Interview mit Axel von Grave Digger

Ein Interview von Eddieson vom 25.08.2022 (5815 mal gelesen)
Erstaunlich fit für zwischen zwei Festivalauftritten fand GRAVE DIGGER-Gitrrist Axel Ritt etwas Zeit, um ein kurzes Interview zum neuen Album "Symbol Of Eternity" zu führen.

Hallo Axel! Das Wacken-Wochenende liegt hinter uns. Wie geht es dir?

Axel: Hallo Eddieson, mir geht es sehr gut, vielen Dank, ich hoffe, bei dir ist auch alles so weit in Ordnung.

Ihr hattet am Donnerstag dort euren Auftritt. Wie war es für euch? Seid ihr mit der Show zufrieden?

Axel: Die Show war wirklich hervorragend. Wir hatten ja über 60 Dudelsackpfeifer und Trommler mit auf der Bühne und alles hat hervorragend funktioniert. Auch das Publikum war sehr gut in Stimmung und hat eine große Party zusammen mit uns gefeiert.

Jetzt geht es im fast wöchentlichen Rhythmus weiter zu den nächsten Festivals. Magst du lieber den Festival-Sommer oder bevorzugst du doch eher die Touren durch die kleineren Veranstaltungsorte?

Axel: Auch wenn man in künstlerischer Hinsicht gerne die kleinen Clubshows spielt, bevorzuge ich die Festivals, da man in der gleichen Zeit deutlich mehr Fans erreicht als mit einer Clubtour.

Momentan gibt es ja wieder - nach zwei Jahren - die Möglichkeit, live aufzutreten. Ihr genießt diese Zeit bestimmt genauso wie die Fans. Allerdings stehen der Herbst und der Winter vor der Tür und ihr wollt im Januar euer neues Album live promoten. Wie viel Unsicherheit schwingt da mit, dass diese Tour wirklich stattfinden kann? imgright

Axel: Ich bin mir dieses Mal zu 100 Prozent sicher, dass die Tour stattfinden wird. Corona ist zwar immer noch hier und da präsent, hat aber seinen tödlichen Schrecken verloren und ist bei den Leuten nur noch als Erkältung präsent. Das sollte nicht zu einer weiteren Tourabsage führen.

Kommen wir zu einem Thema, das ganz sicher ist, und zwar die Veröffentlichung eures neuen Albums "Symbol Of Eternity", das sich thematisch mit den Kreuzzügen auseinandersetzt. Mit dem "Symbol Of Eternity" ist wahrscheinlich das markante rote Kreuz auf den Mänteln der Kreuzritter gemeint, da die Kreuzritter bis heute für viele ein sehr interessantes und mystisches Thema sind und wohl auch bleiben.

Axel: Nein, damit ist der heilige Gral gemeint, welcher auch auf dem Albumcover sehr präsent ist.

Ihr habt das Thema ja schon auf dem 98er-Album "Knights Of The Cross" behandelt. Wie kam es dazu, das Thema jetzt wieder aufzugreifen?

Axel: Chris war der Meinung, er hätte noch ein paar interessante Geschichten, welche in diesen Kontext passen würden. Ich habe daraufhin das Ganze vertont - und schon war das neue Album fertig.

Ihr zeigt euch auf dem Album einerseits sehr variabel, auf der anderen Seite klingt das Album etwas reduzierter und mehr auf den Punkt. Also mehr nach frühen GRAVE DIGGER. Wie kam es dazu?

Axel: Wir haben nur sehr wenige Overdubs gemacht, da die Songs letztendlich allesamt von einem starken Riff und einem eingängigen Chorus-Hook getragen werden. Mehr braucht es bei einem guten Grave Digger-Song eigentlich nicht. Die Fans wollten wieder einfacher strukturierte Songs, wir haben geliefert.

Auf dem Album gibt es auch eine Coverversion von 'Hellas Hellas', das im Orignal vom griechischen Superstar Vasilis Papakonstantinou stammt, und der ja auch Guestvocals bei euch hat. Wie kam es dazu, gerade diesen Song zu covern?

Axel: Wir haben eine griechische Plattenfirma und unser Sänger Chris ist zudem ein großer Griechenland-Fan. Vasilis Papakonstantinou ist zudem in Griechenland ein absoluter Superstar, da hat sich die Zusammenarbeit angeboten. Mal sehen, was wir mit dem Titel in Griechenland bewegen können.

