Winterhorde - Underwatermoon

Review von Opa Steve vom 31.07.2010 (6285 mal gelesen)
Winterhorde - Underwatermoon Ich freue mich gleich zu Beginn über zweierlei Dinge: erstens darüber, dass im extremem (Black) Metal endlich wieder Wert auf Niveau gelegt wird - passt schließlich zum elitären Anspruch. Eisige Blasts schön und gut, aber davon ist der Markt dermaßen von Amateuren übersättigt, dass man einen unglaublichen Hunger nach "Mehr" verspürt. Und zum anderen freue ich mich darüber, dass auch mal die Metal-Diaspora - im Fall von WINTERHORDE Israel - für einen Überraschungs-Coup sorgen kann. WINTERHORDE pfeifen auf alle Underground-Gebote und präsentieren sich mit starkem KEEP OF KALESSIN Einschlag durchaus vielseitig und musikalisch souverän. In epischer Breite wird auf der randvollen CD Metal in allen Härtegraden geboten, der selbst in den ruhigen Parts mit Einzigartigkeit glänzen kann, die man in der heutigen Band-Schwemme so oft vermisst. Das Konzeptalbum vereint hartes Gekeife mit Akustikgitarren, weiblichen Supportvocals ohne "Tralala", Blasts, Clap-Percussion (hierzulande in dem Genre undenkbar), dezenten orientalischen wie klassischen Einflüssen, und stets einem gelungenem Songwriting, welches genau zwischen Kopf und Bauch trifft. Die cleanen Vocals sind gelungen und alles andere als peinlich, und auch die ausufernden Songs in ihrer Theatralik weit von Kitsch entfernt.

Mir ist es wurscht, was irgendwelche Szene-Engstirne über Musikalität in der Extremität behaupten. WINTERHORDE sind allererste Sahne und eine echte Bereicherung, ohne sich irgendwie zu verkaufen. Dieses Album steckt voller Facetten, so dass von Langeweile keine Rede sein kann. Songwriting und Darbietung sind auf hohem Niveau - das ist mehr als eine Band, der einfach nur ein paar gute Riffs einfallen. Der einzige Wermutstropfen ist das total übertriebene Mastering, welches der Scheibe keine Luft zum Atmen lässt und sie jeder Dynamik beraubt. Wenn ich jetzt morgen die News lesen würde, dass mir nur ein Premaster vorlag und die finale Scheibe deutlich lebendiger rüberkäme, würde ein Traum in Erfüllung gehen.

Gesamtwertung: 8.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01 The Shell
02 Wreckages Ghost
03 Underwatermoon
04 Hunting the Human
05 Execution
06 And Flames Wept to Heaven
07 The Curse of Gypsy
08 Delirium
09 Tenth Wave
10 Smoke Figures
11 The Martyr and Deliverance
12 Farewell
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 67:31 Minuten
VÖ: 30.07.2010

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten