Retaliatory Measures - Withdrawal Syndromes | |
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Review von Warlord vom 24.10.2012 (7683 mal gelesen) | |
Ein reichlich breiiger Soundmatsch mit den üblichen klackernden Double-Bass-Drums und der nicht minder üblichen überlauten Gitarrenwand sowie unverständlichen Lauten, die wie so oft unter "Gesang" firmieren. So empfand ich den Beginn von RETALIATORY MEASURES' Debütalbum "Withdrawal Syndromes". Dazu langweilige Riffs, schon tausendundeinmal gehört. Beim zweiten Titel 'Withdraw' gesellt sich noch ein bisschen braver Blast dazu (übrigens das einzige Mal auf dem gesamten Album und auch im Verlauf des Stücks wird die Passage nicht mehr aufgegriffen!), bevor Melodie mit kaum hörbaren Keyboards versucht wird. Diese geht aber im (für meine bescheidenen Ohren) schlechten Sound völlig unter. Konfus finde ich es, "modern" soll es wohl sein (die Plattenfirma schwelgt bezüglich der Mucke der fünf Finnen sogar von den Zutaten "Progressiv" und "Power Metal", aua). Den Schlagzeug-Sound muss man wohlwollend als bescheiden bezeichnen, Angelo Sasso könnte das sicher kaum druckloser erledigen, der Künstler nennt sich hier Iiro Aittokoski. E- und A-Saiten Geschrubbe macht natürlich keine Songs, da muß immer noch einiges dazukommen. Variabilität in der Geschwindigkeit, Dynamik, ein paar zündende Ideen, zum Beispiel. Ingredienzen, die man auch in dem fast durchgehend im Midtempo befindlichen 'Decompose' nicht findet. Spannend ist dieser Kompost aus den ewig gleichen Riffs aber auch nicht und mich beschleicht die leise Ahnung, dass hier keine wesentliche Besserung mehr eintreten wird. 'Pharynx' hat immerhin noch relativ interessante, sehr schnelle Gitarren-Passagen zu bieten und auch im Midtempo tauchen ein paar fette Riffs auf (inklusive den immer wieder gern gehörten Quietschern), deren Power aber durch das lediglich mitklackernde Schlagzeug nicht unterstützt wird. 'Soap' (!) fährt neben dem üblichen Saitengedresche wieder dezente Keyboard-Klänge auf, das Gitarrensolo ist aber wie schon auf den vorherigen Nummern kaum zu hören. Diese bisher experimentellste Nummer glänzt sogar noch mit Akustikgitarren und Melodieansätzen, die den eigenartig betitelten Song zum klitzekleinen Highlight werden lassen. 'T(h)reshold' ist dann in der Strophe mal "klassischer" Thrash-Metal und hier zeigt sich schmerzhaft deutlich, wie schlecht die "Lead Vocals" von Pessi Haltsonen zu dieser Spielart des Metals passen. Auch 'Killing' beginnt wie eine "klassische" Thrash-Walze, bevor der Midtempo-Einheits-Death-Metal nach Zahlen den kurz aufgewachten Rezensenten wieder einlullt. In 'Existance' gibt es sogar den Bass unbegleitet zu Schlagzeug und Gebrüll zu hören, man freut sich fast, nicht so sehr wegen dem bisschen Gebrumme, sondern weil die Gitarrenwand eben mal für ein paar Sekunden schweigt. Die längste Nummer haben sich RETALIATORY MEASURES bis zum Schluß aufgehoben. Sie eignet sich auch gut für das... Fazit: Das sechsminütige 'Since Nothing' fasst die Schwachpunkte dieses Albums noch einmal gut zusammen: klinischer Drum-Sound zu Beginn, Standard-Extrem-Metal-Riffs, zu leise Lead-Gitarre, austauschbarerer und ebenfalls zu leiser "Gesang". Noch einmal: Rhythmisches (gefühlte Minuten andauerndes) Ein-Ton-Gedresche ist kein Ersatz für eine ordentliche Strophe! Das war schon im sogenannten "Nu-Metal" äußerst bräsig und ich dachte (anscheinend zu Unrecht), dieser wäre inzwischen (zu Recht) fast ausgestorben. Homer Simpsons höchstwahrscheinlicher Kommentar: "Boooooring!" Dem gibt es nichts hinzuzufügen. Gesamtwertung: 4.0 Punkte | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Offering 02. Withdraw 03. Decompose 04. Pharynx 05. Soap 06. Treshold 07. Revulse 08. Killing 09. Existence 10. Since Nothing | Band Website: www.facebook.com/retaliatorymeasures Medium: CD Spieldauer: 43:36 Minuten VÖ: 26.10.2012 |
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