Dark New Day - New Tradition

Review von Stormrider vom 14.04.2012 (4254 mal gelesen)
Dark New Day - New Tradition Als erste fällt einem das Cover auf. Ein gesichtsloser Langhaariger, der einen Molotow-Cocktail schwingt. Komische Umsetzung des Albumtitels... Naja, über Geschmack lässt sich ja nicht streiten. Aber vielleicht hat in Zeiten, in denen Musik oft nur noch in digitaler und weniger in optisch-haptischer Form stattfindet, das Cover auch nicht mehr so viel Beachtung verdient. Werfen wir also einen Blick, kann man das an dieser Stelle so sagen, oder werfen wir doch eher einen Hör, auf das, was uns musikalisch in den 13 Songs geboten wird.

Sieben Jahre ist es her, dass DARK NEW DAY ihren Erstling veröffentlicht haben, nun geht es mit "New Tradtion" also in die zweite Runde. Da die Herren fast alle in bereits etablierten Bands wie EVANESCENCE, KORN oder SEVENDUST aktiv waren bzw. es noch sind, sind DARK NEW DAY wohl eher so etwas wie eine Spielplatz, der nur dann Beachtung findet, wenn an anderer Stelle gerade kein Alarm geschlagen wird. Und um ehrlich zu sein klingt das Album auch genau so. Man merkt, dass es sich um eine Zusammenstellung alter Demos bzw. nicht veröffentlichter alter Songs, B-Seiten und ein paar neu geschriebener Stücke handelt, da ein roter Faden irgendwie nicht so recht zu erkennen ist. Ziemlich heterogen die ganze Chose. Nun könnte man sagen, "super, endlich mal etwas Abwechslung". Ja könnte man, leider bedienen sich die Songs aber allzu oft aus dem großen Alternative-Metal-Baukasten. Sie zeigen ziemlich klar wo die Musiker anderweitig beheimatet sind. Natürlich kann man "New Tradition" nicht in Abrede stellen, die ein oder andere gute Idee, ein starkes Hook oder auch einen Klasse-Chorus am Start zu haben. So sind z.B. 'Straightjacket', 'Burn Your Eyes' oder 'Caught In The Light' richtig gute Alternativnummern die entsprechend Drive haben. Leider gibt es aber auch jede Menge Schema-F-Songs wie z.B. 'Tremendous' oder 'Fiend'. Mir ist klar, dass sich diese Aussage etwas mit der oben getroffenen Aussage der Heterogenität beisst, aber genau so ist es. Obwohl nichts wirklich Spektakuläres passiert, fühlt und hört es sich nicht stimmig an und man merkt, dass die Stücke aus unterschiedlichen Sessions und Phasen stammen. Dazu kommt, dass das Schlagzeug teilweise sehr stark in den Vordergrund gemischt wurde, und durch seinen überproportionalen Anteil von klirrenden Beckenschlägen auf Dauer für meine Gehörgänge etwas nervig wirkt.

Alles in allem irgendwie nicht schlecht, aber eben auch nicht so gut, dass man nun in den nächsten Platten- oder Download-Shop stürmen müsste, um die Songsammlung und Resteverwertung sein Eigen zu nennen. Ich frage mich so ein wenig, wer hier genau die Zielgruppe sein soll? Nach so langer Abstinenz ist fraglich, ob sich die Fans der ersten Stunde in unserer schnelllebigen Zeit noch unbedingt an DARK NEW DAY erinnern, und wer auf diese Art Musik steht, der findet in den Hauptbands der Musiker genug überdurchschnittliches Material. Dennoch wird es vermutlich genügend Leute geben, die sich das Album kaufen, wenn man nur recht plakativ mit den entsprechenden Bandnamen Namedropping betreibt. Ich hab ja gar nix gegen Nebenprojekte von Musikern erfolgreicher Gruppen. Aber so recht vom Hocker reissen konnte mich die neue Tradition nicht. Dafür wirkt das gesamte "Album" einfach zu gestückelt und hat zu wenig songwriterische Überdurchschnittlichkeit parat. Interessant sind die knapp 49 Minuten damit hauptsächlich für Komplettisten oder Alternative-Metaller die einfach nicht genug von ihrem Lieblingsgenre bekommen können.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Fist From The Sky
02. Come Alive
03. I Don't Need You
04. New Tradition
05. Tremendous
06. Sorry
07. Straightjacket
08. Take It From Me
09. Caught In The Light
10. Sunday
11. Fiend
12. Breakdown
13. Burns Your Eyes
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 48:52 Minuten
VÖ: 19.03.2012

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten