Deine.

Beleth: Danke für Deine Zeit, dieses interessante Interview zu machen. Ich habe mich gefreut, Deine Fragen zu beantworten. Big hugs and stay fucking brutal brothers!

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