Livebericht Cannibal Corpse (mit Municipal Waste und Immolation) |
---|
Ein Livebericht von Eddieson aus Oberhausen (Turbinenhalle 2) - 20.09.2024 (16698 mal gelesen) |
Ganz ehrlich? CANNIBAL CORPSE live gehen einfach immer. Nein, nicht wegen der unverwechselbaren Bühnenshow, denn, und da muss man mal ehrlich sein, so viel passiert da nicht auf der Bühne. Die Musiker stehen relativ fest auf ihren Positionen und spielen ihr Set runter. Doch ist es eben diese Wucht, die die Amis von der Bühne bringen. Egal, ob es die Midtempo-Kracher sind oder die Uptempo-Nummern. CANNIBAL CORPSE lassen einfach die Musik für sich sprechen und es funktioniert einfach. Und genau aus diesem Grund mache ich mich auf zum Tourauftakt, den CANNIBAL CORPSE, MUNICIPAL WASTE, IMMOLATION und SCHIZOPHRENIA in der Oberhausener Turbinenhalle 2 starten. Obacht, dass man den richtigen Eingang an diesem Abend erwischt, denn im anderen Teil der Turbinenhalle spielen heute BATTLE BEAST. Nach zwei Stunden Autofahrt und einer gefühlt genauso langen Parkplatzsuche stehe ich nun um 19 Uhr in der Halle und die Befürchtung, dass ich SCHIZOPHRENIA verpasst habe, wird nun zur Realität. Schade, hätte die Jungs gerne gesehen. Naja, zum Glück ist gerade die Umbaupause für IMMOLATION. Erster Abend der Tour, alles geht noch etwas hektisch zu, man muss sich einspielen und nach 15 Minuten ist die Pause auch schon vorbei und IMMOLATION starten ihr Set. Für viele dürften sie sicherlich auch gerne zwischen MUNICIPAL WASTE und CANNIBAL CORPSE spielen, aber sie haben nunmal diesen Slot und letztendlich tut das auch nicht viel zur Sache, denn beide Bands haben 45 Minuten Spielzeit. IMMOLATION nutzen diese 45 Minuten sehr wohl, um das Publikum ordentlich heiß zu machen. Was ja nicht schwierig ist, denn erstens ist heute Freitagabend, zweitens ausverkauftes Haus und drittens ist die Stimmung eh schon gut. Und wenn dann noch Songs wie 'An Act Of God', 'Kingdom Of Conspiracy' und 'When The Jackals Come' der New Yorker gespielt werden, dann kann eigentlich alles nur gut gehen. Auch die Spielfreude ist deutlich auf der Bühne sichtbar, gute Kommunikation mit dem Publikum und Vignas zackiges Gitarrenspiel ist einfach immer wieder eine Augenweide. Zum Schluss dann mit 'Father, You're Not A Father' und 'Into Everlasting Fire' zwei Klassiker und das Set ist perfekt abgerundet. Starke Band, starker Auftritt. Schon wird es wieder hektisch auf der Bühne. Alle helfen beim Auf- und Abbau, damit es möglichst schnell geht; genau wie vorher dauert diese Pause wieder nur 15 Minuten und um 20.15 Uhr stehen MUNICIPAL WASTE auf der Bühne und starten mit den Doppel 'The Executioner' und 'Breathe Grease'. Stimmung ist sofort auf dem Höhepunkt, Crowdsurfer unterwegs und die Band tobt auf der Bühne. 'Grave Dive' und 'You're Cut Off' folgen. Um nicht zu viel Zeit zu verlieren, packen MUNICIPAL WASTE möglichst viel in die Setlist, um möglichst viel Energie zu versprühen, was ihnen durchaus gelingt. Nicht zuletzt, weil zu 'Wave Of Death' zum Crowdsurfen aufgerufen wird, dem ein Teil des Publikums auch gerne nachkommt. 'Art Of Partying', 'Demoralizer' und 'Born To Party' bilden dann das fulminante Abschluss-Triple. Und sollte es nach IMMOLATION noch irgendjemanden gegeben haben, der noch nicht auf CANNIBAL CORPSE-Betriebstemperatur ist, dann sollte es spätestens jetzt so weit sein. Ein ebenfalls starker Auftritt. Und wieder muss es schnell gehen, sodass auch IMMOLATION wieder beim Abbau helfen. Diesmal dauert die Umbaupause doch etwas länger, während aus den Boxen enstpannte Musik läuft. Um genau zu sein, fast 40 Minuten. Und dann stehen um 21.40 Uhr CANNIBAL CORPSE auf der Bühne, die natürlich unter großem Jubel empfangen werden, und eröffnen mit 'Blood Blind'. Corpsegrinder im eigenen "Respect The Neck"-Shirt gibt gleich alles, die Haare fliegen, die Nackenmuskeln werden strapaziert. 'Code Of Slashers' und 'Inhumane Harvest' folgen. CANNIBAL CORPSE sind Profi genug um zu zeigen, dass am ersten Abend der Tour alles läuft, zumindest nach außen. Der Titeltrack ist als nächstes dran und 'Disposal Of The Body' kommt im Anschluss. Auch heute bieten CANNIBAL CORPSE keine überragende Bühnenshow, aber die braucht das Publikum wohl auch nicht, denn die Stimmung ist auf dem Siedepunkt. 'Pounded Into Dust' und 'Summoned For Sacrifice' tragen ihren Teil dazu bei. Offensichtlich hat heute jemand im Publikum Geburtstag. Es wird gesungen und Corpsegrinder richtet seine Glückwünsche aus. Dennoch geht der nächste Song natürlich an die Ladies und schon weiß jeder, dass 'Fucked With A Knife' den nächsten Platz auf der Setlist hat. Immer wieder großartig. Mit 'Wretched Spawn', 'Unleashing The Bloodthirsty' und 'Pit Of Zombies' biegt man dann so langsam auf die Zielgerade ein. Kommt noch 'Hammer Smashed Face'? Nein, vorerst nicht, erst mal kommt 'Kill Or Become' und danach kündigt Fisher an, dass der nächste Song der letzte sei. 'Staring Through The Eyes Of The Dead'. Es ist natürlich nicht der letzte Song. Den Abschluss bildet 'Stripped, Raped And Strangled'. Schade, kein 'Hammer Smashed Face' mehr, aber dennoch 75 Minuten Vollgas, ein großartiges Set, eine großartige Show, ein natürlich großartiger Abend. Weitere Bilder findet ihr in der Gallery. |
Alle Artikel