Volumes - Happier?

Review von Farvynn vom 17.12.2021 (8665 mal gelesen)
Volumes - Happier? Da steht nun der Neuling mit ihrer ersten Review. Nicht allzu spät erreichte mich nun also das neueste Werk der US-Amerikaner VOLUMES aus Los Angeles. Der vierte Silberling ihrer Diskografie hört auf den Namen "Happier?" und erschien unlängst am 19.11.2021. Doch was spielen die Jungs überhaupt? In erster Linie Metalcore, doch man hört immer mehr die Einflüsse des Djent. Für alle die mit Djent nichts anfangen können, hört doch einfach schnell bei MESHUGGAH rein. Gepaart wird diese Kombination mit Texten, die mitten aus dem Leben kommen und auf den Schmerz aufmerksam machen sollen. Aber ohne groß zu philosophieren, ab geht es dafür.

Den Einstieg in "Happier?" mach direkt 'FBX' und ich muss ehrlich sein, ich weiß nicht was ich zu dem Track sagen soll. Er klingt ungewöhnlich minimalistisch. Wer klassischen Metalcore wie von HEAVEN SHALL BURN oder KILLSWITCH ENGAGE kennt, der weiß was ich meine. Vielleicht ist meine Erwartungshaltung zu hoch, hat doch das Vorgängeralbum "Different Animal" ordentlich vom Leder gezogen. Trotzdem erstmal brav weiterhören und recht schnell bringt es mich zur ersten Singleauskopplung. 'Bend' erzählt, wie sehr man sich selbst in einer Beziehung verbiegen lassen kann, ohne dass das Gegenüber selbst sich verändert. Nicht die schlechteste Notiz an einen selbst, aber auch hier vermisse ich irgendwo den klassischen Metalcore. Der Track klingt stellenweise sehr poppig. Würde er im Radio laufen, wäre er bestimmt direkt ein Nummer Eins Hit unter den Heranwachsenden. Sowohl Michael Barr als auch Myke Terry klingen ein wenig wie mit Weichspüler behandelt. Ich wage ein wenig zu bezweifeln, dass da noch der Hammer kommt. Aber sei es drum, der Hammer kommt doch noch und schon die ersten Klänge des Songs 'See You Again' schlagen eine ordentliche Kerbe dort, wo es wehtut. Nick Ursich am Schlagzeug legt ein schönes Brett hin, Barr und Terry screamen sich in bester Manier die Seele aus dem Leib. Ich bin sogar sprachlos, dass Raad Soudani am Bass klar und deutlich rauszuhören ist. Bekanntermaßen kommen Bassisten ja gern unter und sie sind mehr oder weniger zu Statisten verkommen. Doch schneller, als ich es inzwischen zugeben will, ist das Album auch schon durch. Last but not least wird das Gesamtwerk also mit 'Happier' geschlossen. Ein kleines, sehnsüchtiges Werk, das irgendwie zwischen den beiden Fronten spielt. Strophen als auch Bridge knallen ordentlich rein, der Refrain klingt wieder poppiger. Ich bin hin und her gerissen und ich glaub, es bedarf keiner weiteren Erklärung.


Fazit:

Ich hab mich stellenweise echt träge durch das ganze Projekt gearbeitet und kann auch jetzt noch sagen: Es ist nicht gerade einfache Kost. Es ist generell keine schlechte Platte, aber leider auch kein Glanzstück in der Geschichte der Band. Durch die teils sehr poppige Aufmachung leider eher etwas für die jüngere Zielgruppe, die ihre ersten Gehversuche im Bereich der guten Musik unternehmen. Die Texte erzählen von Dingen, an die wir uns inzwischen wieder selbst öfter erinnern sollten. Und dennoch will der Funke nicht überspringen. Durch die Verluste der Brüder Diego und Gus Farias die Ende 2019 und Anfang 2020 gegangen sind, musste die Band einiges an Härte und Skills einbüßen und wird die Erfolge von "Different Animal" und "No Sleep" nicht aufholen können. Wer also zwischendurch eher was Ruhigeres sucht, dem kann ich das Gesamtwerk nur ans Herz legen. Für alle anderen gilt: Probiert es aus, meine Gedanken sind nicht unbedingt die euren.

Gesamtwertung: 5.5 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. FBX
02. Malevolent
03. Bend
04. Get Enough
05. Lets Me Down
06. Man On Fire
07. Weighted
08. See You Again
09. Into You (Hurt)
10. Void
11. Happier
Band Website: volumesofficial.com/
Medium: CD, LP, Digital
Spieldauer: 40:15 Minuten
VÖ: 19.11.2021

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten