Dyscarnate - With All Their Might

Review von Metal Guru vom 28.10.2017 (5141 mal gelesen)
Dyscarnate - With All Their Might "With All Their Might" prügeln die drei britischen Todesmetaller von DYSCARNATE nach "Enduring The Massacre" (2010) und "And So It Came To Pass" (2012) bei ihrem dritten (An-)Schlag selben Namens (2017) auf ihre Instrumente und unsere Nerven ein. Das machen sie derart überzeugend, dass ich mich frage, warum ihr Name noch immer nicht bei Wiki & Co. auftaucht. Jede sitzengebliebene Schrottkapelle hat ihre eigene Seite - warum nicht DYSCARNATE?

Acht Songs in neununddreißig Minuten und sechs Sekunden - das Todesmetall scheint immer häufiger Scheiben unter vierzig Minuten Gesamtspielzeit zu generieren. Mir soll's recht sein, solange mich das tote Metall überzeugt. Das tut es hier wohl, allerdings sollte man bei DYSCARNATE keinerlei Ausbrüche/Experimente/Überraschungen symphonischer, progressiver oder melodischer Natur erwarten. Alles an seinem Platz und immer schön in der Reihe - fast zu perfekt, um interessant zu sein! Titel wie z. B. 'All The Devils Are Here', 'Backbreaker' oder 'To End All Flesh Before Me' deuten an, worum es DYSCARNATE inhaltlich geht. Die musikalische Umsetzung entspricht dem literarischen Anspruch zu geschätzten 99%: Hier wird beendet/verteufelt/zerbrochen - und zwar "With All Their Might"! Erwähnenswert vielleicht noch mein (völlig subjektiver) Eindruck, dass die Scheibe ziemlich zackig beginnt, im Laufe ihres begrenzten Laufs aber immer bleierner/langsamer/schwerer zu werden scheint - also, MIR gefällt's!

Drei Mucker: Bass, Gitarre, Schlachzeuch – that's it! Gesungen (im traditionellen Sinne) wird nie, gebellt/gegrunzt/geschrien (im todesmetallischen Sinne) dafür umso häufiger, wobei unklar bleibt, WER genau WAS genau shoutet. Aber egal, Hauptsache: voll auf die Zwölf, keine selbstverliebten Soli und bitte bloß nicht zu lang. Ach ja, 'richtig' spielen können die drei Diskarnaten auch!

Alle Tropfen für einen todesmetallischen Sound, der sich nicht waschen muss: dicht/dunkel, fett/fies, kompakt/komprimiert, laut/lauter, voll/voluminös - runde Sache das! Wenn man bedenkt, dass da 'nur' drei Typen krachen, wird die Wichtigkeit einer hochgezüchteten Studioproduktion wie dieser hier umso deutlicher: mindestens zwei (wenn nicht gar drei oder fünf) Gitarren und ebenso viele Stimmen gleichzeitig zu einer hochverdichteten Rhythmusgruppe - wie wollen die Jungs DAS auf die Bretterbühnen/Bühnenbretter bringen?

Eine Gestalt OHNE Gesicht, dafür aber MIT Hammer holt aus zum Schlag gegen - ja, gegen was oder wen eigentlich? Dieses Coverimage erinnert mich persönlich an die damalige LP "Power" der Symphonic-Rocker/Rock-Progger/Prog-Symphoniker KANSAS (kennt DIE noch irgendjemand?) und passt perfekt zum Titel wie auch zur Musik. Ja, sehr schön das, allerdings hätten drei griesgrämige Grimassen auch nicht gestört ...

DYSCARNATE haben hier sowohl kompositorisch/konzeptionell wie auch produktionsmäßig/spieltechnisch alles richtig gemacht. Ob sie infolgedessen endlich den Sprung in die todesmetallische 'Upper-Class' schaffen, wird sich zeigen. Verdient haben sie es alle metallischen Male!

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Of Mice And Mountains
02. This Is Fire
03. Iron Strengthens Iron
04. Traitors In The Palace
05. To End All Flesh Before Me
06. Backbreaker
07. All The Devils Are Here
08. Nothing Seems Right
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 39:06 Minuten
VÖ: 15.09.2017

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten