Edge Of Sanity - Nothing But Death Remains (Reissue 2024) | |
---|---|
Review von Damage Case vom 26.08.2024 (12391 mal gelesen) | |
1991. Das Jahr, in dem Death Metal so ziemlich im Zenit seiner kommerziellen Beliebtheit und qualitativer Kraft stand. MASSACRE, BOLT THROWER, ENTOMBED, MORBID ANGEL, DISMEMBER, DEATH, CANNIBAL CORPSE, ASPHYX, CARCASS und viele weitere veröffentlichten in diesem Jahr bahnbrechende, wenn nicht genreausdefinierende Alben. Und jetzt kommt's: Den heute so beliebten und oft als Göteborg-Sound bezeichneten Melodic Death Metal gab es damals quasi noch überhaupt nicht. Erste Inspiration lieferte damals Dan Swanö mit dem Debütalbum "Nothing But Death Remains" seiner Band EDGE OF SANITY. Swanö, damals selbst gerade blutjunge 18 Jahre alt, hatte die Band Ende der Achtziger aus der Taufe gehoben und nach einer Handvoll Demos mit seinem ersten starken Album "Nothing But Death Remains" auf sich aufmerksam gemacht. Erster zaghafter Einsatz von Keyboards und Klargesang, damals noch extrem exotisch und gewagt im Death Metal, ließen aufhorchen. Auch das Tempo innerhalb und zwischen den Songs war variabler als bei vielen der damals großen Bands, die sich entweder der Raserei ergaben oder Doom-Extreme auszuloten versuchten. Offiziell produziert und gemeinsam mit Dan gemixt wurde das ursprüngliche Album, dessen Sound heute bis auf die latenten Lautstärkenschwankungen immer noch überzeugt, übrigens von 'Boss' Börje Forsberg, dem Vater von 'Quorthon' Thomas Forsberg - genau dem Quorthon, der zuvor mit BATHORY quasi im Alleingang die zweite Black Metal-Welle losgetreten hatte. Aber das ist eine andere Geschichte. Heuer wurde das Material von "Nothing But Death Remains" liebevoll und ausführlich per Remix und Remaster auf insgesamt zwei CDs überarbeitet, ohne den ursprünglichen Klang zu verschlimmbessern. Das ist Dan Swanö eindrucksvoll gelungen, denn der überarbeitete Sound der remasterten Version weiß absolut zu überzeugen und sitzt von vorne bis hinten. Leider sucht man außer den Rough Mixes auf der zweiten CD vergeblich nach unveröffentlichtem Material. Kleiner Scherz am Rande: Finspång, der Ort, wo Dan herkommt, liegt Luftlinie näher an Stockholm als an Göteborg. Das hört man dem Material noch deutlich an, denn melodiöser wurden EDGE OF SANITY erst später. Fazit: Diese damals neuen Soundfacetten im Death Metal faszinieren auch noch 2024, auch wenn EDGE OF SANITY ihre wahren Klassiker erst zwei Jahre später ab "The Spectral Sorrows" im Jahrestakt raushauten. Dennoch dokumentiert "Nothing But Death Remains" dank der vorliegenden liebevollen und ausführlichen Aufarbeitung, wo die Band damals stand und welches Potenzial in ihr steckte - vor allem, weil Dan Swanö rückblickend alle damaligen Erwartungen wahrscheinlich sogar übererfüllt hat. Dieses Reiusse ist Pflicht für alle, die das Original-Album noch nicht kennen oder tiefer in die Geschichte des Entstehungsprozesses dieses Semi-Klassikers einsteigen möchten. Man darf sich auf die angekündigten weiteren überarbeiteten Wiederveröffentlichungen des Bandkatalogs freuen. Anspieltipps: Fans ist dieses Album ohnehin hinlänglich bekannt, daher wäre es verschenkte Zeit, über die Qualität der enthaltenen Songs zu sinnieren. Interessant sind der Remix auf der zweiten CD, der Hardcorefans an einigen Stellen neue Elemente hören lässt, sowie die Rough Mixes der Albumsongs, die den Entstehungsprozess dokumentieren. - ohne Wertung - | |
Trackliste | Album-Info |
CD1 01. Tales... (2024 Remaster) 02. Human Aberration (2024 Remaster) 03. Maze Of Existence (2024 Remaster) 04. The Dead (2024 Remaster) 05. Decepted By The Cross (2024 Remaster) 06. Angel Of Distress (2024 Remaster) 07. Impulsive Necroplasma (2024 Remaster) 08. Immortal Souls (2024 Remaster) CD2 01. Tales... (Remix 2024) 02. Human Aberration (Remix 2024) 03. Maze Of Existence (Remix 2024) 04. The Dead (Remix 2024) 05. Decepted By The Cross (2024 Remix) 06. Angel Of Distress (Remix 2024) 07. Impulsive Necroplasma (Remix 2024) 08. Immortal Souls (Remix 2024) 09. Human Aberration (Rough Mix 1991) 10. Immortal Souls (Rough Mix 1991) 11. Decepted By The Cross (Rough Mix 1991) 12. The Dead (Rough Mix 1991) 13. Angel Of Distress (Rough Mix 1991) 14. Impulsive Necroplasma (Rough Mix 1991) 15. Maze Of Existence (Rough Mix 1991) 16. Tales (Rough Mix 1991) | Band Website: Medium: 2 CDs Spieldauer: 94:22 Minuten VÖ: 23.08.2024 |
Alle Artikel