Wie viel Arbeit kostete es, Chris davon zu überzeugen, selbst auf Griechisch zu singen?

Axel: Überhaupt keine. Chris hatte schon im Vorfeld einige griechische Sprachkenntnisse, die er dann von MYSTIC PROPHECY-Sänger Lia, seines Zeichen Native Speaker, aufbessern ließ.

Für mich sind zwei der besten Songs des neuen Albums der Titeltrack 'Symbol Of Eternity' und 'Sky Of Swords'. Was kannst du mir zu den Songs erzählen?

Axel: Beide Songs bilden einen bestimmten Teil des Albums ab. Wir schauen immer, dass es eine gelungene Mischung aus "Stampfer" (langsame Titel), "Reiter" (ternäre Rhythmen), Mid-Tempo und "Karnickelfick" (schnelle Titel) wird.

Anfang/Mitte der Neunziger habe ich gerne Alben nach Cover gekauft. Wenn damals "Symbol Of Eternity" im Regal gestanden hätte, hätte ich das Album allein aufgrund des Artworks gekauft. Wie kam es zu diesem Cover?

Axel: Wir haben bei diesem Arwork erstmals mit einem neuen Künstler namens Uwe Jarling zusammengearbeitet, der sehr schnell erkannt hat, in welche Richtung das Artwork gehen soll. Ich sage mal, das Ergebnis spricht für sich.

Euer letztes Live-Album ist "25 To Live" von 2005. Für eine Band wie euch, die live ja sehr umtriebig ist, eine lange Zeit. Ist da was geplant für ein neues Live-Album?

Axel: Das ist leider nicht richtig. Wir hatten sowohl bei der Deluxe Box unseres letzten Albums "Fields Of Blood" eine Bonus-CD von unserer letzten Japan-Tour, wo eine Show in Tokyo mitgeschnitten wurde, und wir haben das sehr erfolgreiche Live-Album "The Clans Are Still Marching", wo unsere Headliner-Show auf Wacken 2010 mitgeschnitten wurde.

In der Tat, da habe ich mich doch glatt vertan. Axel, du lebst seit vielen Jahren als Vegetarier und bist mittlerweile zum Veganismus übergegangen, metallische Mitstreiter hast du da unter anderem mit Mille von KEATOR und Alissa Whiet-Gluz von ARCH ENEMY. Nun ist Veganismus in der Metalszene noch nicht so weit verbreitet, man denke da nur an die ganzen Lederklamotten, Bratwurst und so weiter. Ich lebe selbst seit weit über 20 Jahren vegetarisch und musste mich anfangs überall rechtfertigen. Wie erlebst du als Musiker, der vegan lebt, die Metalszene in Bezug auf Veganismus oder Vegetarismus, nicht nur in Kontakt mit den Fans, sondern auch im Kontakt mit anderen Musikern?

Axel: Nein, diese Zeiten sind glücklicherweise vorbei, ich habe sogar das Gefühl, dass es gefühlt mehr vegetarische und vegane Musiker als Fleischesser gibt. Gerade jüngere Musiker, deren Prägephase nicht durch die teilweise noch hungernde Nachkriegsgeneration beeinflusst wurde, erkennen, dass das bestialische Töten der Tiere durch den Menschen weit schlimmer wiegt als ein flüchtiger Gaumenkitzel. Es ist wie bei Elektroautos, genauso wie es keine Rechtfertigung mehr gibt, Verbrenner mit einem Wirkungsgrad von zirka 30 Prozent zu kaufen, so gibt es auch keine Rechtfertigung mehr, Tiere für seine Ernährung zu Tode zu quälen und die Zerstörung der Welt durch Massentierhaltung zu beschleunigen, wenn es jede Menge fantastische Lebensmittel auf pflanzlicher Basis gibt.

So, damit sind wir am Ende des Interviews angelangt. Axel, ich danke dir für deine Zeit und das Interview. Ich wünsche euch für "Symbol Of Eternity" ganz viel Erfolg und überlasse dir die letzten Worte.

Axel: Gerne doch und ich hoffe, wir sehen uns bei einer unseren nächsten Shows.

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