Livebericht Chaosbay |
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Ein Livebericht von Cornholio aus Wiesbaden (Kesselhaus) - 15.09.2024 (20218 mal gelesen) |
Am Freitag, dem 13.9.2024, kam das neue Album "Are You Afraid?" von CHAOSBAY raus, und nur zwei Tage später haben wir (Schwarzfraggle und meine Person) das Glück, die Band auf ihrer ersten Headliner-Tour in Wiesbaden zu sehen. Support sind VINTA aus Köln, aber dazu später mehr. Das Kesselhaus in Wiesbaden ist ein kleiner Club, der quasi zum Schlachthof, der großen Konzertlocation in der hessischen Landeshauptstadt, dazugehört. Etwa 200 bis 250 Leute gehen rein, und auch wenn die Show nicht ausverkauft ist, so ist die Stimmung doch durchweg gut! Wir schätzen, dass etwa 150 Leute den Weg hierher gefunden haben. Nachdem wir im benachbarten 60/40 eine Kleinigkeit gegessen haben, warten wir auf Jan, den Frontmann von CHAOSBAY, mit dem wir zu einem Interview verabredet sind (hier könnt ihr es lesen). Das Interview endet um kurz vor halb acht, VINTA gehen mit ein paar Minuten Verspätung auf die Bühne. Die fünf Jungs aus Köln, die Ende Oktober (endlich) ihr Debüt auf den Markt bringen, sind musikalisch schwer zu beschreiben. Mit ihrer Mischung aus ruhigen Rocksongs, Metalcore-Elementen und den deutschen Texten haben sie aber die Fans direkt auf ihrer Seite, und spätestens bei dem dritten Song macht jeder mit. Das ist nämlich der Song 'Durch Den Monsun', und das kennt halt wirklich jeder, auch wenn einige es nicht zugeben wollen; hier muss man immer schmunzeln, und natürlich mitsingen. Danach kommt 'Gift', ein Lied, das die Band mit Jules von SETYOURSAILS aufgenommen haben. Bei ihrem letzten Auftritt in Wiesbaden, drüben im Schlachthof, ist der Gitarrist von VINTA während eines Songs ins Publikum gegangen, um einen Circle Pit anzustoßen, was leider nach hinten losging. Heute, eben bei 'Gift', versucht er das wieder, und das mit großem Erfolg! Auch wenn das Bild (siehe Gallery) dazu leider etwas verschwommen ist, so kann man doch die Energie des Moments ein bisschen spüren. Wie auch letztes Jahr, als wir die Band in Köln zum ersten Mal live gesehen haben, so gehen auch heute die Musik und vor allem die Texte unter die Haut! 'Allein', 'Du Fragst Nicht Mehr' oder mein persönliches Highlight 'Kopf Zu Laut', die Band gibt alles, und nach einer geschätzten Dreiviertelstunde ist leider schon alles vorbei. Die Kölner Band mit den traurigsten Texten hat vollkommen abgeräumt. Wir freuen uns schon auf den Gig Ende Oktober in der Domstadt! Setlist VINTA: Schon Okay Durch Die Nacht Durch Den Monsun (TOKIO HOTEL Cover) Gift Allein Du Fragst Nicht Mehr Breaking Your Heart (APACHE 207 Cover) Kopf Zu Laut Nach einer Stärkung in flüssiger Form sind nun CHAOSBAY an der Reihe. Natürlich wird der Fokus auf das gerade veröffentlichte Album gelegt, insgesamt neun der elf Lieder gibt es heute zu hören! Das Intro beginnt und wir und das Publikum warten gespannt auf die Band. Die kommt energiegeladen auf die Bühne und die vier Jungs geben direkt Vollgas. Mit 'Are You Afraid?' geht's direkt ans Eingemachte und zeigt, was uns heute Abend erwartet, Progressive Metalcore und das in einer wirklich beeindruckenden Form! Dass CHAOSBAY studierte Musiker sind wird klar, sobald man die vier an ihren Instrumenten sieht: Leidenschaft pur. Die Studienkollegen aus Berlin lassen nichts anbrennen und machen direkt weiter mit dem Song 'Ecstasy', Ekstase, ist per Definition der "Zustand rauschhafter Trance, der Begeisterung, des Kontrollverlustes über das (normale) Bewusstsein", und genau so fühlt sich das auch hier an. Dem ist nichts hinzuzufügen. Jan hat mit seinen Bandkollegen