Magnus Karlsson's Free Fall - Kingdom of Rock | |
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Review von Akhanarit vom 08.11.2015 (6339 mal gelesen) | |
Aber hallo! Was haben wir denn hier Feines? Das zweite Album von Mastermind Magnus Karlsson bietet wie auch der Vorgänger wieder eine Fülle an namhaften Sängern, die sich bei dem schwedischen Musiker/Komponisten eingefunden haben, um "Kingdom Of Rock" mit ihrer Stimme zu veredeln. Das Konzept ist natürlich längst nicht mehr neu, und nicht selten stehen diese sogenannten Soupergroups/Projekte etwas in der Kritik der Hörer, da es sich ja nicht um eine "richtige" Band handle, eine Liveumsetzung nur schwer bis kaum machbar sei und was der Dinge mehr sein mögen. Leute, die dagegen einfach nur gute Musik genießen möchten, werden dafür schnell hellhörig und erfreuen sich an der möglichen Vielfalt, die ihnen geboten werden könnte. Im Falle von "Kingdom Of Rock" werden diese Musikfreunde sogar mehr als belohnt! Der Titeltrack wird von niemand geringerem als Jørn Lande (JORN, ALLEN/LANDE, ex-MASTERPLAN, ex-MILLENIUM, ex-BRAZEN ABBOT, etc.) eröffnet, der mit seiner charakteristischen Stimmfärbung noch nie wirklich daneben gelegen hat und nicht umsonst zu einem der respektiertesten Musiker des Hard Rock- & Heavy Metal-Genres avanciert ist. Auch hier trifft er wieder den Nagel auf den Kopf und auch im Gesamteindruck präsentiert sich der Sound der Karlsson-Kompositionen zu jedem Zeitpunkt angenehm. Karlsson ist ja nicht nur Komponist, sondern hat auch sämtliche Gitarren, Bässe und Keyboards selbst eingespielt. Bei den Stücken 'I Am Coming For You' sowie 'Walk This Road Alone' singt er sogar. Und das allein klingt schon dermaßen klasse, dass er die ganzen Gastmusiker gar nicht nötig hätte. Super, dass es dennoch so umgesetzt wurde. Jakob Samuel (THE POODLES) übernimmt dann für 'Out Of The Dark' (nein, kein FALCO-Cover) und auch hier zeigen beide Daumen gnadenlos nach oben. Schon jetzt ist klar, dass "Kingdom Of Rock" seinen Titel zu Recht inne hat. Einen Joe Lynn Turner muss man natürlich nicht mehr groß vorstellen, hat er doch in der Vergangenheit nicht nur mit seinen Soloalben Fans wie Sand am Meer um sich scharen können, sondern auch bei Legenden wie RAINBOW, DEEP PURPLE und YNGWIE MALMSTEEN gigantische Gefühle transportieren können. Bei 'No Control' ist das logischer Weise auch kein Stück anders. Doch dann trifft es mich wie ein elektrischer Schlag, denn für das folgende 'When The Sky Falls' hat Magnus Karlsson meinen BLACK SABBATH-Lieblingsvokalisten Tony Martin verpflichten können. Mit Grauen dachte ich allerdings an seine miserable Performance bei seinem SILVER HORSES-Projekt zurück und ich fürchtete schon ein Kippen der Qualität. Denkste! Tony Martin klingt auf einmal stärker als in all den letzten Jahren zusammen und der Song wird samt Solo zum reinsten Triumphzug. Das hätte ich nie im Leben erwartet und besagter Ausrutscher sei ihm hiermit auf ganzer Linie verziehen. Wird einfach nie wieder gehört und gut is'! Auch bei 'Angel Of The Night' mit David Readman (PINK CREAM 69) kann ich nur applaudieren und es scheint fast so, als wenn MAGNUS KARLSSON'S FREE FALLs Zweitwerk (wow, Zungenbrecher!) über jeden Zweifel erhaben zu sein scheint. Dann kommt das von Karlsson selbst gesungene und Eingangs bereits angesprochene 'I Am Coming For You', eine Mitsinghymne vor dem Herrn, die einfach unglaublichen Spaß macht, bis das Mikrofon dann wieder weiter gereicht wird. Diesmal an Rick Altzi (MASTERPLAN, AT VANCE), der das Anfangs irisch anmutende 'Another Life' zu höchsten Ehren bringt. Seine leicht angeraute Stimme passt auch hier prima und es ist kein Wunder, dass er ebenfalls bei MASTERPLAN mit offenen Armen empfangen wurde. Wäre es nicht mal lustig, wenn Altzi mit Lande ein Duett aufnehmen würde? Einfach, um die Fans zu verwirren? Stimmlich und qualitativ sind sich die beiden Sänger ja dermaßen ähnlich, dass das Ergebnis sicher Fantastisch ausfallen würde. Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel! Tony Harnell (SKID ROW, TNT, STARBREAKER) reiht sich danach für das getragene aber nicht minder druckvolle 'Never Look Away' in den erstklassigen Reigen an Frontmännern ein und gibt zur Abwechslung auch mal ein paar höhere Gesangsnoten zum Besten, was "Kingdom Of Rock" einfach noch einen Tacken abwechslungsreicher macht. Ja sag mal ... Gibt es denn hier nichts, dass ich auch nur im Ansatz kritisieren kann? Scheinbar nicht, wie auch 'A Heart So Cold', vorgetragen von Harry Hess (HAREM SCAREM), untermauert. Ob die mir gänzlich unbekannte Rebecca De La Motte im 'The Right Moment' ans Mikro tritt, vermag ich nicht zu beurteilen, doch der plötzliche Wechsel zu Female-Vocals irritiert dann doch ein ganz kleines Bisschen. Vielleicht ist es das Abweichen vom bisherigen Konzept oder vielleicht fällt der Song tatsächlich um winzige Nuancen ab, doch jetzt wird es mir etwas zu poppig. Am Können der Motte ... ähmmm .... Dame gibt es jedenfalls nichts zu mäkeln und wird sicher als Geschmackssache ausgelegt werden können. Bisher ist es aber der erste Song, bei dem ich nicht bedingungslos begeistert bin. Mit 'Walk This Road Alone' endet "Kingdom Of Rock" jedenfalls auch schon wieder und es ist nahezu unfassbar, dass dieses Album fast eine Stunde lang sein soll. Ich habe das jetzt drei mal in Dauerschleife durchgehört und es kommt mir vor, als wären gerade mal 45 Minuten vergangen. Magnus Karlsson hat hier in der Tat ein monumentales Werk geschaffen, welches auf jeden Fall mit zu den Highlights des Jahres 2015 zu zählen ist. Ich hoffe, ihr genießt es ebenso wie ich und wünsche viel Vergnügen beim Abdriften aus dem Alltag. Rock is king! Gesamtwertung: 9.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Kingdom Of Rock (feat. Jorn Lande) 02. Out Of The Dark (feat. Jakob Samuel) 03. No Control (feat. Joe Lynn Turner) 04. When The Sky Falls (feat. Tony Martin) 05. Angel Of The Night (feat. David Readman) 06. I Am Coming For You 07. Another Life (feat. Rick Altzi) 08. Never Look Away (feat. Tony Harnell) 09. A Heart So Cold (feat. Harry Hess) 10. The Right Moment (feat. Rebecca De La Motte) 11. Walk This Road Alone | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 56:44 Minuten VÖ: 06.11.2015 |
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