Civic Soma - Hybris | |
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Review von des vom 04.10.2018 (5967 mal gelesen) | |
2010 wurde der Grundstein von CIVIC SOMA gelegt, einer Band, die mit ihrem ersten Album, der Konzeptplatte "Hybris", die Frage zu klären versucht, wie man "authentische, aussagekräftige Rockmusik mit komplexen Klangwelten zu einer Art musikalischer Realitätsflucht" vereint. Klingt seltsam, lässt den Leser ratlos zurück, doch auch musikalisch sorgt "Hybris" vor allem für Stirnrunzeln. Okay, im Intro namens 'Overture' werden die komplexen Klangwelten schon mal ausgelotet. Doch der erste Song 'Riddled' ist dementgegen geradezu straight, ein bisschen retro und von einer wirklich lässigen Hammond-Orgel durchzogen. Klingt toll, wenn nicht Sänger Marc Borchert wäre, der quietscht, als würde man ihm auf den Zehen herumsteigen. Da hat man es mit 'Pawn Takes Pawn' schon schwerer, klarer Funk, doch nicht unbedingt zwingende Rhythmuswechsel verleiden dem Gesang dann doch die Hörfreude. 'Ataraxium' ist stilistisch ganz abgedreht; irgendwie elektro und die Drums klingen wie programmiert. Am Ende des Songs gibt es zwei Minuten Geschnaufe, EKG-Gefiepe und Geräusche. Mag zum Konzept gehören und die Flucht aus einer Intensivstation darstellen, nervt aber beim Anhören nur. Und da glaubt man, man hat das überstanden, beginnt 'Deserted' mit einem Intro, das an meinen Handy-Weckton erinnert, gefolgt von Meeresrauschen, mit dem Besen gespielter Drums und allerlei Soundspielereien, die man noch nie hören wollte. Bei 'Answers' jault Marc Borchert wieder voller Inbrunst, aber man muss es der Band lassen: Der Refrain ist zum Niederknien, dafür wird man am Ende wieder mit minutenlangen Geräuschen gequält. 'Cosmic Office Of Coincidence' lässt ein Doom-Riff auf eine funky Strophe treffen und gemeinsam mit dem überlangen und auch exzellenten Schlusssong 'Soma Berenices', der ganz viel DEEP PURPLE in sich trägt, gibt es dann doch ein versöhnliches Ende. CIVIC SOMA wollten offensichtlich Großes erschaffen, haben sich beim Heben der Last aber einen Leistenbruch geholt. Die Soundspielereien und ewig langen Geräusch-Zwischenspiele zwischen den Songs nerven grandios und der Gesang ist mit seiner nasalen Quietschigkeit furchtbar. Es gibt immer wieder geniale Stellen, an denen man sich nicht satthören mag, aber die schrägen Töne überwiegen. Das Ende der Platte ist zwar sehr gelungen, aber in seiner Gesamtheit ist "Hybris" was für Soundtüftler und Experimentalisten des Gesamtwertung: 4.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Overture 02. Riddled 03. Pawn Takes Pawn 04. Ataraxium 05. Deserted 06. Answers 07. Cosmic Office Of Coincidence 08. Soma Berenices | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 57:00 Minuten VÖ: 21.09.2018 |
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