Parasite Inc. - Time Tears Down | |
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Review von Opa Steve vom 12.08.2013 (6869 mal gelesen) | |
Ein Satz vorweg: lasst euch vom ersten Drittel des Albums nicht täuschen. Es befinden sich nämlich nicht die stärksten Songs am Anfang. Wohl jedoch steigert sich das Album von Song zu Song und offenbart im Verlauf wahre Prachtstücke melodischen Death Metals. Die Süddeutschen haben eine bewegte Bandgeschichte hinter sich, die alles andere als stabil verlief, schafften es aber vor drei Jahren auf die "New Blood Awards" des Summerbreeze-Festivals. Doch kommen wir direkt zur Musik. Melodic Death ist alles andere als eine originelle Erfindung, und neben den typischen Genre-Größen glänzt diese Musikrichtung vor allem durch eins: stilistische Inzucht und gerade bei jungen Bands immer ein Schielen in Richtung Metalcore. Doch PARASITE INC. klingen in meinen Ohren anders: sie sind frisch und haben dennoch die traditionellen Wurzeln nicht vergessen (nein, damit meine ich keine Rückständigkeit, sondern ein paar kulturelle Standards, die über Jahrzehnte sowie Generationen entstanden und nach wie vor eine Daseinsberechtigung in guter Musik haben). Vor allem haben sie eins: Hummeln im Arsch. Die Musik glänzt vor Spielfreude! Die Gitarrenarbeit ist fantastisch und dominiert zu Recht das Material. Immer wieder wird auf hohem Tempo gezockt, dabei bleiben die beiden 'K's der Band, Kai Bigler und Kevin Sierra (Ex-HACKNEYED) stets präzise auf der Spur. Das songdienliche Drumming Benjamin Stelzers und der beim Mastering etwas wegkomprimierte Bass von Stefan Krämer bilden ein solide groovendes Fundament, welches die Spiele der beiden Sechssaiter trägt und antreibt. Richtig stark werden PARASITE INC. aber, wenn sie Tempo und Melodie verquicken. So manches flotte Gitarrenlick erinnert dezent an eine Light-Variante der CHILDREN OF BODOM, und die melodischen Ausbrüche bauen hier und da Melodien des Pagan-Metals ein, die auch schon den Death von AMON AMARTH groß gemacht haben. Gelegentliche Keyboards unterlegen und verdichten die Stimmung der Songs, hätten nicht unbedingt gemusst, aber sind im Rahmen der Studio-Scheibe durchaus i.O., zumal sie nicht einfallslos alles zukleistern. "Time Tears Down" ist sicher noch keine perfekte Scheibe und das Licht wirft hier und da auch etwas Schatten. Z.B. die gestampften Mosh-Parts hätten etwas reduzierter eingebaut werden können, da die Stärken der Truppe ganz klar bei Tempo und Melodie liegen. Die Produktion ist ordentlich, aber auch ziemlich auf Lautheit getrimmt, was über die Spieldauer aufgrund des eingeengten Sounds anstrengend wirkt. Aber die Scheibe zeigt so viel Potenzial der Band und wirkt an vielen Stellen so souverän und mitreißend, dass ich nicht umhinkomme, sie mit 8 Blutstropfen zu bewerten und als eines der interessantesten jungen Melodic-Death-Releases zu betiteln. Nächstes mal etwas weniger 1-Akkord-Gemoshe, ein etwas natürlicheres Mastering, und mit einem glücklichen Händchen für Gigs werden PARASITE INC. das große Genre-Ding innerhalb der nächsten 3 Jahre. Anspieltipps: 'Back For War' (mit EQUILIBRIUM-Gedächtnisrefrain), das thrashige 'Armageddon', 'Pulse Of The Dead' für Fans der frühen IN FLAMES sowie der Nackenbrecher 'Hatefilled'. Gesamtwertung: 8.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Fire The Machines 02. Back For War 03. Time Tears Down 04. Chaos Inside 05. Function Of Perish 06. Armaggedon 16 To 9 07. Pulse Of The Dead 08. Scapegoat 09. In The Dark 10. Unmeant Outcasts 11. Hatefilled 12. The End Of Illusion 13. Dead Life (Bonus) | Band Website: www.parasiteinc.de Medium: CD Spieldauer: 47:19 Minuten VÖ: 02.08.2013 |
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