Hartmann - 3

Review von Stormrider vom 15.05.2020 (6757 mal gelesen)
Hartmann - 3 Der Name Oliver Hartmann ist vielen Metallern vielleicht gar nicht so geläufig, ebenso wie die nach ihm benannte Band HARTMANN. Wenn man sich hingegen die Bands ansieht, bei denen er bereits als Sänger, Gast oder dauerhafter Kompagnon aktiv ist, dann kennt man diese Namen aber doch fast alle. AT VANCE, EDGUY, HAMMERFALL, HELLOWEEN und nicht zuletzt war er von Anfang an bei AVANTASIA sowohl als Sänger, als auch als Gitarrist am Start. Daneben hat Herr Hartmann die Bühne mit TOTO, URIAH HEEP und beim ROCK MEETS CLASSIC mit einigen der größten Bands und Künstler des Classic Rock und AOR geteilt. Es gibt also wahrlich schlechtere Referenzen. Daher ist es etwas verwunderlich, dass der gebürtige Hesse mit seiner Band HARTMANN weiterhin vergleichsweise unbekannt ist, trotz der Veröffentlichung von mittlerweile acht Alben.

Dieser Tage veröffentlich die Band zum 15-jährigen Bandjubiläum die Compilation "15 Pearls And Gems", die aus fünf neuen Songs, fünf Coversongs und fünf Livetracks besteht. Parallel dazu erscheint das lang vergriffene Album "3" aus dem Jahr 2009 nun nochmals als Re-Release auf CD. Auf diesem Album hat sich die Band nach den ersten beiden Alben, die noch mehr dem typischen Power Metal zugeordnet werden konnten, etwas mehr in Richtung Classic Rock und AOR entwickelt. Dabei hat man zugunsten der Heavyness mehr Wert darauf gelegt, die Stimme von Oliver in den Vordergrund zu rücken. Da ich persönlich seine Stimmfarbe wirklich gerne mag, ist das auch eine grundsätzlich gute Entscheidung gewesen. Für den Mix zeichnet sich Sascha Paeth verantwortlich, und das Mastering stammt von Miro, die im oben genannten Bandumfeld ja nicht gänzlich unbekannt sind. Sie haben wieder einmal ganze Arbeit geleistet und dem Album einen druckvollen und differenzierten Sound spendiert.

Nun stellt sich noch die Frage, ob das Songmaterial auch nach über zehn Jahren noch nicht altbacken daherkommt. Auch hier kann man getrost festhalten, dass der Sound, der auf "3" geboten wird, vermutlich so lange nicht aus der Mode kommt, wie es Fans von anspruchsvollem AOR gibt. Und entgegen vieler aktueller Genre-Alben (die ja heutzutage zu einem nicht unerheblichen Teil aus dem Haus Frontiers jeden Monat herausgebracht werden und irgendwie recht seelenlos durch die Kalotten kommen) wirkt das Songmaterial nicht so leicht austauschbar und wie aus dem Setzkasten kombiniert. Egal ob der druckvoll nach vorne rockende Opener 'I Wont Get Fooled Again', das eher modern gehaltene 'From Outta Space', die Ballade 'Don't Tell Me It's Over' oder das Duett 'Brothers' (mit einem Gastbeitrag von Tobias Sammet); alles astreine Tracks, die auch beim sechsten oder siebten Mal hören noch nicht zum Skippen animieren, sondern geschmeidig ins Ohr laufen.

Ob die Welt nun unbedingt auf diesen Re-Release gewartet hat, das wage ich zwar zu bezweifeln, aber wer mit den im Review genannten Referenzen etwas anfangen kann und auf überdurchschnittlichen AOR und Classic Rock steht, der macht mit der Anschaffung von "3" auch elf Jahre nach der Erstveröffentlichung so gar nichts falsch.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. I Won't Get Fooled Again
02. From Outta Space
03. Suddenly
04. All I Can Say
05. Right Here Right Now
06. Don't Give Up Your Dream
07. Broken Down
08. Don't Tell Me It's Over
09. Lost In Havanna
10. Brothers
11. Forgotten Innocence
Band Website: www.oliverhartmann.com
Medium: CD
Spieldauer: 51:06 Minuten
VÖ: 17.04.2020

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten