Himiltungl - Djupt Under

Review von Zephir vom 03.11.2024 (5594 mal gelesen)
Himiltungl - Djupt Under HIMILTUNGL aus Schweden sind hierzulande weder größer bekannt, noch findet man mal eben so weiterführende Infos über die Pagan Metaller. Gegründet hat sich die mittlerweile als Quartett agierende Band 2013, und "Djupt Under" ist nach "Svart Ravin" (2013) und "Öden" (2017) das dritte Album.

Was heißt Pagan Metal im Fall von HIMILTUNGL? "Djupt Under" ist schnörkellos, puristisch und unglaublich ehrlich. Das melodische Songwriting, immer wieder unkompliziert garniert mit folkigen Elementen wie Akustikgitarren, gepfiffenen oder geflöteten Tönen oder Akkordeon, wird mal von galoppierendem Drive, mal von Lagerfeuerstimmung getragen. Die Vocals - hier sind gleich zweie am Start - schwanken zwischen Cleangesang, Harschgesang, erzählendem Flüstern und zweistimmigen Heldengesängen. Mit der ungeschliffenen, ursprünglichen Produktion erinnert "Djupt Under" an die guten alten Zeiten, als Europa den Pagan Metal erst für sich entdeckte und man in der Szene von Hochglanzpolitur und Kommerz noch nicht allzu viel wusste. Das soll an dieser Stelle ein Pluspunkt sein: Songs wie das schwarzmetallisch angehauchte 'Sanningen' oder das akkordeonlastige, in der leicht schunkelnden Melodieführung an ein Trinklied erinnernde 'Tecken', profitieren davon.

An einigen Stellen werden Songwriting und Gesang für das Genre ungewöhnlich heavy-oldschoolig, so etwa in 'Djupt Under Stjärnors Sken'. Hier wird das musikalische Spektrum meiner Ansicht nach unnötig ausgedehnt: unnötig deshalb, weil diese Einlagen im Gesamtkontext nicht vollständig überzeugen können. Die heroischen Clean Vocals lassen noch ordentlich Luft nach oben, was den guten Eindruck, den die Stimmen in den raunenden, flüsternden, folkigen und gutturalen Passagen hinterlassen, leider schmälert.

Gleichwohl ist "Djupt Under" ein solides Werk, zumal es aufrichtig und geerdet daherkommt. Live könnten HIMILTUNGL eine echte Abrissbirne sein.

Wer sich übrigens über die Schrift des Bandlogos wundert, das so gar nicht typisch pagan aussieht, der betrachte einmal die folkloristisch gestickte Umsetzung auf dem Cover von "Öden". Wenn das nicht pagan ist, dann weiß ich auch nicht weiter.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Skördetid
02. Profeten
03. Sanningen
04. Hopp
05. Tecken
06. Tjärn
07. I Ditt Torn
08. Djupt Under Stjärnors Sken
09. Lera
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 44:33 Minuten
VÖ: 31.10.2024

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