Seax - Speed Inferno

Review von Onkel Fellfresse vom 23.10.2022 (5656 mal gelesen)
Seax - Speed Inferno Stelle dir vor, du fährst mit einem richtig schnellen Wagen mit maximaler Geschwindigkeit auf der linken Spur der Autobahn. Alles passt, der Motor dreht ordentlich und schnurrt wie Bienchen, der Belag ist trocken und außer dir sind sonst nur wenige Leute unterwegs. Plötzlich vernimmst du ein merkwürdiges Geräusch, das du nicht zuordnen kannst und dann siehst du es auch schon im linken Spiegel: Auf der Mittelleitplanke surfend kommt ein Gefährt angeflogen, welches direkt einem Mad Max-Film entsprungen sein könnte. In dem eine Funkenfontäne hinter sich herziehendem Geschoss sitzen vier wild aussehende Burschen, die dich im Vorbeifliegen hämisch angrinsen und dich amtlich stinkefingern. Was denkst und fühlst du in so einem Moment? Genau das Gleiche erleiden hochwahrscheinlich der Großteil der Speed Metal-Bands, wenn die verrückten Amerikaner von SEAX ein neues Album veröffentlichen.

"Speed Inferno" ist mittlerweile Longplayer Numero sechs und der nächste SEAXsche Anlauf, dem perfekten Speed Metal-Album nah zu kommen. Und es sind auch alle Zutaten vorhanden, die "Speed Inferno" ganz dicht ans Ziel rücken, wäre da nicht die Aussicht auf ein weiteres Album der Tempofanatiker, denn schon der Vorgänger "Fallout Rituals" war in der damaligen und heutigen Betrachtung schwer zu toppen, und dennoch ist das wieder ein kleines Stück weit gelungen.

SEAX bieten in der knapp 37-minütigen Abfahrt alles auf, was es braucht: rasante Riffs, einen Drummer, dem selbst Animal klein beigeben müsste, High Pitched Vocals, eine leicht höhenlastige Produktion und jede Menge Attitüde. Und genau der letztere Faktor ist es, der SEAX ins obere Drittel der Speed Metal-Bands katapultiert. Während andere Speed-Kapellen ihren Sound auch mal anderen Einflüssen öffnen, furzen die Vier auf alles und geben sich als sympathische Entwicklungsverweigerer mit jeder Menge scharfer Pfeile im Köcher. Wenn du etwas richtig gut kannst, wozu groß rumdoktern? Ist vielleicht für den einen oder anderen nicht originell genug, aber macht jede Menge Spaß, und wer die Radaubrüder je live erleben durfte, kann sie nur ins Herz schließen. Daher achteinhalb Tröpfchen für "Speed Inferno" plus einen Sympathiepunkt.

Gesamtwertung: 9.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Speed Inferno
02. Radiation Overload
03. New World Crucifixion
04. Barbarians Of Doom
05. Keepers Of The Blade
06. Return To The Steel
07. Shock Combat
08. Rising Evil
09. Heading For A Road Rash
Band Website: www.facebook.com/seaxmetal
Medium: CD, LP, Digital
Spieldauer: 37:10 Minuten
VÖ: 30.09.2022

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten