Interview mit Nikolaj von Mythery

Ein Interview von Lestat vom 20.10.2013 (4807 mal gelesen)
MYTHERY brachten vor Kurzem ihr neues Album "The Awakening Of The Beast" auf den Markt. Nikolaj Holger, Schlagzeuger und Strippenzieher der Dänen, klärte auf, was der Name bedeutet, wieso Keyboarder Mikkel die Band verlassen hat, wo die Reise hingehen soll und was sonst noch interessant ist, so kurz nach einer Veröffentlichung.

Hallo Nikolaj! Ihr habt vor kurzem euer Debüt-Album "The Awakening Of The Beast" auf den Markt gebracht. Wie waren die Reaktionen? Seid ihr zufrieden gewesen?

Nikolaj: Die Reaktionen waren großartig! Wir haben von allen Seiten großartige Rezensionen bekommen und wir sind dafür sehr dankbar. Wir haben das Gefühl, dass wir uns langsam, aber stetig, einen Namen aufbauen, und dass unsere Ambition, etwas frischen Wind in Symphonic-Metal-Szene zu bringen, erreicht wurde.

Wie liefen die Aufnahmen? Gab es irgendwelche Probleme?

Nikolaj: Die Aufnahmen gingen von Juni 2012 bis November 2012 in einem Studio ein wenig außerhalb von Kopenhagen. Es hat also durchaus ein wenig gedauert. Das Hauptproblem war, die Geduld zu bewahren, und den Prozess so lange dauern zu lassen, wie er gebraucht hat. Wir sind gut vorbereitet in das Studio gegangen, und ich, als der Anführer der Gruppe, wusste genau, was ich wollte. Abgesehen davon haben wir es geschafft, einen sehr talentierten Produzenten an Bord zu bekommen. Sein Name ist Kristian Martinsen, und er hat einen tollen Job damit gemacht, den Sound genau richtig für uns hinzubekommen.

Die meisten von euch haben einen persönlichen Hintergrund, der abseits des Metal liegt. Wie kommt es also, dass ihr Metal macht?

Nikolaj: Meiner Meinung nach bist du kein Musiker oder Musikliebhaber, wenn du dich nicht auf viele verschiedene Musikstile einlassen kannst, und diese für ihre individuellen Qaulitäten anerkennst. Musik kann in zwei Gruppen aufgeteilt werden: Gute Musik und schlechte Musik. Es ist am Zuhörer, die Musik als "gut" oder "schlecht" zu bezeichnen, und das ist es, worauf es ankommt. Was wir in der Band gemeinsam haben, ist, dass wir unvoreingenommen sind und uns bewusst sind, was wir musikalisch zu erreichen versuchen. Das ist das Ergebnis intensiven Schreibens und Arrangierens der Musik, was meine Aufgabe war, und von vielen Stunden, die im Proberaum verbracht wurden, um die Musik zu einer Einheit zusammen zu bekommen.

Und wie würdet ihr selbst eure Musik beschreiben? Meiner Meinung nach ist es mehr als Metal...

Nikolaj: Meine Definition wäre Symphonic Metal, der sich Elemente des Prog Rock, Folk und der Popmusik entlehnt. Ich habe in einem der Reviews gelesen, dass der Grad an verzerrter Gitarre und Double Bass geholfen hat, die Grenze zum Metal zu überschreiten. Mir hat diese Art, die CD zu beschreiben, gefallen, weil ich die Musik dafür mag, dass sie eben diese Metal-Kante hat.

Wie denkst du im Allgemeinen über die Klassifikation von Musik? Ist es euch wichtig, "Metal" oder "Rock" oder was auch immer genannt zu werden, oder könnt ihr dieses Schubladendenken nicht leiden?

Nikolaj: Wie ich schon gesagt habe, sind mir die Genres nicht wichtig. Ich versuche, und das hätte ich auch gern von anderen, so unvoreingenommen wie möglich den verschiedenen Musikgenres zu begegnen. Inspiration gibt es überall!

Da ihr alle auf dem Rhythmic Music Conservatory in Kopenhagen wart, seit ihr quasi professionelle Musiker. Könnt ihr denn von der Musik leben oder braucht ihr einen normalen Job?

Nikolaj: Wir alle befinden uns irgendwo dazwischen, von der Musik den Lebensunterhalt bestreiten und regulären Beschäftigungen nachzugehen. Ich arbeite Vollzeit als Lehrer, und versuche aus der Zeit, die mir bleibt, so viel wie möglich an Komponieren, Jobs buchen und so weiter heraus zu holen. Mein Traum ist, dass es möglich ist, mich diesem Projekt komplett zu verschreiben. Wer weiß schon, was die Zukunft bringt.

Ihr habt vor kurzem eure Tour abgeschlossen. Wie war sie?

Nikolaj: Wir wurden weggeblasen. Die Musik wurde sehr gut angenommen und wir können es nicht erwarten, wieder auf Tour zu gehen. Wir haben in Dänemark getourt, das nächste Ziel wird sein, unsere lieben Nachbarn in Schweden und Deutschland zu besuchen. Dänemark ist ein so kleines Land, daher müssen wir nach den größeren Ländern greifen, wenn wir wollen, dass das Projekt sich entwickelt.

Euer Keyboarder Mikkel Rosenbeck hat die Band verlassen. Wieso?

Nikolaj: Er hatte das Gefühl, dass seine musikalische Identität irgendwo anders als bei MYTHERY liegt. Und, alles zusammengenommen, war es ein guter Zeitpunkt um auszusteigen. Das Projekt ist noch nicht zu etwas Großem geworden, aber die Tour hat sicherlich unsere Ambitionen höher werden lassen. Daher war das der richtige Zeitpunkt, um "ich bin drin" oder "ich bin draußen" zu sagen.

Was bedeutet euer Bandname?

Nikolaj: MYTHERY sollte wie "Mythen im Entstehen" oder "das Entstehen von Mythen" verstanden werden. Wie "Bakery". Wenn das einen Sinn ergibt.

Das Album ist auf dem Markt, die Tour ist vorbei - was kommt als nächstes? Ist das nächste Album bereits in der Pipeline?

Nikolaj: Da wir Mikkel nicht mehr in der Band haben, haben wir erstmal mit der Nachfolgersuche begonnen. Wenn das vorbei ist, ist neues Material bereit, geprobt und aufgenommen zu werden. Etwa eine Stunde an Material, ein wenig progressiver als die erste CD, wurde bereits geschrieben. Und ich persönlich kann es nicht erwarten, ein neue musikalische Reise mit der Band zu beginnen.

Vielen Dank für das Interview. Ich wünsche euch für die Zukunft alles Gute. Die letzten Worte gehören euch!

Nikolaj: Vielen Dank an euch von Bleeding4Metal für die Möglichkeit des Interviews und das Interesse in unserer Musik! Stay Metal! \m/

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