Drudensang - Tuiflsrijtt | |
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Review von Opa Steve vom 03.06.2022 (5781 mal gelesen) | |
Das Gesamtkonzept vom Bandnamen über die inhaltliche Ausrichtung der Texte bis hin zur Mundart lassen DRUDENSANG sofort in der Alpenregion zwischen Bayern und Österreich verorten, wo die regionale Mär vom Krampen und Perchten ein Stück mystische Lokalkultur darstellt und auch heute noch zelebriert wird. Daher verwundert es nicht, dass der Gründer der Band selbst auf den Namen Krámpn hört und ein Percht die Gitarre bedient. Der Sound allerdings ist weniger südlich angesiedelt, sondern DRUDENSANG orientieren sich klar am grell-nordischen Black Metal. Das Intro 'Krampen erwacht' wird unheilvoll und ausgiebig dramatisch zelebriert. Das Erwachen geht einher mit aufkommendem stürmischen Wind, der sich dann in den eigentlichen Stücken zu einem tosenden Orkan entwickelt. Die unheilvollen Halbtonschritte und Moll-Rasereien der Gitarre beherrschen das akustische Geschehen, welches von den Drums sehr energetisch vorwärts gepeitscht wird. Der Hall und die dauerhaften Blasts sorgen für eine dichte Soundwand, wobei die einzelnen Lieder im ersten Durchlauf kaum unterschiedliche Merkmale aufweisen. Vor der Raserei ist nach der Raserei. Das dauerhafte Gezerre in Moll ist dabei gar nicht schlecht und verbindet Epik mit extremer Härte. Von Nachteil ist hier nur die fehlende Abwechslung, denn das musikalische Black Metal-Inferno ist instrumental ähnlich statisch wie die konstante Kreischtonlage des Krámpn. Beim 'Rutentanz - Ritus Der Habergoa' gibt es ein akustisches Intro, und mit 'Marterfeld - Seelenzug Ins Tot' dürfen Samples und Keyboards das Album ausklingen lassen. Aber davon abgesehen herrscht von vorn bis hinten Frontalangriff mit leider unverständlichen Texten, die es aufgrund der besonderen Mundhart durchaus verdient hätten, klarer wahrgenommen zu werden. Wem das reicht und wer auf den kompromisslosen Stil dieser Black Metal-Spielart steht, der findet in "Tuiflsrijtt" eine gut produzierte Scheibe, die fast eine Stunde lang die wesentliche Essenz des Genres ohne Firlefanz darbietet.
Gesamtwertung: 6.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Krampen Erwacht - Aufbruch 02. Hexntreyber 03. Seelengift 04. Tuiflsrijtt 05. Rutentanz - Ritus Der Habergoa 06. Von Druden Zerfetzt 07. Raserey Der Krampen 08. Rouhnächtszauberey 09. Marterfeld - Seelenzug Ins Tot | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 56:04 Minuten VÖ: 30.04.2022 |
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