das Publikum total im Griff und spielt sich hier wirklich in einen Rausch. Es macht so viel Freude, dem Quartett bei dem Auftritt zuzusehen. Die kleine Bühne wird komplett genutzt, und jeder Körper im Publikum bewegt sich. Bei 'Maniac In The Mirror', einem weiteren Song aus dem neuen Album, wird ordentlich gegroovt. Trotz stilistischem Metalcore gibt es ordentlich was zum tanzen, gefühlt sind wir ein bisschen in den Achtzigern. Der Song ist echt ein Ohrwurm und animiert zum Mitsingen, was das Publikum auch begeistert mitmacht. Die gute Stimmung bleibt und auch der nächste Song ist vom neuen Album. 'The Way To Hell' ist definitiv ernster und ein krasses Break zum vorigen Song, aber auch das gelingt der Band hervorragend und das Publikum feiert weiter mit. Generell wirken die Songs und Texte auf dem neuen Album ein wenig persönlicher und man meint, Jan ein wenig in seine musikalische Seele blicken zu können. Mir jedenfalls gefallen die Texte sehr gut, und es ist für mich authentisch und glaubhaft. Weiter geht's mit 'Psycho', krasse Breakdowns, coole Gitarrenriffs und ein Fünf-Minuten-Song, der bei der Performance hier und heute auf der Bühne keinerlei Wünsche offen lässt. Textlich behandelt das Lied das, was in dem Kopf eines Psychopathen vorgeht. Wir staunen und sind vollkommen fasziniert. Technisch sowas von gut gespielt, ich denke, da ziehen wir beide unseren imaginären Hut. Krass, krasser - CHAOSBAY! Was Jan und sein Kumpel Alexander an den Gitarren vollbringen, ist wirklich der Wahnsinn. So etwas habe ich bisher im Metalcore noch nie gehört, auch Matthias (Bass) und Patrick (Schlagzeug) machen einen verdammt guten Job. Und man sieht die Spielfreude in den Gesichtern, der Gig scheint ihnen hier richtig Spaß zu machen, auch wenn der Club nicht ausverkauft ist. Mit 'Y' gibt es als nächstes ein Lied von der 2022er EP "Boxes", aber auch dieser reiht sich nahtlos in die übrigen Stück ein. Es folgen mit 'Don't Kill Me' und 'What Is War' zwei weitere Highlights, ehe es mit den Ohrwürmern 'Money' und 'Eye For An Eye' und dem etwas komplexeren 'Phantom Heart' wieder drei "neue" Songs am Stück gibt. Natürlich meistern CHAOSBAY auch diese Lieder bravourös, und mit 'Home' und dem Doppelpack von "Asylum", 'Mediterranean' und 'Amen', geht es auf die Zielgerade, und die Band geht erschöpft aber glücklich von der Bühne. Doch wir und auch die anderen Fans wollen mehr. Der Zugabenblock beginnt mit dem THE POLICE-Cover 'Message In A Bottle'. Ein ungewöhnlicher Song für eine Metalcore-Band, aber er funktioniert auch im CHAOSBAY-Gewand, richtig stark! Mit dem letzten Song des aktuellen Albums 'Bigger Than You' geht es dann langsam zu Ende, und 'Passenger' vom "Twenty-Two"-Album bildet den endgültigen Abschluss. Insgesamt haben sowohl VINTA als auch CHAOSBAY alles gegeben und vollkommen überzeugt! Wir hatten Platz, wir hatten Spaß, ebenso die Bands, die anschließend noch bereitwillig T-Shirts und Platten verkauft haben und für einen kurzen Plausch zu haben waren, so muss das sein! Vielen Dank an alle Beteiligten, auch vielen Dank an Sylvie von Sailor Entertainment, die alles so kurzfristig möglich gemacht haben! Wir freuen uns schon jetzt auf die nächsten Gigs beider Bands, wenn auch getrennt. Und wenn ihr die Chance habt, eine der Combos in Zukunft irgendwo live zu sehen, tut es, es lohnt sich definitiv!! Setlist CHAOSBAY: Are You Afraid? Ecstasy Maniac In The Mirror The Way To Hell Psycho Y Don't Kill Me What Is War Money Eye For An Eye Phantom Heart Home Mediterrenean Amen --- Message In A Bottle Bigger Than You Passenger Hier geht's zur Gallery! |
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