Powerwolf - Wake Up The Wicked

Review von Stormrider vom 21.08.2024 (116 mal gelesen)
Powerwolf - Wake Up The Wicked POWERWOLF haben schon lange meinen uneingeschränkten Respekt. Denn das, was sich so viele der ultra-truen Undergroundmetaller auf ihre Kutte schreiben, genau das sind die Saarländer seit Beginn ihrer Karriere: Sie sind kompromisslos und ziehen ihr Ding durch. Dass man über den sakralen und omnipräsenten Orgelsound geschmacklich genauso streiten kann, wie über die Phrasierung von Fronter Attila, das ist absolut legitim, und schon die vorherigen acht Alben sind Geschmackssache gewesen. Wahlweise man liebt es oder man hasst es. Aber die Entschlossenheit, mit der die Wölfe ihren Sound seit jeher zelebrieren, der hat meinen vollen Respekt. Naja, und daraus kann man dann auch schon mehr oder weniger ableiten, dass auch das neunte Opus sich nicht weit von der bisher bekannten Formel entfernt, sondern genau das bietet, was man eben von POWERWOLF erwartet. Nach vorne preschende Songs mit extrem eingängigen Melodien, viel Pomp, viel Kitsch, viel Theatralik und noch mehr Chören. Aber auch einen gewissen Sinn für Humor, schnittige Gitarrenriffs sowie eine perfekte Produktion und ein in alter Tradition fortgeführtes Coverartwork. Also ein komplett stimmiges Gesamtpaket. Die Frage stellt sich also nicht, wie ist das Album geworden, sondern vielmehr: Wie gut ist "Wake Up The Wicked" geworden?

Diese Frage lässt sich auch recht einfach beantworten, da das Quintett seit jeher einen Mindestqualitätsstandard nicht unterschreitet. Klar, man hat auch nicht immer die ganz großen Bandhymnen im Gepäck und einen Killer wie 'We Drink Your Blood' haut man nicht alle Tage raus, aber dass man sich im Rudel weiterhin darauf versteht, straight nach vorne galoppierende Songs mit Singalongs zu schreiben, zeigt schon der nicht mal dreiminütige Opener 'Bless 'Em With The Blade', der keinen Fan enttäuschen wird. Überhaupt haben die Songs eher den "In der Kürze liegt die Würze"-Ansatz, denn nur einer überschreitet knapp die Vierminutenmarke, man ist sogar eher auf sehr kurze, knapp über drei Minuten lange Tracks auf dem Album aus. Den lyrisch humoristischsten Moment hat man dann in 'Kyrie Klitorem' gepackt. Auch eine Art einen Liebessong zu schreiben. Daneben stehen dann Songs, wie sie weder besser noch schlechter sind als das, was man von POWERWOLF kennt. Egal ob '1589' oder 'Thunderpriest'. Alles klassischer Bandstoff. Man könnte es den RUNNING WILD-Effekt nennen. Oder mittlerweile auch den POWERWOLF-Effekt. Das ist in dem Fall allerdings positiv konnotiert.

Zum Ende von "Wake Up The Wicked" gibt es dann aber doch eine kleine nuancierte Neuigkeit im Bandsound. In 'We Don't Wanna Be No Saints' gibt es einen Kinderchor zu hören, der mich ein wenig an 'Children Of The Underground' von X-WILD erinnert und 'Vargamor' startet balladesk, ehe es sich noch in einen Groover wandelt. Eine Konsensband werden POWERWOLF nicht mehr, bleiben sich aber eben zu 100% selbst treu und sind damit authentischer als so manche True Metal-Band, die sich genau dieses auf die Fahne schreibt. Wer die Wölfe mag, der wird auch "Wake Up The Wicked" mögen, wer sie bisher nicht mochte, dem werden sich bei den Orgelorgien und der Sakralität weiterhin die Fußzehen hochrollen.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Bless 'Em With The Blade
02. Sinners Of The Seven Seas
03. Kyrie Klitorem
04. Heretic Hunters
05. 1589
06. Viva Vulgata
07. Wake Up The Wicked
08. Joan Of Arc
09. Thunderpriest
10. We Don't Wanna Be No Saints
11. Vargamor
Band Website: www.powerwolf.net
Medium: CD
Spieldauer: 37:01 Minuten
VÖ: 24.06.2024

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten