Bitchhammer - Offenders Of The Faith | |
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Review von Damage Case vom 30.05.2019 (4620 mal gelesen) | |
Neulich habe ich mir im Baumarkt meines Vertrauens an der Kreissäge ein 76er Kupferrohr auf Maß sägen lassen. Und wie ich so dem Klang des rotierenden Sägeblatts auf blankem Metall lauschte, fiel mir auf, dass in einer perfekten Welt die Gitarren im Black Thrash Metal exakt so klingen müssten. So müssen VENOM geklungen haben wollen, hätten sie zwischen 1981 und 1985 auch nur eine ansatzweise vernünftige Studioproduktion zustande gebracht. Mein persönlicher Maßstab für eine wirklich scharf sägende Gitarre ist der Anfang von MERCYFUL FATE's 'Welcome Princess Of Hell' vom gottgleichen "Don't Break The Oath" aus dem Jahr 1984. Mit JUDAS PRIEST's 'Grinder' könnte man in meinem Baumarkt zumindest noch Holz sägen ... Was hat das mit BITCHHAMMER zu tun? Leider nicht viel. Denn erstens spielen die Leipziger keinen dänischen Black Metal der 1980er Jahre, und zweitens scheitern auch sie, wie so ziemlich alle Genrevertreter, an meiner persönlichen Wunschvorstellung eines sägenden Gitarrensounds. Zumindest die Geschwindigkeit des vorliegenden Materials auf "Offenders Of The Faith" hätte genug Drehzahl um das Sägeblatt auf Touren zu bringen. Und das Cover auf dem eine umgedrehte Kirche an einer Höhledecke "hängt" ist auch durch die schwarz-weiß-rote Farbgebung ein absoluter Eyecatcher, der Lust auf das Album macht. Und so wird in aller Herrlichkeit knapp 36 Minuten lang schwarzmetallisch gethrasht und nicht mit kultigen Textplattitüden der Teufelsanbeterei und Hexenverehrung gegeizt. Als Referenz kommen dem Hörer mehr als einmal die Koblenzer Urgesteine DESASTER in den Sinn, ohne dass BITCHHAMMER deren höllisches Niveau bereits auf Albumlänge halten können. Doch als Debütalbum, das die 2008 gegründete Band nach zwei EPs und einer Split veröffentlichen, geht "Offenders Of The Faith" absolut als Achtungserfolg durch. Einzige Kritikpunkte sind die etwas zu leise in den Hintergrund gemischten Gitarren und die fehlende Eigenständigkeit, die BITCHHAMMER aus all den Szenebands hervorstechen lassen könnte. Fürs Erste haben die drei Sachsen zumindest ein fettes Ausrufezeichen gesetzt und ihre Nadel in die musikalische Landkarte ihrer Heimatregion gehauen. Man darf gespannt sein, ob weitere Steigerungen folgen. Drei Anspieltipps: Der abwechslungsreiche Opener 'Funeral Sorcery' mit diabolischen Glockenschlägen im groovigen Mittelteil, das "frostig" riffende 'Into The Filfth' mit vielen Ughs! und die gelegentlich ins Midtempo abgleitender Dampframme 'To Hell With The Cross'. Gesamtwertung: 7.5 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. Funeral Sorcery 02. Satanic Violence 03. Satanica 04. Fear No Evil 05. Into The Filth 06. To Hell With The Cross 07. Pentagram Vibes 08. Bitchcraft 09. Blasphemaniac | Band Website: www.facebook.com/raging.hell.rivers/ Medium: CD Spieldauer: 36:15 Minuten VÖ: 26.04.2019 |
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