Abnormal Thought Patterns - Manipulation Under Anesthesia | |
---|---|
Review von Contra vom 11.06.2013 (5488 mal gelesen) | |
ABNORMAL THOUGHT PATTERNS kommen aus einem kalifornischen Städtchen mit dem schönen Namen Pleasanton und haben sich den perfekten Namen für ihre Musikrichtung ausgesucht. Hätten sie Einflüsse aus dem Core-Bereich, müsste man sie ganz klar dem Mathcore zuordnen. Hätten sie Einflüsse aus dem Death Metal, könnte man sie Technical Death nennen. So einigen wir uns einfach auf ziemlich vertrackten, instrumentalen Progressive Metal. Wie es bei derartig vertracktem Progressive Metal nun mal so üblich ist, gibt es Konzepte. Eines davon wird beim gleich vierfach vorhandenen Opener 'Velocity And Accelleration Movement 5-8' deutlich. Die ersten vier Teile gab es auf der selbstbetitelten EP von 2011. Ob man jetzt ein Freund derartiger Schemata ist, ellenlange Songs in mundgerechte Häppchen aufzuteilen, sei dahingestellt. Ein Problem wird jedenfalls schon während dieses Vierfach-Tracks deutlich: der Gesang fehlt. Damit meine ich nicht, dass jedes Album undbedingt Gesang braucht. Zum Konzept der Band gehört der nicht vorhandene Sänger und da gibt es auch nichts dran auszusetzen. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass das Songwriting einen Sänger eingeplant hatte, der nach Abschluss der Aufnahmen einfach gestrichen wurde. Ohne Sänger machen klassische Songstrukturen mit Strophe und Refrain wenig Sinn. Ok, ABNORMAL THOUGHT PATTERNS ziehen das auch nicht durch, das wäre für Progressive Metal auch wirklich schwach, aber es gibt eindeutige Wiederholungen. Und zwar eine ganze Menge. Wenn man dasselbe Riff achtmal hintereinander spielt, wird das ohne Sänger ganz schnell langweilig und vor allem extrem berechenbar. Und wenn Progressive Metal irgendetwas nicht sein sollte, dann ist es berechenbar. So beeindruckend die Fingerfertigkeit und die Schredderkünste der Gitarristen sind, die Wiederholungen nerven schon beim ersten Track. Im Kleinen verdient "Manipulation Under Anasthesia" definitiv das Prädikat Progressive Metal. Die einzelnen Gitarren- und Bassläufe sind eine helle Freude. Aber das Gesamtbild stimmt nicht. Es mangelt an entsprechenden Songstrukturen. Oder anders ausgedrückt: es gibt zu viele Songstrukturen. Zum Abschluss noch etwas positives: Die Soundqualität ist fantastisch. Jedes Instrument bekommt mehr als genug Entfaltungsspielraum, ohne sich gegenseitig auf die Füße zu treten. Selbst den Bass kann man jederzeit wunderbar verfolgen. Das ist auch bitter nötig, denn wie es in derartig vertracktem Progressive Metal nun mal so üblich ist, hält der sich für eine Sologitarre. Anspielen: 'Harmonic Osscilators' Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Velocity and Acceleration Movement 5 02. Velocity and Acceleration Movement 6 03. Velocity and Acceleration Movement 7 04. Velocity and Acceleration Movement 8 05. Calculating Patterns 06. Harmonic Oscillators 07. 4 String Lullaby 08. Autumn 09. Manipulation Under Anesthesia 10. Electric Sun 2.0 11. Quintessence | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 41:11 Minuten VÖ: 17.06.2013 |
Alle Artikel